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Charmante Leichtigkeit

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Die Gruppe Manny aus der Schweiz war am Mittwochabend in Hellwege zu Gast. - Foto: Diercks
Die Gruppe Manny aus der Schweiz war am Mittwochabend in Hellwege zu Gast. - Foto: Diercks

Hellwege - Von Bettina Diercks. Französische Leichtigkeit, aber auch Melancholie brachte die Gruppe Manny am Mittwochabend mit ins Heimat- und Kulturhaus (HuK) Hellwege. Der Ursprung der Band liegt zwar durch den Gründer in der Schweiz, doch die Texte kamen auf Englisch, Französisch und Spanisch daher – ab und zu gesprenkelt mit ein paar Brocken Deutsch.

Die Kombination versprüht ihren ganz eigenen Charme und verwirrt positiv. Denn, wer bei „französisch“ nur an Chansons denkt, gerät bei Manny an die falsche Adresse. Natürlich hat die Band des Rockpoeten Thierry Gaillard davon auch welche im Gepäck. Aber wirklich festlegen lässt sich der durch Gaillard geprägte Musikstil nicht, da selbst innerhalb der Stücke die Band Stilrichtungen und Tempi vermischt. So wechseln sich Chansons, Balladen, Rock und Pop ab oder werden eben miteinander kombiniert. Alles dreht sich allerdings ums Leben, Lieben, Emotionen, Herzen und Menschen.

Damit schafft Gaillard einen ganz eigenen Spannungsbogen. Oder besser gesagt: Er schlägt Brücken zwischen seinen Musikern und dem Publikum. Alles in einer charmanten Leichtigkeit, die nur allzu gut zu einem Sommerabend passt. Durch die oft mit Pop und Rock angereicherten Stücke fällt Stillsitzen schwer. Oftmals zaubern die Lieder ein Stück Festival-Atmosphäre. Beeindruckend und wunderbar zeigt sich Drummer Samuel Chevalley: Immer präsent aber niemals auch nur einen Hauch zu viel Beat, ein ausdrucksstarker Hauch Percussion.

Zeilen wie „Dein Herz, ich habe niemals etwas gesehen, was so weit ist, Dein Herz, ich habe niemals etwas gehabt, in das ich hineintauchen kann“ oder „Ich öffne meine Arme, das ist alles, was zu sagen ist“ zeugen von Gaillards poetischer Ader. Eventuell sind die Zeilen sehr frei übersetzt, denn, so betont der Bandleader charmant: „Weshalb wir spielen in Deutschland? Weil ich Deutsch lernen muss.“ Wo er nicht weiter weiß, hilft ihm Keyboarderin Adeline Vigor.

Immer wieder bezaubern an diesem Abend Mira Amadori an der Violine und Vincent Vigor an der Querflöte. Gefangen nimmt Amadori die Zuhörer bei „Autour du nombril du monde“ (Rund um den Nabel der Welt). „Sehr schön“, sagt Gaillard im Anschluss, aus dem Publikum kommt: „Das war gut“. „Nur das“, fragt der Bandchef humorvoll, „dann müssen wir sprechen.“ Diese Leichtigkeit prägt den Abend. Ermöglicht haben diesen die Bäckerei Holste und Sara Frehse aus Westertimke, die Manny nach Hellwege vermittelten.

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