„Sottrum 2030“ erfordert langwierige Absprachen

Die Maßnahmen der Gemeinde-Entwicklung im Bereich Verkehr und Schule erfordern viel Abstimmung mit anderen Verwaltungs-Ebenen. Zeitnahe Ergebnisse werden nicht erwartet.
Sottrum – Gut Ding will Weile haben: Warum diese Binsenweisheit gerade bei komplexen Planungen wie dem Verkehrskonzept gilt, wird am vergangenen Montag im Ausschuss „Sottrum 2030“ deutlich. Das gemeinsam mit dem Planungsbüro SHP entwickelte Konzept behandelt unter anderem die zahlreichen Probleme entlang der B75. Und diese Probleme können nicht auf kommunaler Ebene gelöst werden, sondern erfordern langwierige Abstimmungsprozesse.
Wie Stadtplanerin Karla Lohmeyer im Ausschuss berichtet, haben nun die ersten Gespräche mit der für die Bundesstraße zuständigen Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) stattgefunden. „Wir haben vorgetragen, was wir brauchen und warten jetzt darauf, was uns gespiegelt wird“, so Lohmeyer.
Viele Pläne für die B75
Was Sottrum für eine verträgliche Verkehrsentwicklung aus Sicht der Verwaltung und den bundesweit tätigen Ingenieuren von SHP braucht, ist umfangreich: eine neue Querungshilfe auf Höhe des Gartenwegs, barrierefreie und wetterfeste Haltestellen, verkehrsberuhigende Elemente, neue Rad- und Fußwege und nicht zuletzt das Mammutprojekt eines neuen Kreisverkehrs an der Kreuzung Lindenstraße.
Man könnte natürlich gucken, wie lange der Bau eines Kreisverkehrs in anderen Kommunen gedauert hat. Das sagt aber wenig über die Situation in Sottrum aus, und wir wollen keine falschen Versprechen machen.
Im zweiten Quartal rechnet Lohmeyer mit einem ersten Feedback der NLStBV – und dann geht die Arbeit erst richtig los. Die Gemeindeverwaltung muss anschließend umfassende Gutachten vorlegen, zahlreiche Messungen durchführen und die Eigentumsverhältnisse von möglicherweise betroffenen Grundstücken klären. Diese Bearbeitung wird sich voraussichtlich bis Ende des Jahres hinziehen, und so könnten frühestens 2024 erste Maßnahmen eingeleitet werden.
Verwaltung nennt kein Zieldatum
„Eingeleitet“ bedeutet allerdings noch lange nicht fertiggestellt: Ein Zieldatum für den Abschluss erster Projekte möchte Lohmeyer nicht ausgeben: „Man könnte natürlich gucken, wie lange der Bau eines Kreisverkehrs in anderen Kommunen gedauert hat. Das sagt aber wenig über die Situation in Sottrum aus, und wir wollen keine falschen Versprechen machen.“
Gemeindedirektor Holger Bahrenburg nennt immerhin einen Zeitpunkt für ein Zwischenziel: „Bis 2026 sollen alle Maßnahmenpakete des Verkehrskonzepts festgezurrt werden. Der Rat muss also erstmal nichts beschließen, jetzt muss die Verwaltung ihre Hausaufgaben machen.“
Schulentwicklung wird ebenfalls geprüft
2026 wird auch anvisiert, um bis dahin den Schulentwicklungsplan umzusetzen. Ab 2026 haben Eltern in Niedersachsen nämlich einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung für ihre Kinder im Grundschulalter. Ob und wenn ja, welche baulichen Änderungen dafür in Sottrum notwendig sind, wird aktuell geprüft. Am 23. März ist ein Dialogforum im Schulausschuss der Samtgemeinde geplant, um gemeinsam mit allen Betroffenen „eine Tendenz, keine Ergebnisse“ auszuloten, sagt Bahrenburg.
Auch hier ist die Gemeinde Sottrum aber letztlich abhängig von den Entscheidungen auf einer anderen Ebene. In diesem Fall zwar nicht wie beim Verkehrskonzept von einer Landesbehörde, sondern von den politischen Beschlüssen der Samtgemeinde. „Sottrum 2030“ rückt also langsam, aber sicher immer näher.