Corona sorgt für mehr Zulauf

Bötersen – Der Dorfladen in Bötersen hat die Corona-Krise für sich nutzen können. Das ist bei seiner Gesellschafterversammlung vergangene Woche bekannt geworden. Dennoch hat der kleine Laden in der Ortsmitte seine Herausforderungen bewältigen müssen. In seiner zweiten Gesellschafterversammlung präsentierte der Beirat vom Dorfladen erste relevante Zahlen für das Geschäftsjahr 2019, und auch wenn alles in erwartbar ruhigen Gewässern läuft, hat man Wünsche an die Kunden.
Das Jahr 2020 war bislang ein bewegtes Jahr für das junge Unternehmen, so der Beiratsvorsitzende Cord Trefke, wobei die Coronakrise bestimmt das prägendste Ereignis gewesen sei. Davon sei man ebenso kalt erwischt worden wie der Rest der Welt, aber man habe sehr schnell Maßnahmen ergriffen, um einen geregelten Betrieb des Ladens gewährleisten zu können. Er dankte den Lieferanten für die gute Zusammenarbeit und wies auf das Bestellsystem hin, das man integriert habe. „Wir haben nicht die Kapazitäten, alle Waren unserer Anbieter im Laden auszustellen, deshalb kann man vieles auch bestellen“, sagte er.
Im zweiten Teil seines Vortrages widmete sich Trefke dem Zahlenwerk für das Geschäftsjahr 2019. Eröffnet hatte der Dorfladen Ende August und am Jahresende stand ein Minus von rund 24 500 Euro in der Bilanz. Rote Zahlen, die sich zum größten Teil aus dem sogenannten Anlaufverlust ergeben. „Dieser war im Vorfeld prognostiziert worden. Er ergibt sich aus den vielen Investitionskosten, die gerade zum Anfang anfallen und ich kann sagen, dass wir hier besser abgeschnitten haben, als wir erwartet hatten“, so Trefke.
Anhand von Grafiken belegte Trefke, dass sich die Umsätze in Bereichen bewegten, die man erzielen müsse, um diesen Laden betreiben zu können. Wobei man im Januar dieses Ziel gerade noch erreichte. Mit Beginn der Coronakrise stiegen die Umsätze deutlich an und sind seitdem auf diesem höheren Level. Ein Trend, der sich auch in der Kundenfrequenz niederschlägt. Denn ebenfalls seit März/April stieg die Zahl der getätigten Einkäufe spürbar. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig auch der Personalbedarf wesentlich. Grund dafür war unter anderem, dass man mit zwei Teams arbeite, um bei einem theoretisch möglichen Infektionsgeschehen handlungsfähig zu bleiben.
Insgesamt ist also alles in ruhigen Gewässern im Dorfladen, aber Cord Trefke richtete trotzdem einen Appell an die Gesellschafter und eigentlich auch an die gesamte Kundschaft: „Wir haben von Anfang an betont, dass der Laden nur dann laufen kann, wenn jeder Bürger der Gemeinde, und das sind derzeit rund 1 000 Leute, rund zehn Euro in der Woche hier im Laden umsetzt.“ Denn die Zahl der Einkäufe sei sehr zufriedenstellend, aber bei den Umsätzen pro Einkauf sei noch Luft nach oben. „Wir werden auch weiterhin an Stellschrauben drehen, um mehr Kundschaft in den Laden zu bekommen“, erläuterte Trefke und verwies auf den Dorfladenbecher, den man einmal bezahle und dann Heißgetränke zum halben Preis bekommen würde. „Aber wir sind auf die Mithilfe aller angewiesen, um weiterhin zukunftsfähig arbeiten zu können“, sagte der Vorsitzende abschließend.