Helga Busch von der Kulturinitiative Sottrum blickt optimistisch nach vorne

Hassendorf - Nach mehr als einem Jahr Corona blickt Helga Busch von der Kulturinitiative Sottrum nach vorne und hofft noch in diesem Jahr auf Veranstaltungen.
„Das war ganz bitter“, erinnert sich Helga Busch an den Augenblick im vergangenen März, als mit dem ersten Lockdown in der Corona-Pandemie auch ein Aussetzen aller kulturellen Veranstaltungen nötig wurde. „Das Ganze war für uns auch mit einer riesengroßen Ungewissheit verbunden“, sagt die Vorsitzende der Kulturinitiative Sottrum. „Immerhin sind wir nur ein kleiner Verein, der von Projekt zu Projekt arbeitet und sich so auf diesem Wege auch finanziert.“
Der Auftritt des Sigi-Busch-Jubilee-Trios am 9. Februar war bislang die letzte Veranstaltung im Kalender des Vereins, die wie geplant über die Bühne ging – alles andere, das Streicherkonzert, die Klavierabende, das Sommerkonzert, „Drum-Sottrum-Drum“ sowie der Auftritt von Northern Spirit, fiel der Pandemie zum Opfer. „Auch wenn die Konzerte ausgefallen sind – die Künstler mussten wir ja dennoch bezahlen“, so Busch. „Aber natürlich war uns auch klar, dass es einfach nicht anders geht.“
Auftritte unter strengen Auflagen
Im Sommer war es der Kulturinitiative gelungen, ein kleines Ersatzprogramm auf die Beine zu stellen, unter anderem mit einem Konzert der Band von Vorstandsmitglied Edwin Bohlmann sowie einem Auftritt der Hellwegerin Tatjana Schuba – „unter strengen Auflagen“, so Busch. Hieß: Die Künstler spielten im Hellweger Heimat- und Kulturhaus, das Publikum stand davor: „Das war von der Organisation her nicht leicht. Aber uns war es wichtig, uns damit unser Publikum zu erhalten, das wiederum war, wie wir deutlich gemerkt haben, regelrecht ausgehungert nach Kultur.“
Auch mit den Künstlern, die auf Einladung der Kulturinitiative öfter in der Samtgemeinde Sottrum zu Gast sind, sind die Macher der Kulturinitiative in Kontakt geblieben – was ihnen auch sehr wichtig war und ist. „Wir sind ein ehrenamtlicher Verein, die Künstler allerdings leben von ihren Auftrittsgagen“, so Busch. „Gerade für sie ist diese Zeit sehr schwer.“
Trotz allem blicken Busch und der zweite Vorsitzende Bohlmann sowie der übrige Vorstand nach vorne und sind zur Zeit dabei, für die Zeit nach Corona zu planen. „Wir sind auch in den vergangenen Monaten immer mal wieder zusammengekommen.“ Wenn es das Wetter zugelassen hatte, im Freien, ansonsten als Telefonkonferenz. Denn auch wenn momentan Ebbe im Kulturkalender herrscht, geht es für Busch und ihr Vorstandsteam derzeit vor allem darum, für ihre kommende Projekte bereits jetzt ausreichend Fördergelder bei Stiftungen sowie dem Landschaftsverband Stade zu beantragen.
Der Zuschuss in der Haushaltsplanung ist für uns ein sehr wichtiges Zeichen.
„Was uns dabei ebenfalls freut, ist, dass auch in diesem Jahr die Samtgemeinde unseren Zuschuss in die Haushaltsplanung aufgenommen hat. Das ist für uns ein sehr wichtiges Zeichen“, betont Busch. Sie ist erleichtert, dass der Verein in dieser Zeit keine Schulden machen musste.
Und auch was das Veranstaltungsjahr 2021 angeht, ist die Kulturinitiative nach wie vor guter Dinge: „Edwin Bohlmann hat wieder eine ganz wundervolle Mischung mit viel Qualität und tollen Künstlern als Musikprogramm in Planung, und auch die Theatergruppe ,Leporello‘ arbeitet an einem Konzept. Es gibt also derzeit einiges an Ideen“, sagt Busch. „Wir hoffen ja wie so viele, dass im Laufe des Jahres alles wieder besser wird. Und von daher finde ich es großartig, dass zum Beispiel ,Leporello‘ auch nach vorne blickt und plant.“ Mit Interesse verfolgen Busch und der Vorstand der Kulturinitiative auch den Bau des neuen Gebäudes auf dem Heimathausgelände in Sottrum: „Schön wäre, wenn auch wir dort unseren Platz finden könnten, wir bemühen uns auf jeden Fall darum.“
Keine Austritte in Corona-Zeiten
Gleichzeitig sind sie als auch der übrige Vorstand dankbar, dass die Vereinsmitglieder ihnen treu geblieben sind: „Wir hatten in den vergangenen Monaten keine Austritte, umso mehr freuen wir uns über die anhaltende Unterstützung, damit wir unsere laufenden Kosten decken können.“
Mit frischem Mut wieder loszulegen, darauf freut sich Busch. „Und das wir dann wieder eine lebendige Kulturszene in Sottrum genießen können.“ Mit dem Neustart nach Ende der Pandemie verbindet sie noch eine weitere Hoffnung: „Dass auch junge Menschen mehr mit dabei sind und sich engagieren. Das wäre klasse!“