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Premiere im Wildeshauser Rathaus: Erste Ratssitzung live im Internet

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Von: Dierk Rohdenburg

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Ratssaal in Wildeshausen: Von dort wird die Sitzung gestreamt.
Ratssaal in Wildeshausen: Von dort wird die Sitzung gestreamt. © dr

Wildeshausen – Seit vielen Jahrhunderten tagt der Stadtrat im Wildeshauser Rathaus und nur, wer vor Ort war, konnte die Entscheidungsfindung miterleben. Am Donnerstag, 23. März, gibt es ab 17 Uhr die Gelegenheit, dass erstmals Menschen per zeitversetztem Online-Stream von jedem erdenklichen Ort teilnehmen.

Möglich ist das, indem die Interessierten einen Link auf dem You-Tube-Kanal der Stadt Wildeshausen klicken. Kommentieren können sie dort nicht.

„Wir übertragen die Sitzung mit einer Verzögerung von etwa 20 Sekunden“, berichtet der Leiter des Hauptamtes, Matthias Ruhle. So könne man reagieren, wenn es unangenehme Vorfälle gebe. „Wir können die Übertragung zudem auf Knopfdruck deaktivieren“, fährt er fort. Somit sei es auch nicht möglich, den nicht öffentlichen Teil der Sitzung zu erleben. Der Link ist dann nicht mehr gültig.

Es gibt einige Regelungen, an die sich die Beteiligten gewöhnen müssen. So ist eine Speicherung der Aufnahmen nicht möglich, die städtische Aufzeichnung wird am nächsten Werktag gelöscht. Die Kamera zeigt den Ratssaal in der Totalen. Kommentare der Politiker sind nur zu hören, wenn sie direkt ins Mikrofon gesprochen werden. „Das erfordert ein gewisses Maß an Disziplin“, so Ruhle. Das gelte insbesondere bei Zwischenrufen.

Jeder kann seinen Wortbeitrag stumm schalten lassen

Jedes Ratsmitglied hat das Recht, den eigenen Wortbeitrag stumm schalten zu lassen. Der Politiker hebt zu diesem Zweck vorher eine blaue Karte. „Wir blenden dann den Ton aus“, sagt Ruhle. „Es läuft ein Textband, das darauf hinweist.“

Wenn allerdings der nächste Diskussionsteilnehmer die nicht übertragene Vorrede des Ratskollegen kurz zusammenfasst, um darauf zu entgegnen, gibt es keine Möglichkeit, das zu verhindern.

„Wir haben uns bei anderen Kommunen wie Oldenburg, Hannover und Salzgitter erkundigt, wie das da funktioniert“, berichtet Ruhle. „Das läuft sich mit der Zeit zurecht.“ In der Regel habe später kaum ein Ratsmitglied mehr ein Interesse daran, dass der eigene Beitrag ausgeblendet wird.

Schulen darüber informiert

Die Generalprobe für die Übertragung ist bereits gelaufen. „Hat gut geklappt“, sagt Ruhle. Seine Kollegen und er wünschen sich jedoch Rückmeldungen der Zuschauer per E-Mail an stadt.wildeshausen@wildeshausen.de. „Wir würden das gerne ausbauen“, so Ruhle, der sich ebenso wie der Ratsvorsitzende Günter Lübke darüber freuen würde, wenn beispielsweise Schulen den virtuellen Besuch der Ratssitzung planen und dann im Unterricht darüber diskutieren. „Wir haben die Schulen darüber informiert. Auf jeden Fall bietet die Stadt Wildeshausen nun allen Interessierten die Möglichkeit, an der Ratssitzung teilzunehmen“, freut sich Lübke.  

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