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Nur noch zwölf Ehrenamtliche gehören zum Fahrerteam des Sottrumer Bürgerbusses, mittwochs muss der Bus deshalb sogar pausieren. Man sucht händeringend nach neuen Mitgliedern.
Sottrum – Hilferuf vom Sottrumer Bürgerbusverein: „Da uns nur noch ein zwölfköpfiges Team zur Verfügung steht, das aus drei Damen und neun Herren besteht, muss der Bürgerbus, der seit Montag wieder im Einsatz ist, derzeit mittwochs pausieren“, bedauert Vorsitzender Friedhelm Brüns. Kurzzeitig war sogar im Gespräch, zwei Tage den Bus in der Garage zu lassen und ihn nur noch montags, mittwochs und freitags durch die Samtgemeinde zu schicken.
„Ursprünglich waren es 24 ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen“, erinnert sich Fahrdienstleiter Rainer Bachmann. Neben sieben Chauffeuren, die fast alle von Anfang an dabei waren, und nach zehn Jahren im Herbst 2019 ihre Lizenzen auslaufen ließen, schieden in den folgenden Monaten weitere Fahrer aus unterschiedlichen Gründen wie Alter, Gesundheit oder Arbeitsaufnahme aus.
Trotz positiver Resonanz gibt es keine neuen Fahrer
Dabei können sich weder Vorstand noch Mitglieder vorwerfen, nicht rechtzeitig aktiv geworden zu sein. „Wir haben viele Werbeaktionen gestartet. Es gab nicht nur Zeitungsartikel und unsere Werbung am Bus, sondern auch viele persönliche Ansprachen“, berichtet Friedhelm Brüns. Obwohl er bei den Gesprächen fast immer auf positive Resonanz stößt, wächst der Fahrerbestand nicht an. „Entweder kommt die Frage, wie die Tätigkeit abgerechnet wird, was nicht der Fall ist, oder die Aussage, dass die Leute keine Verpflichtungen eingehen wollen“, ist Brüns enttäuscht, dass nur so wenige Bürger bereit sind, sich ehrenamtlich für den Bürgerbus zu engagieren.
Den Skeptikern, die eine Einschränkung ihrer Zeit befürchten, nimmt Vorstandskollege Wilfried Wolters den Wind aus den Segeln: „Jeder unserer Fahrer kann sich die Wochentage und die Schichten aussuchen. Falls kurzfristig etwas dazwischen kommen sollte, haben wir immer Ersatz gefunden.“ Dies ist möglich durch das harmonische Verhältnis unter den Fahrern und dem Vorstand. „Schade, dass wir derzeit auf die sonst üblichen Fahrertreffen verzichten müssen“, sagt Friedhelm Brüns. Auch die Bedenken, als Fahrer „ins kalte Wasser geworfen zu werden“, räumen die Vorstandsmitglieder aus dem Weg. „Es erfolgt eine ausführliche Einarbeitung. Erst wenn sich der Fahrer sicher fühlt, übernimmt er die Schicht alleine“, betont Friedhelm Brüns nachdrücklich.
Furcht vor einer Spirale
Selbstverständlich ist, dass alle entstehenden Kosten wie beispielsweise die Gesundheitsprüfung vom Verein bezahlt werden. Angesprochen fühlen sollen sich auch die Fahrgäste. „Ein Bürgerbus fährt nur mit Fahrern“, sagt Rainer Bachmann. Daher sollten auch die Fahrgäste die Werbetrommel rühren und Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder und Nachbarn animieren, als Fahrer aktiv zu werden.
Sollte der Fahrerpool in der nächsten Zeit nicht deutlich anwachsen, würde mittelfristig eventuell eine Spirale in Gang gesetzt: „Es besteht die Gefahr, dass es unseren Fahrern, wenn nicht mehr dazukommen, zu viel wird, die Schichten zu besetzen“, befürchtet Friedhelm Brüns, der bereits von einer angehenden Fahrerin eine Ansage erhalten hat. Bei dieser Gelegenheit erzählt er, was ihm vom Gespräch mit dem Fahrer, der ihn damals eingewiesen hat, in Gedächtnis geblieben ist: „Er sagte, dass er ein gutes Leben habe und er mit seiner Fahrtätigkeit mit dem Bürgerbus der Gesellschaft etwas zurückgeben wolle.“
Kontakt
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte und sich von den Möglichkeiten beim Bürgerbusverein angesprochen fühlt, kann sich mit Friedhelm Brüns unter der Telefonnummer 04264 /8378033), Rainer Bachmann (04264 / 1601) oder Wilfried Wolters (0170 / 4852952 oder 04264 / 587) in Verbindung setzen.