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Rotenburger Ratsgymnasiasten berichten von ihrem Praktikum

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Johanna Weiler beim Praktikum Wasseranalyse
Wasseranalyse im Labor – auch das zählt zu den Aufgaben von Johanna Weiler, die ihr Praktikum im Amt für Straßenbau und Wasserwirtschaft absolviert. © Blumenberg

Mal in den Traumberuf reinschnuppern - oder zumindest zu der Gewissheit gelangen, welchen Job man sicher nicht ergreifen wird: In Rotenburg hat der Jahrgang elf am Ratsgymnasium das im Rahmen eines Praktikums getan.

Von unserer Praktikantin Julia Blumenberg

Rotenburg – „Was will ich einmal werden?“ Sicherlich jedem Schüler ist diese Frage schon einmal durch den Kopf gegangen. Die Elftklässler am Rotenburger Ratsgymnasium haben jüngst aufschlussreiche Schülerpraktika absolviert: Zwei Wochen lang schnupperten sie Berufsluft – im Krankenhaus etwa, in der Grundschule, beim Fahrzeugbau, beim Ingenieur oder Fotografen. Eine Win-win-Situation: Die Jugendlichen können herausfinden, ob ein Beruf der richtige für sie ist, während Betriebe mögliche Auszubildende kennenlernen.

Praktikantin Amelie Schubert
Schülerpraktikum beim Zahnarzt? Amelie Schubert hat es nicht bereut. © Blumenberg

Amelie Schubert hat ihr Praktikum in der Rotenburger Praxis „Zahnärzte am Mühlenende“ absolviert. „Jeden Tag begleite ich unterschiedliche Zahnmedizinische Fachangestellte, die wiederum einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin zugeteilt sind“, berichtet die 16-Jährige. „Das macht die Eindrücke und Erlebnisse sehr abwechslungsreich, weil ich auf diese Weise sowohl verschiedene Patienten mit unterschiedlichen Untersuchungen und Krankheitsbildern kennenlernen darf, als auch verschiedene Arbeitsweisen von Zahnärzten. Das Praktikum ist sehr interessant.“ Ob bei Kontrolluntersuchungen oder Wurzelbehandlungen – sie habe schon überall dabei sein und dem Personal bei der Arbeit über die Schulter schauen können.

Auch selbst mithelfen durfte sie. „Was mir sehr zusagt, ist die Vielfalt in der Zahnmedizin, die man schon auf kleinem Raum findet.“ Man habe die Möglichkeit beispielsweise im Labor, der Verwaltung, am Empfang, als Zahnarzt, Prophylaxe-Assistenz oder Behandlungsassistenz zu arbeiten. Und weiter erzählt sie: „Ich bin hierhergekommen, weil ich mir den Beruf zukünftig vorstellen kann.“ In dieser Überlegung sei sie durch das Praktikum nun bestätigt worden.

Praktikantin Celina Kraft
Der 16-Jährige Celina Kraft hat in den beiden Praktikumswochen in der Kantor-Helmke-Grundschule gearbeitet. © Blumenberg

An der Kantor-Helmke-Grundschule blickt Celina Kraft einmal hinter die Kulissen. „Weil ich Spaß daran habe, mit Kindern zu arbeiten, habe ich mich dafür entschieden, mein Praktikum hier zu machen“, sagt die junge Rotenburgerin. Kaum morgens angekommen, führt sie ihr erster Weg in das Lehrerzimmer – anschließend geht es in Begleitung einer Lehrkraft auch schon in den Unterricht. In den Arbeitsphasen unterstützt sie dort Erstklässler – zum Beispiel beim Buchstaben lernen oder bei Matheaufgaben. „Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann“, erzählt die 16-Jährige. „Ich habe auch schon selbst mit Kleingruppen das Lesen geübt.“ Was sie besonders am Praktikum interessant findet? „Dass ich bei der Entwicklung der Grundschüler und der Schaffung von Grundlagen, wie dem Melden, dabei bin.“ Nach dem Unterricht hilft sie in der Ganztagsbetreuung mit. Dort konnte sie auch bei Musikangeboten am Nachmittag dabei sein. In der Betreuung würden sie die Kinder oft gleichzeitig ansprechen. „Das kann schon manchmal überfordernd sein, macht generell aber viel Spaß“, berichtet sie. Die Ratsgymnasiastin stellt fest: „Vielleicht werde ich keine Grundschullehrerin, aber ich kann mir gut vorstellen, im Berufsleben später mit Kindern zu arbeiten.“

In eigener Sache

Zwei Wochen Redaktionsluft schnupperte Schülerpraktikantin Julia Blumenberg im Rotenburger Pressehaus. Ihr Fazit: „Ich fand es sehr interessant zu beobachten, was für Arbeit und welche Menschen hinter der Kreiszeitung sowie der Rundschau stecken. Schon am Anfang meiner Zeit durfte ich kürzere Texte schreiben. Im Laufe der Wochen probierte ich mich dann an längeren Artikeln. Das Schreiben hat mir viel Spaß gemacht. Auch zu Terminen konnte ich die Redakteure begleiten und bei der Gelegenheit lernen, wie man überhaupt Interviews führt. Es war spannend, dabei zu sein und verschiedene neue Leute kennenzulernen. Was ich persönlich ganz lustig fand: Von Terminen, bei denen ich zugehört habe, ein paar Tage später den Artikel in der Zeitung zu lesen. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich später Journalistin werde, weil ich noch zu wenig Einblicke in andere Berufe habe, hat mir die Zeit in der Redaktion sehr gefallen. Ich freue mich, mit neuen Eindrücken und Erfahrungen aus dem Praktikum gehen zu können und bedanke mich bei dem ganzen Team, das mir immer hilfsbereit und freundlich zur Seite gestanden hat.“

Da sie sich schon früh für Biologie und Chemie interessiert habe, sei sie bei der Suche nach einem Praktikumsplatz auf das Umwelt- und Hygienelabor des Landkreises Rotenburg gestoßen, sagt Johanna Weiler. Zwei Wochen schnupperte sie ins Amt für Straßenbau und Wasserwirtschaft hinein, Sie sammelte dort viele Erfahrungen. „Aufgabe des Amtes ist es, unter anderem Wasserproben aus Einrichtungen, wie Schwimmbädern, Kläranlagen und Schulen zu nehmen und diese anschließend zu untersuchen“, erzählt die 16-Jährige. Bei Badewasser würden etwa der Chlorgehalt sowie die Keim-und Bakterienzahl geprüft. Während solcher Analysen habe sie den Laboranten über die Schulter schauen und sich auch selbst nach genauer Einweisung ausprobieren können. „Was ich nicht gedacht hätte, ist, dass es so viele Vorgänge und Geräte gibt, die man für die Untersuchungen der Proben benötigt.“ Ihr „Sonderauftrag“: Im Bereich der Biologie habe sie Abstriche ihrer Bankkarte gemacht und den Bakterien und Keimen zugesehen, wie viele Bakterienkolonien heranwachsen. Sie kommt zu dem Schluss: „Das ist voll mein Ding – ich kann mir gut vorstellen, später mal im Labor zu arbeiten.“

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