1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Oldenburg
  4. Wildeshausen

Seit zehn Jahren bringen sie als Sternsinger Segen in Wildeshausen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Holger Rinne

Kommentare

Segensbringer: Frank Stauga (von links) empfängt Andreas, Jan, Josefine und Alexandra Nienaber.
Segensbringer: Frank Stauga (von links) empfängt Andreas, Jan, Josefine und Alexandra Nienaber. © Rinne

Unter den Sternsingern in Wildeshausen ist auch die Familie Nienaber. Seit zehn Jahren bringen sie Segen in Haushalte in der Kreisstadt.

Wildeshausen – Im vergangenen Jahr mussten die Sternsinger pandemiebedingt zu Hause bleiben. Die katholische Pfarrgemeinde Wildeshausen behalf sich 2021 mit „Sternsingertüten“, die sich die Gläubigen aus der St.-Peter-Kirche abholen konnten. Am Samstag schwärmten nun wieder viele Sternsinger als die Heiligen Drei Könige verkleidet aus, um mehr als 500 Haushalten, die sich zuvor im Pfarramt angemeldet hatten, den Sternsingersegen für das neue Jahr zu bringen. Mit einem Aufkleber oder mit Kreide versahen die Sternsinger viele Haustüren in Wildeshausen mit dem Spruch „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus), abgekürzt C+M+B*22.

Gegen 13 Uhr erschienen die Sternsinger an der Gaststätte „Altes Amtshaus“ an der Herrlichkeit in Wildeshausen. Für Familie Nienaber war es in diesem Jahr ein besonderes Dreikönigssingen. Alexandra und Jan waren mit ihrem Vater Andreas vor genau zehn Jahren zum ersten Mal dabei gewesen. In dieser Zeit haben die Geschwister vieles erlebt, an das sie gerne zurückdenken.

„Es ist immer wieder schön, die Menschen jedes Jahr wiederzusehen. Die Leute freuen sich immer so sehr, wenn wir vor der Tür stehen“, betonte die 15-jährige Alexandra. Normalerweise erhalten die Sternsinger eine Liste von Haushalten, die sich im Kirchenbüro angemeldet haben. Doch ab und zu besuchen die Nienabers eine Adresse, die sie vom Vorjahr kennen. „Da ist es auch schon mal vorgekommen, dass die vorherigen Bewohner ausgezogen waren und die Nachfolger mit dem Brauch gar nichts anzufangen wussten, weil sie evangelisch oder nicht gläubig waren“, erzählte Vater Andreas und betonte „wir sind immer freundlich empfangen worden“.

Bei einigen Familien schon Stammgäste

„Für einige Wildeshauser Familien ist es schon Tradition, dass wir uns vor dem geschmückten Weihnachtsbaum für das jährliche Erinnerungsfoto aufstellen sollen“, berichtete Alexandra. „Eine Familie lädt uns immer ins Wohnzimmer zum Neujahrskuchen ein“, schwärmte die um drei Jahre jüngere Schwester Josefine. Beides, sowohl das Erinnerungsfoto vor dem Christbaum als auch der Neujahrskuchen im Wohnzimmer, musste in diesem Jahr ausfallen. Die Aktion lief unter strengen Hygienebedingungen ab.

Alexandra zeigte sich dennoch tief bewegt, wenn gerade ältere Menschen von ihren Liebsten gestützt an der Haustür standen und den Sternsingern lauschten. „Sie sind so glücklich, dass sie in dieser Zeit jemand besucht“, so die 15-Jährige.

Vor Jahren hätten die vier einmal Oma und Opa überrascht und seien in den Kostümen nach Garrel gefahren. Dafür war die Liste an diesem Samstag aber zu lang. Statt der sonst üblichen 20 Besuche, standen 30 Adressen auf der Liste. Die Anzahl der Sternsingergruppen war in diesem Jahr verringert worden.

Nachdem Amtshauswirt Frank Stauga den Segensspruch erhalten hatte und ein freier Platz für den Aufkleber an der Tür gefunden war, bedankte sich der Gastronom mit einer Spende für die Sternsingeraktion. Die Sammlung läuft in diesem Jahr unter dem Motto „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“.

Jan und Alexandra wollen im Übrigen solange weitermachen, bis ihre Schwester Josefine ebenfalls zehn Jahre als Sternsingerin voll hat. Das wird in zwei Jahren der Fall sein. Und vielleicht können sie ja bald ihre traditionellen Fotos im Wohnzimmer machen.

Auch interessant

Kommentare