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Wissenswertes um „Villa Meise“: Nabu-Infonachmittag auf dem Hartmannshof erfreut sich großer Beliebtheit

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Von: Ulla Heyne

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Nabu-Vertreter Wilfried Glauch (l.) freut sich vor allem über den Besuch einiger Familien.
Nabu-Vertreter Wilfried Glauch (l.) freut sich vor allem über den Besuch einiger Familien. © Heyne

Nistkästen gibt es an vielen Orten. Doch es könnten noch viel mehr sein, meint der Nabu – und ruft zum Bauen auf.

Rotenburg – Sonntagnachmittag im Mitmach- und Erlebnisgarten „Mega“ auf dem Hartmannshof: Trotz Nieselregen und empfindlicher Temperaturen herrscht ein reger Zustrom zu einer der reetgedeckten Hütten. Im Halbdunkel: Rund ein Dutzend unterschiedlicher Nisthilfen ganz unterschiedlicher Größen und Materialien. Bunt laminierte Fotos geben Aufschluss über die Bewohner: Stare, Finken, Blaumeisen, aber auch Schwalbennester aus Beton oder Fledermauskästen ziehen die Neugier der Besucher der Nabu-Veranstaltung auf sich. „Den Exoten gelten die ersten Fragen“, weiß Experte Manfred Tietje, konkret zuhause umgesetzt würden dann aber doch meist Meisenkästen. Einer, der sich gleich einen Bausatz der Rotenburger Werke mitgenommen hat, ist Gerhard Trochelmann aus Wohlsdorf. Normalerweise baut der Gartenliebhaber sie selbst; ihn hatte die Zeitungsankündigung neugierig gemacht. Schon bald ist er mit Tietje ins Fachgespräch vertieft – über Spechte, die die Nistkästen für Restaurants halten, und Eichhörnchen, die Wohnungen annektieren. Er schätzt den Austausch: „Die haben richtig Ahnung und geben sich so viel Mühe hier“, ist der Wohlsdorfer begeistert.

Die Fragen an diesem Nachmittag sind so bunt wie das Publikum: Ein junges Pärchen erkundigt sich danach, ob „Villa Meise“ auch auf dem städtischen Balkon sinnvoll ist und welche Himmelsrichtung eingehalten werden muss. „Oft ist es nur eine Kleinigkeit – der Standort, die Höhe, die Ausrichtung, die dafür sorgt, dass im Unterschied zum Nachbarn im eigenen Garten kein reger Flugverkehr herrscht“, weiß Tietje. Am Nebentisch wird der Dauerbrenner „Füttern – nur im Winter oder das ganze Jahr?“ erörtert. Zumindest die Anwesenden sind sich einig: „Immer schadet nicht!“

Die Nistkasten-Bausätze „Villa Meise“ der Rotenburger Werke finden regen Absatz.
Die Nistkasten-Bausätze „Villa Meise“ der Rotenburger Werke finden regen Absatz. © -

Unter die Natur- und Gartenfreunde älteren Semesters mischen sich nun auch Familien nach dem Besuch des „Mega“-Spielplatzes. Julia Tetens und ihre Kinder, die von einer befreundeten Familie mitgenommen wurden, kannten das Areal noch nicht: „Ein tolles Gelände, und die Ausstellung ist das i-Tüpfelchen“, meint die Rotenburgerin, während die Kinder in die Löcher der Holzkästen lugen. Dass die bei Baumarkt-Sätzen mit zehn Millimetern Stärke nicht genug Isolierung bieten, haben viele hier noch nicht gewusst. Und auch zur Beschaffenheit der Wände („nicht zu rau, sonst Riefen vorsehen!“), dem Material („Nadelhölzer isolieren gut“), der Reinigung und sogar zur Wassertränke auf dem Flachdach gibt der Vogelkundler allerlei Tipps.

Vogel-Experte Manfred Tietje begeistert mit seinem Fachwissen und dessen unterhaltsamer Vermittlung.
Vogel-Experte Manfred Tietje begeistert mit seinem Fachwissen und dessen unterhaltsamer Vermittlung. © -

Den Nachmittag werten er und sein Mitstreiter Wilfried Glauch als Erfolg: „Mit so viel Resonanz hätte ich bei dem Wetter nicht gerechnet“, freut sich Letzterer. Überhaupt werde das neue Format des Nabu immer am ersten Sonntag im Monat ausnehmend gut angenommen: „Für jedes Thema gibt es andere Interessenten, es kommen immer andere.“

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