Kein Verkauf auf dem Handwerkermarkt: Paket mit Schellenbaumträger geht verloren

Auf dem Handwerkermarkt beim Gildefest in Wildeshausen wird es keine Schellenbaumträger-Figuren zu kaufen geben. Eine Paket-Sendung ist offenbar verloren gegangen.
Der Schellenbaumträger ist die neue Holzfigur, die Siegfried Werner aus dem Erzgebirge im Auftrag von Gerrit Finke und Uwe Dölemeyer für den Ausmarsch der Wildeshauser Schützengilde gefertigt hat (wir berichteten). Eigentlich sollten die Figuren am Pfingstsonntag beim Handwerkermarkt (11 bis 18 Uhr) in der Innenstadt verkauft werden.
Aber das Paket aus dem Erzgebirge mit 100 Figuren im Wert von 5.000 Euro ist offenbar nicht in Wildeshausen angekommen. Eine Rückverfolgung der Sendung war bislang erfolglos. Es sollte zwar ausgeliefert worden sein, fand sich aber nicht am beschriebenen Ablageort.
Deswegen sind Dölemeyer und Finke zwar wie gewöhnlich auf dem Handwerkermarkt, können aber nur die älteren Figuren verkaufen, die sie noch aufbewahrt haben. Die erste Lieferung des Schellenbaumträgers ist nämlich bereits komplett ausverkauft. Die beiden Wildeshauser führen jedoch eine Liste, in die sich Interessenten eintragen können. In der Hoffnung, dass das Paket noch auftaucht. „Dann werden wir uns bei allen melden, die eine Figur haben möchten“, versprechen Dölemeyer und Finke.
Vorbild der Figur war Klaus Siemers, der das Amt von Großvater Johann (1929 bis 1950) und Vater Helmut (1950 bis 1975) übernommen hat und den 19 Kilogramm schweren Schellenbaum beim Marschieren vor dem Musikkorps Wittekind trägt.
Das Schmuckstück wurde bereits 1929 von der Gilde angeschafft und glänzt fast wie neu. „Der wird jedes Jahr aufwendig poliert“, versichert Klaus Siemers. An den drei Querarmen, Halbmonde genannt, baumeln kleine Sternchen und Glöckchen, die durch das Auf und Ab beim Marschieren helle Töne erzeugen können – der Schellenbaum ist aber kein Musikinstrument, sondern eine Standarte.