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Scheeßeler Kunstgewerbehaus legt vielseitiges Jahresprogramm vor

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Von: Ulla Heyne

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Birgit Ricke und Matthias Loeber sichten einen „Stern“ von 1973 für die Ausstellung „50 Jahre Rock in Scheeßel“.
Birgit Ricke und Matthias Loeber sichten einen „Stern“ von 1973 für die Ausstellung „50 Jahre Rock in Scheeßel“. © hey

Der Heimatverein Scheeßel hat ein umfangreiches Jahresprogramm für das Kunstgewerbehaus auf die Beine gestellt. Multivisionsshows, Rauminstallation, Kunst, Workshops und mehr sind geplant.

Scheeßel – Multivisionsshows, immersive Kunst, Workshops – das Programm, das der Heimatverein Scheeßel für dieses Jahr allein an Ausstellungen im Kunstgewerbehaus auf die Beine gestellt hat, liest sich, als wäre der Beekeort eine Kunst-Hochburg. Und ein bisschen stimmt das auch, denn der Ausstellungsort Kunstgewerbehaus des Heimatvereins sich inzwischen so herumgesprochen, dass Künstler Schlange stehen, um hier auszustellen und sogar Sammler aus Hamburg, Nürnberg oder München anreisen, um hier Werke zu kaufen.

„Wir haben uns schon ein gewisses Renommee erarbeitet“, meint Leiterin Birgit Ricke nicht ohne Stolz – und das kann die „Drahtzieherin“ mit den guten Verbindungen in die Kunstszene, die auch für das kommende Programm verantwortlich zeichnet, auch sein. Denn neben einigen Ausstellungen zu lokalen Jubiläen, hat sie eine Reihe spannender Künstlerinnen an die Beeke eingeladen. Dabei achtet Ricke nicht nur auf die Qualität der gezeigten Werke – praktisch alle ausstellenden Künstler sind Profis –, sondern auch auf einen Bezug zum Ausstellungsort.

Alle ausstellenden Künstler sind Profis

Und der kann ganz unterschiedlich ausfallen. Manchmal seien es die Farben, manchmal die Verbindung zum Handwerk. Bei Tine Pockels aus Fischerhude, die vom 1. April bis 7. Mai den Anfang macht, geht es um die Stofflichkeit der Werke: „Bei ihren Bildern verwendet sie Jeans als Malgrund, und die sind genauso mit Indigo gefärbt wie beim Blaudruck – das passt zu uns“, erklärt Ricke. Die großformatigen Ölbilder der jetzt in Ottersberg beheimateten Hamburgerin führen mit ihren plastischen, realistischen Strukturen die Schönheit alltäglicher Dinge vor.

Die anschließende Gemeinschaftsausstellung „Natur sehen sein“ von fünf Künstlerinnen aus den Reihen des Bunds bildender Künstler vom 13. Mai bis zum 18. Juni kam über die Künstlerin Elke Prieß zustande, die hier 2018 bereits ihre Batiken präsentierte. Sie bietet den Besuchern eine große Bandbreite von Ansätzen und Techniken, wobei der gesamte Raum bespielt wird: Sabine Schellhorn zeigt eine Bodeninstallation, Ute Seifert eine Videoproduktion, Claudia Christoffel hat eine Rauminstallation kreiert und Ulrike Brockmann, ehemalige Museumspädagogin des Verdener Pferdemuseums, hat mit „Sortiertes Sehen“ eine überdimensionale digitale Wandinstallation erschaffen.

Obwohl ich später natürlich auch selbst kurativ meinen Stempel setzen will, konnte ich zum Anfang in laufende Projekte einsteigen.

Museumsdirektor Matthias Loeber

Die Besonderheit: Der Besucher ist aufgerufen, selbst aktiv beizutragen. Eingereichte Blumenbilder werden digital verfremdet und fließen in das Werk ein. Darüber hinaus werden Workshops zum Bedrucken von Kalenderblättern mit selbst hergestellten Stempeln angeboten. Für letztere beiden geplanten Aktionen werden noch Sponsoren gesucht.

Mit „Feuer und Flamme“ rückt das Thema Weben in den Vordergrund: Die Wanderausstellung vom 16. September bis zum 29. Oktober präsentiert die Werke einiger im Werkhof Kukate im Wendland ausgebildeter Künstlerinnen, darunter Luise Kröger, die auch auf dem Meyerhof Webkurse leitet. Während die Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen der Beekscheepers vom 23. Juni bis 30. Juli von einer Arbeitsgruppe des Vereins vorbereitet wird, kuratiert ein vom Heimatverein ins Leben gerufener Arbeitskreis das zweite große Jubiläum des Jahres, nämlich „50 Jahre Rock in Scheeßel“, selbst. Hier kommt auch Matthias Loeber, frisch gebackener Museumsdirektor, zum Zug.

Matthias Loeber freut sich über einen gelungenen Einstieg

Er ist dankbar über den, wie er es nennt, „sanften Start“: „Obwohl ich später natürlich auch selbst kurativ meinen Stempel setzen will, konnte ich zum Anfang in laufende Projekte einsteigen – Birgit macht einfach einen tollen Job.“ Und der ist so vielschichtig, dass sich die Ur-Scheeßelerin eine Checkliste gemacht hat: Plakate, Werbung, Soziale Medien, für die Vernissage Laudator, musikalisches Rahmenprogramm und helfende Hände bei Aufbau, Ausschank - die abzuhakenden Felder sind zahlreich. Und: „Wir können überall Leute brauchen, die Lust haben zu helfen und sich einzubringen!“

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