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Von Mega zu Giga: Spatenstich in Höperhöfen zur letzten Phase Breitbandausbau

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Von: Nina Baucke

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Björn Muth (v.l.), Klaus Dreyer, Marco Prietz, Marc Eden, Dirk Eberle, Cord Trefke und Maximilian Oertle setzen den offiziellen Spatenstich für die letzte Phase des Breitbandausbaus.
Björn Muth (v.l.), Klaus Dreyer, Marco Prietz, Marc Eden, Dirk Eberle, Cord Trefke und Maximilian Oertle setzen den offiziellen Spatenstich für die letzte Phase des Breitbandausbaus. © Baucke

Der offizielle Startschuss in Höperhöfen zur letzten Phase in Sachen weiße Flecken ist gemacht: Bis Herbst sollen dann mehr als 5 700 Adressen mit Glasfaser versorgt sein.

Höperhöfen – Bunte Kabelstränge, in sattem Orange ummantelt, ragen aus der Erdwand in den ausgehobenen Schacht vor dem Verteilerkasten. Durch sie geht es für etliche Haushalte in Höperhöfen deutlich schneller durch das Netz, aus zarten ein bis zwei Megabit pro Sekunde werden dann 1000, also ein Gigabit – „jedenfalls im Augenblick“, sagt Maximilian Oertle, Geschäftsführer der EWE-Tel. Mit dem offiziellen Spatenstich am Donnerstag geben alle Beteiligten – Landkreis, Kommunen sowie die EWE als Auftragnehmer den Startschuss für die letzte von drei Ausbauphasen, von denen die erste bereits 2015 begonnen hatte.

In dieser letzten Phase stehen Breitbandausbauarbeiten in den Samtgemeinden Sottrum, Bothel und Selsingen an. Bis zum Herbst sollen dann die weißen Flecken im Landkreis Rotenburg soweit getilgt sein – und dafür fließen insgesamt 31,5 Millionen Euro Fördergelder von Bund und Land in die Region, weitere ungefähr 10,4 Millionen Euro fließen aus den Kassen von Kreis und Kommunen in das Projekt. „Wir haben dann damit 5 700 Adressen im Landkreis gigabitfähig gemacht, darunter 54 Schulen“, betont Landrat Marco Prietz (CDU). „Trotz der Kostenwelle, die noch auf uns zu kommt: Das hier ist richtig und wichtig“, sagt Klaus Dreyer (SPD) als Vertreter der Samtgemeinde Sottrum. Für Prietz bemerkenswert: „Keine der 13 Kommunen des Landkreises ist dabei ausgeschert, alle sind daran beteiligt.“ Das hebt auch Cord Trefke (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Bötersen, hervor: „Es ist etwas, das wir Gemeinden als Gemeinschaft geschafft haben.“ Gerade auf dem Land sei dieses Projekt von Bedeutung: „Wir wollen das Leben hier attraktiv machen: Man muss beispielsweise einen Onlineshop nicht in der Stadt führen, das geht dann auch auf dem Land.“ Dirk Eberle, Bürgermeister der Samtgemeinde Bothel, und als Vertreter der Hauptverwaltungsbeamten mit dabei, sieht eine Glasfaserverbindung mittlerweile als ein Standortmerkmal wie Strom und Wasser: „Wir schließen mit solchen Projekten Lücken.“

Keine der 13 Kommunen des Landkreises ist dabei ausgeschert, alle sind daran beteiligt.

Marco Prietz

Das ist nicht ohne Herausforderung, „wir sind hier ein vergleichsweise dünn besiedelter Landkreis“, so Prietz. Bedeutet auch: In jeder Gemeinde gibt es Haushalte, zu denen es längere Strecken zu überbrücken gilt. Auch eine Firma für den Ausbau zu finden, zeigte sich als nicht selbstverständlich: „Die Taktung bei solchen Baustellen ist enorm“, so Prietz. „Alle wollen gleichzeitig schnelles Internet, das treibt natürlich die Firmen an den Rand der Erschöpfung. Aber was da in den vergangenen Jahren aufgeholt wurde, ist enorm.“

Auf der anderen Seite ist Unternehmen wie der EWE daran gelegen, den Ausbau voranzutreiben, wie Björn Muth von der EWE-Netz erklärt. „Was wir bisher versprochen haben, haben wir auch eingehalten. Da lief auch die Zusammenarbeit mit den Kommunen sehr harmonisch ab.“

Die Förderung wiederum treibt manchmal eigenwillige Blüten: Denn zum Beispiel in Höperhöfen profitiert aktuell lediglich ein einziger Straßenzug von den Maßnahmen. „Wir haben hier die Situation, dass wir die Straße runter bis zu einem Haus alle anschließen, und eines weiter geht leer aus – weil es zu einem anderen Förderbereich gehört“, beschreibt Trefke.

Von Weiß zu Grau

Während in Höperhöfen die letzte Phase beginnt, laufen noch die Restarbeiten von Phase zwei. So sind Ausbauprojekte in Sottrum und Hellwege auf der Zielgerade, auch der Anschluss des Bereiches Auf der Meente folgt noch. Auf der anderen Seite wirft das nächste Maßnahmenpaket bereits erste zaghafte Schatten: Derzeit beginnt der Landkreis damit, nach den weißen nun die grauen Flecken anzugehen, also Haushalte mit 30 Megabit pro Sekunde, von denen es etwa 20 000 im Kreisgebiet gibt. Aktuell steht das Ausschreibungsverfahren kurz vor dem Abschluss. „Das ganze Projekt wird sich auch noch einmal über etwa vier Jahre hinziehen, aber in der Gruppe sind dann alle mit dabei, die dann noch nicht gigabitfähig sind“, so Prietz.

Derzeit zahlen die Haushalte nichts dafür, dass ihnen der Glasfaseranschluss bis ins Haus gelegt wird. Technisch ist das zwar auch über das Projekt hinaus möglich, dann allerdings nicht mehr kostenlos. Denn das Angebot ist begrenzt, wie Marc Eden, Projektleiter von der EWE-Tel, deutlich macht: „Bis Ende Februar können sich die Anwohner noch bei uns melden.“

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