Wo bekommen Angehörige von Demenzkranken Hilfe? Gruppe trifft sich im Alexanderstift

In Wildeshausen gibt es eine Angehörigengruppe für Demenzerkrankte. Das ist für viele Menschen eine große Hilfe.
Wildeshausen – Wenn Angehörige an Demenz erkranken, ist das Leben sehr schnell nicht mehr so wie früher. „Man kann sich das nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat“, sagt Ingo Baranowski aus Dünsen. Seine Mutter ist dement, und das hat das Familienleben massiv belastet – weil sich fast jedes Gespräch um die Krankheit dreht, und die Angehörigen damit leben müssen, dass eine demente Person in einer oft in sich geschlossenen Welt mit eigenen Wahrheiten lebt.
Wo bekommen Angehörige von Demenzkranken Hilfe?
Baranowski besuchte bereits vor Jahren die Selbsthilfegruppe „Angehörige von Demenzkranken tauschen sich aus“ in Wildeshausen. Danach konnte er für sich feststellen: Ich bin angekommen.“ Endlich hatte er Menschen gefunden, die Ähnliches wie er erleben und damit auch Tipps geben können, wie man damit klarkommt.
War die Gruppe früher im Mehrgenerationenhaus beheimatet, trifft sie sich jetzt jeden ersten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr im Alexanderstift in Wildeshausen. Dort ist kein Corona-Test mehr erforderlich. Eine Maske muss die nächsten Wochen nur getragen werden, bis die Gruppe in ihrem Raum angekommen ist.
Starke Einschränkungen durch die Corona-Pandemie
Ansprechpartner sind Maren Reinking (Telefon: 04431/71206) und Hella Einemann-Gräbert (Telefon: 04433/1244). „Wir freuen uns, dass wir vom Einrichtungsleiter Sascha Lücke die Möglichkeit erhalten haben, uns hier zu treffen“, so Einemann-Gräbert, die auf eine schwierige Corona-Zeit mit der Gruppe zurückblickt. Die Treffen gab es nur unter starken Einschränkungen, viele Kontakte liefen per Telefon ab. „Es ist aber kein Treffen ausgefallen“, sagt sie stolz. Das sei auch wichtig, weil Angehörige von Demenzerkrankten jederzeit Ratschläge erhalten müssen.
„Wir sind keine normale Gruppe“, erklärt Einemann-Gräbert. Manche Teilnehmer kämen nur ein oder zwei Mal, um sich auszusprechen, andere seien über Jahre dabei. Ziel sei es, sich über die eigene Situation klar zu werden und Möglichkeiten für Entlastungen zu finden. Dabei könne die Gruppe helfen, die hofft, bald Fördergelder zu erhalten, um beispielsweise ein neues Faltblatt aufzulegen, in dem die eigenen Ziele und Aktivitäten aufgezeigt werden.