Finteler Klimaschutzkonzept kommt im Sommer

In Fintel arbeitet man derzeit an einem Klimaschutzkonzept. Der Zuständige im Rathaus möchte es im Sommer vorlegen. Im Klimaausschuss möchte man dagegen mehr mitreden.
Lauenbrück – Seit Mitte vergangenen Jahres ist Matthias Weiß Klimaschutzmanager in der Samtgemeinde Fintel. Eine seiner ersten Aufgaben ist die Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes für die Kommune, im Sommer möchte er dieses vorlegen. So kündigte er es im Klimaausschuss des Rates bei einem Zwischenbericht an, das Gremium wünscht sich hingegen mehr Beteiligung an dem Prozess.
Weiß zeigte neun Etappen auf, die im umzusetzen seien aktuell sei man bei der vierten, erklärte er, ohne ins Detail zu gehen. Auf dieser Etappe müssten die Mitgliedsgemeinde Ziele zur Minderung der Treibhausgasemissionen setzen. Auf Etappe fünf gelte es dann, konkrete Maßnahmen zu beschließen. „Auch Mobilität und Verkehr kommen noch dazu. Wir wollen Maßnahmen-Kataloge entwickeln“, führte Klimaschutzmanager Weiß aus. Ganz wichtig sei es, dabei lokale Akteure einzubeziehen. „Die Menschen, die hier leben, die müssen sich in den Konzepten wiederfinden.“ Jetzt müsse man festlegen, was in den kommenden fünf bis zehn Jahren passieren soll. „Das ist ein Prozess, der immer weiter geht, das muss sich auch entwickeln“, betonte Weiß.
„Momentan ist das ein ,Ein-Mann-Konzept‘“, stellte Hans-Jürgen Schnellrieder (Grüne) im Nachgang des Zwischenberichts kritisch fest. „Wir werden berieselt, stattdessen sollten wir als Klimaausschuss mitagieren.“ In seinen Augen müsse ein solches Konzept doch mit vielen erarbeitet werden, zudem wünsche er sich, mal „etwas Schriftliches zu sehen“. Weiß stellte daraufhin eine interaktive Ideen-Karte vor. In dieser könne künftig jeder, der möchte, eigene Ideen eintragen. So könne sich die Öffentlichkeit beteiligen. Auch Workshops soll es geben, aber laut Weiß hängt die Terminierung von den weiteren Beschlüssen des Ausschusses ab. „Was kommt wann, wir brauchen mal einen Zeitstrahl“, schlug Schnellrieder vor. „Wir überlegen, wie wir den Ausschuss in Zukunft mehr einbringen können“, so Samtgemeindebürgermeister Sven Maier.
Klimaschutzpaten
Die Samtgemeinde Fintel sucht noch ehrenamtliche Klimaschutzpaten. „Es wäre schön, wenn es noch mehr werden“, so Klimaschutzmanager Matthias Weiß. Fünf Paten in jeder Gemeinde aus der Samtgemeinde, „das wäre der beste Fall“. Klimaschutz solle künftig auch in kleineren Kommunen mehr Gewicht erhalten. Im Rahmen des Projektes „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen“ (KlikKS) gehe es dabei um das Motto „Ehrenamt trifft Klimaschutz“. Dieses Konzept wurde von Aimara Bauer im Auftrag der niedersächsischen Landesregierung für den Landkreis Rotenburg und den Heidekreis weiterentwickelt. Die Paten werden dabei durch den Samtgemeinderat benannt. Ab April sollen erste Schulungen stattfinden, dabei ist auch ein Online-Austausch auf Landes- und Bundesebene geplant.
Wie die konkreten nächsten Schritte für die Samtgemeinde Fintel aussehen werden, wurde in dieser Sitzung nicht weiter geklärt. Am Ende fragte Weiß Hans-Jürgen Schnellrieder, wie sich dieser die Beteiligung vorstellen würde. „Wir sollten einfach mal in einem Raum zusammen kommen, alle Pläne auf den Tisch legen und den Dialog aufnehmen“, schlug dieser vor.
Weiß stellte noch das ab diesem Monat geltende „Wind-an-Land-Gesetz“ vor. In Niedersachsen ist geplant, 2,2 Prozent der Landesfläche bis zum Jahr 2026 für die Windkraft auszuweisen. Bislang waren 1,2 Prozent geplant. Maier wies daraufhin, dass auch die Kommunen von dem Gesetz profitieren könnten, allerdings sei noch nicht geklärt, wie das mit Blick auf den Haushalt aussehen kann.
Weiß wusste zu berichten, dass die Regionen bis zum Jahr 2026 rechtsverbindliche sogenannte Windenergieflächen ausweisen müssen, demnach wird das Thema auch in den kommenden Jahren aktuell bleiben.
Auch stellte der Klimamanager das „Windenergie-Beschleunigungsgesetz vor. Nach diesem sollen alle Kommunen unterstützt, Genehmigungsverfahren vereinfacht werden. Beispielsweise könne man Teilpläne ausweisen, ohne das ganze Raumordnungsprogramme zu ändern. Auch Anwohner sollen von diesen Ausbau-Potenzialen profitieren, etwa in Form von Anteilen für Bürgerenergiegesellschaften.