Entführung? Razzia im Rotenburger Clanmilieu

Großeinsatz für die Polizei am Mittwochvormittag in Rotenburg: Mehrere Häuser werden durchsucht, weil es zwischen Familien im Clanmilieu zu einer Entführung gekommen sein soll.
Rotenburg – Nach einer möglichen Entführung hat es am Mittwochmorgen mehrere Hausdurchsuchungen in Rotenburg gegeben. Die Polizei spricht von einem „erpresserischen Menschenraub“, der sich bereits im Dezember zugetragen haben soll. Beteiligt gewesen seien „Familien aus dem Clan-Milieu“. Die Hintergründe sind allerdings noch unklar.
Durchsuchungen auch in Nordrhein-Westfalen
Im Dezember soll ein Mann aus Nordrhein-Westfalen gegen seinen Willen nach Rotenburg gebracht worden sein. Hier sei er festgehalten worden, später aber wieder unverletzt freigelassen. Ermittlungen einer speziellen Einsatzgruppe der Rotenburger Polizei haben die Verbindungen hergestellt, heißt es. Der Einsatz am Mittwochmorgen sei lange vorbereitet worden. Allein in Rotenburg seien fünf Häuser einer polizeibekannten Großfamilie durchsucht worden, unter anderem an der Verdener Straße. Zudem habe es eine Durchsuchung in Nordrhein-Westfalen gegeben. Mit einem großen Aufgebot unterstützt durch Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten seien die Beamten vorgegangen.
Bislang keine Festnahmen
Es seien bei den Durchsuchungen „zahlreiche Datenträger“ sichergestellt worden, so Polizeisprecher Heiner van der Werp. Vielleicht gebe es auch „Zufallsfunde“, die auf weitere Straftaten hindeuten könnten. Die Hintergründe der Tat würden weiter beleuchtet. Die Polizei spricht von einer „Auseinandersetzung zwischen Familien im Clanmilieu“. Ob dabei Geld eine Rolle spielt, Drogen oder eine Familienfehde? „Eine Mischung aus vielen Dingen“, so van der Werp. „Alle Beschuldigten sind wieder auf freiem Fuß.“