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Baustart für lang ersehnten Radweg zwischen Abbendorf und Elsdorf 

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Von: Lars Warnecke

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Unübersehbar: Der Oberboden ist auf kompletter Strecke schon weitgehend abgetragen. Was später folgt, ist der Einbau der Tragschicht.
Unübersehbar: Der Oberboden ist auf kompletter Strecke schon weitgehend abgetragen. Was später folgt, ist der Einbau der Tragschicht. © Warnecke, Lars

Einen Radweg an der L 131 zwischen Abbendorf und Elsdorf, den wünschen sich die Bürger aus beiden Ortschaften schon seit Langem. Nun wird die Lücke tatsächlich geschlossen.

Abbendorf/Elsdorf – Was lange währt, wird endlich gut, weiß der Volksmund. Zwischen Abbendorf und Elsdorf kommt dieser Sinnspruch zu seinem Recht. Nach langen Jahren des Wartens und des Engagements der Bürger und Politiker hat dort entlang der L 131 jetzt der Bau eines Radweges begonnen. Seit einigen Tagen sind Bauarbeiter damit beschäftigt, den Oberboden abzuschieben. Was nach einem Kinderspiel klingt, ist der Startschuss für den größten und anspruchsvollsten Radwegeneubau im Landkreis der letzten Jahre – ein entsprechend teures Projekt. „Für die Maßnahme haben wir 1,7 Millionen Euro veranschlagt “, sagt Katja Pott, Leiterin des Geschäftsbereichs Verden der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Ob es bei den Baukosten bleibt? Noch sei es zu früh, um endgültige Zahlen zu nennen. „Während der Bauphase können sich ja immer mal wieder Probleme ergeben“, weiß Pott. „Aktuell liegen wir jedoch gut im Budget.“

Eigentlich hätte der erste Spatenstich schon im Sommer 2022 getätigt werden sollen, nachdem bereits umfangreiche Rodungsarbeiten stattgefunden hatten. Daraus wurde aber nichts, da die Verhandlungen mit einigen Eigentümern jener Flächen, die in Anspruch genommen werden, sich länger hingezogen hatten, als es vorgesehen war. Das lange Warten auf den Radweg, der auf 3,8 Kilometern die Lücke schließen soll, ging somit noch weiter.

Dabei war dessen Bau schon vor elf Jahren in den Entwurf des Radwegekonzepts der Landesregierung aufgenommen worden – mit vordringlichem Bedarf an zweiter Stelle. Und das zurecht, gibt es doch für den Weg wirklich gute Argumente: ein hohes Verkehrsaufkommen, seitdem es in Elsdorf den Autobahnanschluss gibt, viele Lastkraftwagen, hohe Fahrgeschwindigkeit und eine schmale Straße. Wer möchte angesichts solcher Gefahren dort schon gerne mit seinem Drahtesel unterwegs sein? „Ich persönlich würde diese Strecke auch nicht mit dem Fahrrad fahren“, sagt Scheeßels Bürgermeisterin Ulrike Jungemann (CDU). Sie sei froh, dass es endlich losgeht. „Von vielen Seiten, vor allem aus Abbendorf, wurde mir zugetragen, wie schade es doch ist, dass man nicht von Abbendorf nach Elsdorf mit dem Fahrrad gelangen kann.“

Bis hierhin und nicht weiter: Kurz vor dem Ortsausgang in Abbendorf endet der Radweg. Das wird sich ändern.
Bis hierhin und nicht weiter: Kurz vor dem Ortsausgang in Abbendorf endet der Radweg. Das wird sich ändern. © Warnecke, Lars

Spätestens Ende Juli soll der Bau abgeschlossen sein – und das nach 20 Jahren, nachdem die Gemeinde Scheeßel im Zuge der Radwegebedarfsplanung erstmals den Bedarf für die Verbindung an den Landkreis gemeldet hatte – 2003 war das. Ende 2012 begann im Verdener Geschäftsbereich dann die Planung der Verkehrsanlagen. Nach den ersten zwei Planungsphasen hat die Variantenfindung unter Abwägung diverser Randbedingungen die Vorzugsvariante der Radwegtrassierung auf der Ostseite der Landesstraße ergeben. Daraufhin wurde in der Maßnahme mit der Vorentwurfsplanung fortgeschritten, welche 2018 abgeschlossen werden konnte. Zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens und der damit einhergehenden Erlangung des Baurechts wurde der Ende 2018 aufgestellte Feststellungsentwurf im Februar 2019 an die Planfeststellungsbehörde des Landkreises Rotenburg übermittelt. Unter Berücksichtigung der Einwendungen konnte das Verfahren im Mai 2021 mit dem Planfeststellungsbeschluss abgeschlossen werden. „Daraufhin haben wir mit der Ausarbeitung der Ausführungsplanung begonnen“, erklärt Katja Pott.

Parallel zum Abschieben des Oberbodens begutachtet der Landkreis in diesen Tagen, ob es irgendwo Anzeichen für archäologische Funde gibt. Anschließend sollen einige Durchlässe verlängert und der neue Radweg in Asphaltbauweise hergestellt werden.

Noch kommen die Arbeiten ohne große Sperrung aus. Hier und da könne es zu Einengungen des Fahrstreifens kommen, heißt es von behördlicher Seite. „Im späteren Verlauf ist durch eine Baustelle der Gemeinde Scheeßel ein Großteil der Strecke dann nicht durchgängig befahrbar, sodass wir diesen Zustand für unsere Baumaßnahme mitnutzen“, so Katja Pott.

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