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Wahl fällt auf Majken Hjortskov

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Von: Dierk Rohdenburg

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Glückwünsche zur Wahl: Ratsvorsitzender Günter Lübke (l.) und Bürgermeister Jens Kuraschinski gratulierten Majken Hjortskov mit einem Blumenstrauß.
Glückwünsche zur Wahl: Ratsvorsitzender Günter Lübke (l.) und Bürgermeister Jens Kuraschinski gratulierten Majken Hjortskov mit einem Blumenstrauß. © dr

Wildeshausen – Der Wildeshauser Stadtrat hat am Donnerstagabend die Grünen-Politikerin Majken Hjortskov als dritte Bürgermeister-Stellvertreterin gewählt.

Im entscheidenden zweiten Wahlgang entfielen in geheimer Abstimmung auf die 32-jährige Wildeshauserin 17 Stimmen. Ihre Gegenkandidatin, Christin Rollié von der CDW, konnte 14 Stimmen auf sich vereinigen. Direkt vorher hatte der Rat mit 18 gegen 13 Stimmen einen Antrag von Matthias Kück (UWG) und Karl Schulze Temming-Hanhoff abgelehnt, auf die Besetzung der dritten Stellvertreterstelle zu verzichten.

Zunächst hatte Wolfgang Sasse (CDU) erklärt, dass er nicht antreten wolle, obwohl das als Verwaltungsausschussmitglied möglich gewesen wäre. „Wir hatten überlegt, ob es nicht reicht, nur zwei Stellvertreter zu haben“, so der Christdemokrat, der selbst zehn Jahre lang als ehrenamtlicher Bürgermeister aktiv war. Er persönlich halte es aber für gut, dass zwei junge Menschen kandieren. „Wir geben einem die Chance, und deshalb schlage ich Rollié vor“, so Sasse.

Grüne/Linke schlagen Majken Hjortskov vor

Darauf sprach Klaus Schultze (Grüne) amüsiert von einem „historischen Moment“: „Sasse zieht zurück und springt über seinen Schatten, wenn er eine CDW-Kandidatin vorschlägt. Das könnte ein Erdbeben auslösen.“ Im Übrigen schlage er Hjortskov vor, so der Grüne.

Jens-Peter Hennken (CDW) zeigte sich erfreut über zwei gute Kandidatinnen. „Beide verkörpern das neue, moderne, frische, familiengerechte Wildeshausen“, lobte er. Den Vorwurf, eine dritte Stellvertreterin koste die Stadt 600 Euro mehr im Jahr, konterte er damit, dass die Mehrheit gerade erst im November beschlossen habe, den Verwaltungsausschuss um zwei Sitze zu vergrößern, was 3.600 Euro im Jahr koste.

Bodo Bode spricht von „Theater“

Bode Bode (Pro Wildeshausen) kritisierte das „Theater“ im Vorfeld. „Wir haben damals acht Verwaltungsausschusssitze und drei Bürgermeister-Stellvertreter beschlossen. Das gilt für die gesamte Ratszeit.“

Kreszentia Flauger (Linke) begründete den Vorschlag der Gruppe Grüne/Linke, Hjortskov jetzt vorzuschlagen, obwohl sie nach Absprache aus dem November nach rund zwei Jahren auf Wolfgang Däubler (UWG) als Stellvertreterin folgen sollte damit, dass durch das Freiwerden des Postens eine „neue Situation“ entstanden sei. „Jetzt sehen wir keinen Grund, zu verzichten. Es ist gut, wenn wir weiterhin drei Stellvertreter haben.“

Das sah Rainer Kolloge (UWG) anders. „Ein Bürgermeister-Stellvertreter braucht eine breite Mehrheit im Stadtrat“, betonte er. „Es ist schon jetzt absehbar, dass keine der Kandidatinnen das bekommen wird. Das ist kein gutes Signal.“ Kolloge kritisierte, dass eine enge Wahl auch das Ansehen des Rates beschädigen könnte. Gleichzeitig habe Wildeshausen dann Bürgermeister-Stellvertreter „erster und zweiter Klasse“.

Keine Bürgermeisterin zweiter Klasse

Das wiederum wollte die amtierende Bürgermeister-Stellvertreterin Evelyn Goosmann (SPD) so nicht stehen lassen. Schon in der Vergangenheit hätten sich die ehrenamtlichen Bürgermeister durch ihre Charaktere stark unterschieden. „Es darf hier nicht der Eindruck entstehen, dass es Bürgermeister unterschiedlicher Klasse gibt“, sagte sie.

FDP-Fraktionsvorsitzender Marko Bahr konnte dem Antrag, auf einen dritten Posten zu verzichten, durchaus etwas abgewinnen. „Wir haben aber schon im Vorfeld deutlich gemacht, dass wir Rollié unterstützen werden“, kündigte er das Votum der Liberalen an. Die AfD war mit keinem Vertreter im Stadtrat anwesend.

In einem ersten Wahlgang entschieden sich 17 Ratsmitglieder für Hjortskov und 14 für Rollié. Da dort aber die absolute Mehrheit der Stimmen (18) erforderlich war, musste die Entscheidung mit einfacher Mehrheit in einem zweiten Wahlgang fallen. Als die Stimmen für Hjortskov bekannt gegeben wurden, betonte Hennken neben seinem Glückwunsch, dass die Politikerin auch die Bürgermeisterin der CDW sei – und das nicht zweiter Klasse.  

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