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Vereine verteilen Gelder selbst

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Von: Ove Bornholt

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Die Kulturvereine in der Kreisstadt, hier das Musikkorps bei einem Auftritt in der Konzertmuschel, können teilweise unter sich über die Aufteilung der Fördergelder der Stadt entscheiden. ArchivFoto: bor
Die Kulturvereine in der Kreisstadt, hier das Musikkorps bei einem Auftritt in der Konzertmuschel, können teilweise unter sich über die Aufteilung der Fördergelder der Stadt entscheiden. © Archiv: Bornholt

Wildeshausen - Von Ove Bornholt. Ein durchaus positives Fazit zieht Daniela Baron vom Stadtmarketing zur neuen Kulturförderrichtline, die seit einem halben Jahr in Kraft ist. Der Rat hatte im September beschlossen, den Kulturvereinen wie dem Blasorchester und den Jazzfreunden sowie der Städtepartnerschaft mit Evron und Hertford ein Budget zur Verfügung zu stellen, das diese teilweise selbst verwalten können. Dazu hat sich ein Beirat gebildet, der mittlerweile getagt und auch Zuschüsse bewilligt hat.

Baron hebt die Verlässlichkeit des neuen Verfahrens hervor. So könnten sich die Vereine, immer vorausgesetzt, dass die Politik die Gesamtfördersumme nicht ändert, darauf verlassen, regelmäßig bestimmte Gelder zu erhalten. Dafür sorgt ein System, in dem je nach Mitgliederzahl, aber auch für aktive Vereinsarbeit Punkte vergeben werden. Das Gesamtbudget wird dann durch die Menge aller Punkte geteilt und so ermittelt, wie viel Geld ein Punkt wert ist. Dieses Verfahren gewährt in Barons Augen eine Gleichbehandlung. „Ich denke, das ist gerecht“, sagt die Marketingspezialistin.

Die jetzige Methode soll in Zukunft nicht nur auf die Vereine, sondern auch auf die Kulturinstitutionen wie die Kreismusikschule und das Dampfkornbrennereimuseum angewendet werden. Doch erst einmal gilt es, das Auslaufen der aktuellen Verträge abzuwarten.

Über die finanziellen Vorteile hinaus hofft Baron, dass die Kooperation unter den Kulturschaffenden in der Kreisstadt zunimmt. Bis jetzt habe es noch nicht so viele neue Anträge gegeben, lässt sie durchblicken, ist deswegen aber nicht in Sorge. Die Vereine müssten das System erst einmal verstehen. Für kommendes Jahr erwartet sie deutlich mehr Interesse – und vielleicht auch so manch neues, kooperatives Projekt. „Wenn die Vereine eine gute Idee haben, kann das Wildeshausen nur zugutekommen.“

Bei den Kulturschaffenden herrscht offenbar ebenfalls Zufriedenheit, was das neue Verfahren angeht. „Das vereinfacht die Antragstellung, und jeder wird gleich behandelt“, meint Elke Korinke, Präsidentin des Komitees für die Partnerschaft Evron/Wildeshausen.

Von einer „grundsätzlich sehr, sehr guten Regelung“ spricht Uwe Leinemann, Vorsitzender des Musikkorps Wittekind. Zum Beispiel sei die Anrechnung der Miete nun gerechter als zuvor. Allerdings müsste noch etwas Feinjustierung betrieben werden, was die Zahl der geforderten Auftritte in Verbindung mit der Uniformpauschale angeht.

Marcus Hemjeoltmanns vom Partnerschaftskomitee Hertford zieht ein bedingt positives Fazit. Der Beirat habe die Fördergelder ohne Probleme ausschütten können. Auch weil es dieses Jahr noch nicht so viele Anträge gab. Beim Blick auf 2020 „ist es schon so, dass wir überlegen müssen“, sagt er. Als Kommunikationsplattform für die Vereine sieht Hemjeoltmanns den Beirat eher nicht. „Dafür müsste man sich mehr als ein- bis zweimal im Jahr treffen.“

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