Fünf Dirigenten und 100 Musiker

Eversen - Von Harald Röttjer. „Für mich war es eine tolle und harmonische Veranstaltung: Schön musiziert, lecker gegessen und Kontakte geknüpft“, zog Sandra Behrens vom Jungen Orchester Auenland eine deutlich positive Bilanz des musikalischen „Meet & Greet“ im Mehrzweckgebäude der Gemeinde Ahausen-Eversen.
Mehr als 100 Musiker aus sechs Ensembles, Abordnungen des Musikzuges Bothel und des Blasorchesters Hemslingen sowie der Orchester AG des Rotenburger Ratsgymnasiums, des Verdener Blasorchesters im TSV Borstel und einige Musiker der Gruppe Wildes Blech, sorgten an diesem Abend mit ihrer Vielfalt an Instrumenten für einen satten Sound. Für die Vielfalt sorgten neben Bratschen, Celli und sogar E-Gitarren fast 40 Holzbläser (Saxofon, Klarinette und Flöte) – außerdem die Register der Blechbläser mit Trompete, Flügelhorn, Posaune, Tuba und Tenorhorn, nicht zu vergessen das Schlagwerk mit einer Vielzahl an Rhythmusinstrumenten. Diese Kraft der Musik zu bändigen oblag den vier Dirigentinnen und einem Dirigenten. Für sie war es etwas aufregend, ein solch großes Orchester zu leiten und ihnen in etwa einer halben Stunde „die Flötentöne beizubringen“. Die musikalischen Leiter waren gebeten worden, aus dem Repertoire ihrer Gruppe ein Stück auszuwählen und einzustudieren.
Die Leiterin der Orchester AG, Astrid Mujica-Alvarado, begann mit „Skyfall“ von Adele, dem Titelsong aus dem gleichnamigen James-Bond-Film. Mattis Meyer vom Verdener Blasorchester hatte den Brass-Rock-Titel „Born to be wild“ mitgebracht, in vielen Orchestern schon ein Standard. Susanne Holtermann vom Blasorchester Hemslingen überraschte mit der Polka „Wir Musikanten“, lateinamerikanisch wurde es mit dem Paso doble „Pepe“, dirigiert von Johanna Wietzke. Sandra Behrens ging schon in Richtung sinfonischer Blasmusik, sie studierte mit dem Orchester „Ammerland“ von Jacob de Haan ein.

Schon schnell fanden die Musiker zu einer Einheit zusammen und zeigten ein ausgesprochen hohes Leistungsvermögen. Ohne Probleme wurden die jeweiligen Stücke mit dem äußerst diszipliniert musizierenden Orchester einstudiert: „Bis zu einer Aufführungsreife war es kein langer Weg mehr“, hieß es. Die Auswahl der Stücke zeigte die Bandbreite der Blasmusik, die im Konzertbereich immer mehr auf moderner Notenliteratur basiert: Pop und Rock, Songs aus Musicals und Film oder speziell für Blasorchester komponierte Werke.
„Man könnte von einem Herzenswunsch meinerseits sprechen“, so die musikalische Leiterin der Orchestergemeinschaft. „Ich mag es einfach, mich mit Menschen zu treffen, die unserem gemeinsamen Hobby aktiv verbunden sind“, erläuterte Behrens ihre Motivation zur Realisierung des Projekts. „Was für ein tolles Gefühl, mit 100 Musikern zum ersten Mal zusammen zu kommen und gemeinsam zu musizieren“, waren nach dem Konzert etliche Kommentare zu hören.

Eine Wiederholung ist laut den Veranstaltern durchaus denkbar. Im Musikzug Bothel sprach man vom lockerem Üben und dem Kennenlernen mit vielen neuen Eindrücken. Die Hemslinger freuten sich, dass die Polka so gut ankam. Ebenso wie die Musiker des Verdener Blasorchesters hatten sie eine Menge Spaß. Aus beiden Ensembles war zu hören, dass es schön war, mal mit anderen Orchesterleitern zu musizieren.