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Mehr Bedürftige gehen zur Tafel

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Von: Ove Bornholt

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Die Preistafel einer Tankstelle.
Die massiv gestiegenen Spritpreise machen auch den Tafeln zu schaffen. © Symbolfoto: dpa

Wildeshausen – Worüber man sich heutzutage so freut: „Diesel, 2,11 Euro pro Liter! Ich habe unsere beiden Fahrer sofort zum Tanken geschickt“, sagt Tafel-Chef Gerd Aring. Die soziale Einrichtung auf dem Himmelsthür-Gelände in Wildeshausen muss wie viele Bürger und Firmen in Deutschland mit steigenden Spritpreisen klarkommen. Anders als Aldi und Co. kann Aring aber nicht mal eben die Kosten an seine Kunden weitergeben. „Wir werden unsere Preise nicht erhöhen“, versichert er hingegen. Erwachsene zahlen zwei, Kinder einen Euro.

Durch das allgemeine Spendenaufkommen hofft Aring, die Mehrkosten auffangen zu können. Allein für den Sprit fallen pro Monat 700 bis 800 Euro an. Eine Steigerung der Preise für die Kunden träfe die ärmeren Schichten der Gesellschaft. Und die scheinen das Angebot zurzeit stärker wahrzunehmen als bisher. „Wir haben drei neue Familien pro Woche“, sagt Aring. Insgesamt würde die Tafel in Wildeshausen rund 80 und in Ahlhorn noch einmal 40 Familien mit Lebensmitteln versorgen. Ein paar Kunden werden auch beliefert. Das seien dann insgesamt rund 500 Personen, rechnet Aring vor.

Die Tafel in der Kreisstadt war bis jetzt immer sehr gut mit Ware aus den Supermärkten der Region versorgt. „Das lässt zurzeit etwas nach“, hat der Vorsitzende beobachtet. So gebe es weniger Obst und Milchprodukte als sonst. „Hamstergüter“ wie Speiseöl und Mehl seien allerdings bisher kaum gespendet worden – vermutlich wegen der langen Haltbarkeit.

Auch einige ukrainische Flüchtlinge wurden mit Lebensmitteln versorgt. „Zurzeit beliefern wir einmal. Danach müssen sich die Leute aber bei uns anmelden“, sagt Aring. Er sammelt nebenbei schon Spielzeug für Kinder aus der Ukraine. Wie viele Menschen noch kommen und ob die Zahl der Tafelkunden dadurch steigt, kann Aring nicht sagen. Allerdings geht er von mehr Nachfrage in der Zukunft aus. Allein schon wegen der steigenden Lebensmittelpreise in den Supermärkten. Der Trend zeigt sich auch bundesweit. Angesichts steigender Energie- und Lebensmittelkosten haben die Tafeln in Deutschland am Freitag zu Lebensmittelspenden aufgerufen. In den vergangenen Wochen sei die Kundenzahl gewachsen.

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