So ganz schnell wird er aber auch in Zukunft noch über keinen konkreten Förderkatalog verfügen. Nach einiger Kritik an mehreren Unterpunkten sowie dem Geltungsbereich des Regelwerks durch die Politik zog Kämmerer Thomas Eilers den Beschlussvorschlag, die Richtlinie positiv zu begleiten, zunächst zurück.
Während Stephan Dieckmann (SPD) das Werk für praxistauglich hielt und das damit begründete, dass Möllmann „draußen bei den Leuten“ sei, hielt Ulrich Kramer (CDU) den Katalog nicht für „sehr übersichtlich“.
Wolfgang Sasse (CDU) kritisierte, dass mit der Förderrichtlinie ein „zu großer Aufwand“ betrieben werde. Die Überprüfung und Bearbeitung sei bei knappen Personalressourcen kaum zu leisten. „Unsere echte Wirtschaftsförderung sind die günstigen Gewerbegrundstücke“, betonte der Christdemokrat.
Bodo Bode (Pro Wildeshausen) hielt die Richtlinie durchaus für sinnvoll, vermisste aber eine klare Abgrenzung beispielsweise des Innenstadtbereiches. Zudem, so Bode, beziehe sich der Katalog bei der Gestaltung von Werbeschildern und Geschäftsfronten zwar auf den in „Wildeshausen 2030+“ geäußerten Wunsch, historisierend zu arbeiten – „wir haben aber in Wildeshausen gar keine Gestaltungssatzung“, kritisierte er. „Wer entscheidet am Ende darüber, etwa unser Geschmacksexperte Rainer Kolloge?“, versuchte sich Bode an einer süffisanten Kritik an früheren Ausführungen des UWG-Ratskollegen.
„Was ist Innenstadt? Wer entscheidet?“, fragte auch Marko Bahr (FDP). Und Jens-Peter Hennken (CDW) plädierte dafür, in die Richtlinie auch Filialisten aufzunehmen, die wichtig für die Attraktivität der Stadt seien. „Guter erster Entwurf, aber nicht beschlussfähig“, lautet Hennkens Urteil. Das sah auch Oliver Klär (Grüne) so. Er wünschte sich zudem einen Passus zur Klimaverträglichkeit in dem Regelwerk – auch wenn das wohl selten zum Tragen komme, wie er selbst einräumte.
Unter dem Strich sind die Fraktionen nun aufgefordert, Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Dann wird später weiter diskutiert.