Gefahrgut-Einsatz beim Discounter in Rotenburg
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Die Lidl-Filiale an der Brockeler Straße in Rotenburg ist fast zwei Stunden gesperrt. Ein Feuer oder giftige Stoffe können die Feuerwehrleute allerdings nicht finden. Ein Kabelbrand?
Rotenburg – Als die Feuerwehr mittags an der Lidl-Filiale an der Brockeler Straße in Rotenburg eintrifft, ist der Discounter bereits geräumt. „Uns ist ein unklarer Brandgeruch gemeldet worden“, sagt Natascha Carstensen, Sprecherin der Rotenburger Feuerwehr. Der Brandmeister vom Dienst ist zuerst vor Ort, kann ein Feuer allerdings nicht feststellen. Mitarbeiter und Kunden sprechen von einem „komischen Geruch“ – die Feuerwehr macht sich auf die Suche und zieht den Gefahrgutzug des Landkreises hinzu. Um 15 Uhr packen sie alle wieder ein: Im Bereich des Kühllagers sei man auf ein defektes Gerät gestoßen, es wird ein „kleiner Kabelbrand vermutet“, sagt Carstensen.
Nach Angaben der Feuerwehrsprecherin habe sich die Geschäftsleitung vorbildlich verhalten und sofort das Geschäft geräumt. Und so haben die am Ende rund 60 Rettungskräfte freie Bahn, um alle erforderlichen Schritte einzuleiten. Inzwischen ist die Meldung von „Feuer mittel“ auf „Gefahrgut mittel“ geändert worden. Männer in Chemikalien-Schutzanzügen gehen über eine Notausgangstür ins Kühllager und nehmen erste Messungen vor. Auch der Verkaufsraum rückt in den Fokus der Experten. Die Feuerwehren aus Rotenburg, Unterstedt und Wohlsdorf sind vor Ort, sie bauen einen dreifachen Brandschutz auf, weil zunächst vollkommen unklar ist, was für diesen Geruch sorgt. Carstensen: „Es könnte theoretisch zu einer chemischen Reaktion und einem Feuer kommen.“ Wasser, Schaum und Pulver stehen für den schlimmsten Fall bereit. Auch ein Not-Dekontanimierungsplatz ist bereits eingerichtet – für die Männer, die unter Atemschutz in das Gebäude gehen.Sollten sie nämlich auf giftige Stoffe stoßen, müssen sie eine Erstreinigung ihrer Ausrüstung über sich ergehen lassen. Die Station kommt allerdings nicht zum Einsatz.
Die Pressesprecherin nach gut einer Stunde: „Die Messgeräte haben nicht angeschlagen.“ Im Klartext: Es sind keine Grenzwerte von Stoffen überschritten worden, auf die man hätte stoßen können. Jetzt können weitere Feuerwehrleute ins Gebäude und helfen, noch einmal alles durchzumessen und zu untersuchen. Eine nennenswerte Gefahr gebe es jetzt nicht mehr, sagt Carstensen. „Eine Gefahr besteht nicht, aber wir können das Gebäude erst wieder freigeben, wenn wirklich alles noch einmal sehr genau überprüft worden ist. Sicher ist sicher.“ Gegen 15 Uhr ist es soweit. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei packen alles zusammen. Job erledigt.