Artikel vom 24. März: Mit einem Brief an Bürgermeister Jens Kuraschinski und die Fraktionsvorsitzenden im Wildeshauser Stadtrat äußern mehr als 80 Anlieger und Geschäftsinhaber der Innenstadtstraßen ihre Verärgerung über die Umbaumaßnahmen an Hunte- und Westerstraße sowie Planungen der Politik zur Parkraumbewirtschaftung und temporär hochfahrbaren Pollern am Wester- und Huntetor.
Sie fordern eine Anliegerversammlung und setzen sich mit Nachdruck für ein Innenstadtkonzept ein, „das den Betrieben die Luft zum Atmen lässt und nicht einem wirtschaftlichen Kahlschlag gleicht“.
Viele Geschäftsinhaber, Investoren, Mieter und Eigentümer sehen die Maßnahme in „großem Maße als kritisch und existenzgefährdend“.
„Wir sind entsetzt darüber, dass wir im Vorfeld der Baumaßnahme nicht eingebunden waren“, schreiben sie. Am Samstag vor dem Beginn der Baumaßnahme Anfang März seien die Mieter in den verschiedenen Objekten von der Stadt informiert worden – das sei 48 Stunden vor Baubeginn gewesen. „Eine vernünftige qualitative und quantitative Information hat es nicht gegeben. Vorabideen sind lediglich dem Vorstand des Handels- und Gewerbevereins im Mai 2022 mitgeteilt worden“, monieren die Anlieger. Eine Einladung für weitere inhaltliche Gespräche sei zwar in Aussicht gestellt worden. Dazu sei es aber nicht gekommen.
Die Verfasser des Briefes kritisieren zudem, weder über das Parkraumkonzept noch über die temporäre Sperrung mit Pollern informiert worden zu sein. „Hier wurden seitens der Verwaltung sowie der Politik Tatsachen geschaffen, die im Vorfeld mit den wirtschaftlich handelnden Personen der Innenstadt weder abgestimmt noch zumindest diskutiert wurden“, heißt es.
Die Anlieger befürchten eine Kundenabwanderung, die die ohnehin schon nach Corona angeschlagene wirtschaftliche Situation vieler Betriebe verschärfen dürfte. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Konzept für die Innenstadt nicht mit den wirtschaftlichen Akteuren diskutiert wird. Wir als Unterzeichner sehen durch diese politischen Entscheidungen sowie durch von Ihnen zu verantwortendes Verwaltungshandeln die Betriebe in der Innenstadt in ihrer Existenz gefährdet“, werfen die Anlieger dem Bürgermeister vor. Ergänzend schreiben sie: „Weiterhin werden wir in diesem Zusammenhang auch von unseren Mitarbeitern nach zukünftigen Parkmöglichkeiten gefragt. Auch hier können wir aktuell nur die Achseln zucken. In Zeiten vom allseits diskutierten Fachkräftemangel ein Unding, dass wir unseren Mitarbeitern keine Parkmöglichkeiten in der Innenstadt oder in Innenstadtnähe zur Verfügung stellen können.“