In Scheeßel entsteht der Gewerbepark Ost

Scheeßel – Schritt für Schritt geht es weiter mit dem Gewerbepark Ost in Scheeßel, der als solcher seit Ende 2021 geplant wird. Damals konnte die Gemeinde das Gebiet, welches in Verlängerung zum Industriegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße entsteht, erwerben. Vorangegangen war eine lange Suche nach geeigneten Flächen.
Ernst Behrens (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Hoch und Tiefbau, zieht eine positive Bilanz für das Projekt, welches noch am Entstehen ist. „Wir können uns als Rat glücklich schätzen, dass wir das Grundstück damals erwerben konnten und jetzt relativ leicht erschließen können“, so sein Fazit am Ende der Diskussion in der Ausschusssitzung. In dieser wurde einstimmig der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan und ebenfalls zur Änderung des Flächennutzungsplans gefasst. Silke Meyer, Fachbereich Bau und Planung, berichtete, dass die frühzeitige Beteiligung stattgefunden hat. Anschließend stellte Lutz Richter, Stadtplaner bei der Planungsgemeinschaft Nord GmbH (PGN), die Pläne und bereits erfolgten Änderungen vor.
Wir können uns als Rat glücklich schätzen, dass wir das Grundstück damals erwerben konnten.
Das 18 Hektar große Areal liegt zwischen dem als Hurricane-Gelände bekanntem Eichenring und dem bereits bestehenden Gewerbepark, der sich am östlichen Ortsrand von Scheeßel befindet. Der Gewerbepark Ost wird direkt an das bestehende Industrie- und Gewerbegebiet anschließen. Am Ende entsteht hier ein großes, gewerblich geprägtes Gebiet.
Vor allem der Amphibienschutz spielt bei der Realisierung eine große Rolle
Richter erläuterte einige aktuelle Änderungen im Bereich der Planung. So wird es eine kleine Verbreiterung des Bereichs geben, der für die Legung der „SuedLink“-Trasse direkt neben dem eigentlichen Gewerbegebiet, vorgesehen ist. Am anderen Ende der Fläche wird ein Fuß- und Radweg wegfallen.
Das Thema Artenschutz spielt bei dem anvisierten Projekt eine große Rolle, erläuterte der Planer. So soll die Erschließung und Bebauung des Gebiets außerhalb der Brutzeit des Mäusebussards passieren – diese ist von Juli bis März. Es gibt aber eine Möglichkeit, die lange Pause zu vermeiden: Mit Hilfe einer biologischen Baubegleitung kann sichergestellt werden, dass der bekannte Brutplatz nicht besetzt ist und der Wechselhorst abseits des Geltungsbereichs liegt. Zum Schutz weiterer frei lebender Tiere muss zudem ein spezielles Beleuchtungssystem verwendet werden und nicht zuletzt muss Rücksicht auf die vor Ort lebenden Amphibien genommen werden. Diese werden schon seit Jahren mit Hilfe eines eigens angelegten Zauns daran gehindert, die L 131, die Scheeßel und Westervesede verbindet, zu queren. Mit Blick auf die geplante Erschließung soll auch die Erschließungsstraße und Zufahrt zum Plangebiet mit einem Amphibientunnel und weiteren Leitstrukturen ausgestattet werden. So will man verhindern, dass die Tiere dauerhaft in das Gewerbegebiet einwandern. Vor allem die Untere Naturschutzbehörde hatte eine ganze Liste an Einwänden erhoben. Beispielsweise wird den Planern vorgeworfen, dass der Rückweg der Amphibien in der Planung nicht berücksichtigt wurde. Die PGN wiederum argumentiert, dass der Rückweg aufgrund des langen Zeitraums und unterschiedlicher Herkunftsrichtungen nicht steuerbar sei.
Umerziehung von Amphibien funktioniert nur bei Jungtieren
Richter ging in seinem Vortrag darauf ein, dass eine Umerziehung der Amphibien nur bei Jungtieren funktioniert – die älteren Kröten folgen weiter ihrer gewohnten Route.

Den vorgestellten Stellungnahmen war auch zu entnehmen, dass mögliche Auswirkungen auf das Hurricane-Gelände in der Planung eine Rolle spielen. Hier wusste Richter zu berichten, dass der Flächeneigentümer und die Veranstalter in die Planung eingebunden sind – und das keine Einschränkungen durch den Bau zu erwarten sind. Die Mitglieder des Bauausschusses diskutierten kurz, ob der bisher von den Rettungskräften benutzte Waldweg als Weg für eben jene Kräfte erhalten bleibt. Dies konnte Richter bestätigen. „In welcher Reihenfolge wird die Trasse zum SuedLink und der Grünstreifen erschlossen?“, wollte Birgit Ricke (Grüne) ein weiteres Detail erfragen – Meyer konnte ihr erklären, dass die Umsetzung bedarfsgerecht erfolgen wird. „Bis in Sachen SuedLink etwas passieren wird, das dauert noch Jahre“, betonte die Fachfrau. Behrens wollte dann wissen, ob die schrittweise Erschließung dann mit Hilfe eines Wendehammers realisiert werde. „Das müssen wir so machen, wenn wir in zwei Bauabschnitten arbeiten, müssen wir eben einen temporären Wendehammer anlegen“, erklärte Meyer. Weitere Details, wie zum Beispiel, ob dort dann auch eine Parkfläche angelegt werde, müsse man aber erst beschließen.