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Die erste Sprache: Laura Perra führt die „Musi-Minis“ in Ahausen an die Musik heran

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Von: Nina Baucke

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Laura Perra übernimmt die musikalische Früherziehung der „Musi-Minis“ beim Jungen Orchester Auenland.
Laura Perra übernimmt die musikalische Früherziehung der „Musi-Minis“ beim Jungen Orchester Auenland. © Baucke

„Musik ist meine Welt“, sagt Laura Perra. Seit Anfang des Jahres teilt sie diese Welt mit den „Musi-Minies“ des Jungen Orchesters Auenland in Ahausen.

Ahausen/Rotenburg – Das Zimmer sieht nach Musik aus: Gitarren an der Wand, eine kleine Harfe in der Ecke, daneben eine Cajon und unter einem Tisch eine afrikanische Trommel, eine Djembe. Bunte Tücher unter der Zimmerdecke und Schaumstoff an der Wand sollen für eine möglichst optimale Akustik sorgen. „Musik ist meine Welt“, sagt Laura Perra mit fester Stimme. Jetzt will sie den ganz Kleinen ebenfalls Zugang zu dieser Welt bieten: Seit Anfang dieses Jahres übernimmt sie die Nachwuchsgruppe Musi-Minis beim Jungen Orchester Auenland (JOA) in Ahausen für Kinder im Kindergartenalter.

Dabei spielen klassische Musikinstrumente erst einmal weniger eine Rolle. „Ich zeige den Kindern, dass unser Körper schon ein Instrument ist“, erklärt Perra und klopft sich mit der flachen Hand erst auf den Brustkorb, dann auf die Oberschenkel. „Es geht zunächst einmal um Rhythmusgefühl.“ Das Zusammenarbeiten mit den ganz Kleinen macht ihr Spaß, umso mehr freut sie sich, dass Sandra Behrens, Leiterin des JOA, auf sie aufmerksam geworden ist und sie angesprochen hat. „Auch, wenn die Kinder am Anfang etwas schüchtern waren“, erinnert sie sich mit einem Lachen. „Aber sie haben schnell mitgemacht.“

Kinder sind von sich aus musikalisch.

Laura Perra

Denn dann ist ihr immer wichtig „mit den Kindern auf Augenhöhe zu kommunizieren“. Tanzen steht bei der 31-Jährigen und den „Musi-Minis“ auf dem Programm, aber auch Rhythmus und die verschiedenen Musikrichtungen. „Da hören wir uns vieles an, von Klassik bis Metal“, erklärt Perra. „Dabei ist es immer spannend, wie die Kinder darauf reagieren.“ Auch der Ort, das Kultur- und Lernzentrum Ahausen, für das das JOA in viel Eigeninitiative ein ehemaliges Bürogebäude umgebaut hat, gefällt ihr: „Der Ort ist toll, und die Räume sind wunderschön.“ Dass es Sinn ergibt, Kinder bereits in diesem Alter mit Musik in Kontakt zu bringen, davon ist Perra überzeut: „Kinder sind von sich aus musikalisch, und Musik ist die erste Sprache, die sie sprechen. Und sie ist zudem für die weitere Entwicklung des Kindes wichtig.“

Das gilt auch für sie selbst: Schon lange macht Perra Musik, bereits als Jugendliche in Italien auf Sardinien steht für sie ihr Berufswunsch fest. Sie spielt Gitarre, aber mehr noch singt sie, unter anderem in einem Gospelchor, ist zudem Mitglied einer Band. „Aber ich wollte schon immer mehr machen“, erinnert sie sich. Über die Musik lernt sie auch ihren späteren Mann Gianluca Frau kennen, seitdem treten sie als Duo Giara gemeinsam auf – er an der Gitarre, sie als Sängerin. Erst in Italien in Restaurants und als Straßenmusiker, bis sie 2016 nach Deutschland und nach einem Zwischenstop nach Rotenburg ziehen, wo sie heute mit ihren drei Kindern leben. „Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Perra. „Aber in Italien ist es sehr schwierig, davon zu leben.“ In Rotenburg unterrichtet ihr Mann Gitarre und Djembe an Rotenburger Grundschulen sowie privat.

Auftritt beim Theater Metronom

Besonders schwärmt sie von ihren Auftritten im vergangenen Jahr im Theater Metronom – in Hütthof als auch auf dem Piratenplatz in Hartböhn – sowie von der Zusammenarbeit mit Karin Schroeder: „Das war wirklich schön – und richtig professionell.“ Zudem ist sie auch bei Simbav in Rotenburg mit mehreren Kursangeboten zum Thema Tanzen für Kinder zwischen drei und acht Jahren aktiv.

Über das Engagement dort, aber auch in Ahausen freut sie sich nach wie vor: „Ich war am Anfang aufgeregt und habe mir viele Sorgen gemacht, ob das auch alles so klappt“, erinnert sie sich. „Und manchmal muss ich auch ein wenig umplanen. Aber am Ende läuft alles besser, als ich vorher gedacht habe.“ Dazu trägt auch die Unterstützung des JOA bei: „Die sind wirklich sehr nett. Von daher bin ich dankbar, die Möglichkeit dort zu haben.“

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