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„Pielepoggen“ loben die Stadt, sind aber gegen Altglas-Container

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Von: Ove Bornholt

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Die „Pielepoggen“ vor dem Rathaus: Arne Siemers (links) übernahm das Bürgermeister-Amt in Zwischenbrücken von Guido Heesch (Mitte). Neuer „Jungbürgermeister“ ist Fabian Rang (Zweiter von links), während Gerti Lübben (rechts) nun seit 50 Jahren bei den „Pielepoggen“ aktiv ist.
Die „Pielepoggen“ vor dem Rathaus: Arne Siemers (links) übernahm das Bürgermeister-Amt in Zwischenbrücken von Guido Heesch (Mitte). Neuer „Jungbürgermeister“ ist Fabian Rang (Zweiter von links), während Gerti Lübben (rechts) nun seit 50 Jahren bei den „Pielepoggen“ aktiv ist. © bor

Es ist eine alte Tradition in Wildeshausen: Die „Pielepoggen“ aus Zwischenbrücken werden mit ihren Sorgen und Nöten, aber auch Lob beim Bürgermeister vorstellig.

Wildeshausen – „Während die Narren im Rheinland ihr Unwesen treiben, haben wir eine ernsthafte Aufgabe zu erledigen“, begrüßte Wildeshausens Bürgermeister Jens Kuraschinski am Montagvormittag eine ganz besondere Gruppe im Trauzimmer des historischen Rathauses: die „Pielepoggen“. Zehn Männer, allesamt in schwarz und mit Zylinder, hatten sich von Zwischenbrücken aus auf den kurzen Weg gemacht, um dem Verwaltungschef ihre Wünsche darzulegen und den ein oder anderen Schnaps zu trinken. Dabei kamen aber auch ernste Themen auf den Tisch.

Der Besuch der „Pielepoggen“ beim Bürgermeister hat Tradition. Die Hausbesitzer des Wildeshauser Stadtteils Zwischenbrücken werden schon seit einer gefühlten Ewigkeit regelmäßig im Rathaus vorstellig – und seit 50 Jahren gibt es dabei auch etwas zu trinken, wie Gerti Lübben sagte. Der „Pielepogge“ war 1973 überraschend in die Gruppe aufgenommen worden, nachdem die Statuten auch unverheiratete Mitglieder erlaubten. Lübben wurde gleich Bürgermeister und regte beim Treffen mit der Stadtspitze eine Bewirtung an. „Das könne sich die Stadt ja wohl leisten“, so seine Argumente, die auch heute noch dafür sorgen, dass es bei den Terminen nicht an „flüssiger Nahrung“ mangelt.

Dauerhafte Beleuchtung der Brücken gewünscht

Gute Vorschläge für die Stadtverwaltung sind ebenfalls fester Bestandteil der Besuche. Dieses Mal gab es allerdings auch jede Menge Lob. So hatte die Stadt viele Anregungen der „Pielepoggen“ von 2020 aufgenommen – wegen Corona waren die jährlichen Treffen vorübergehend ausgesetzt. Der Austausch beschädigter Lampen und einer Geschwindigkeits-Messtafel wurden zufrieden zur Kenntnis genommen. Auch dass die Brücken nun Teil der Weihnachtsbeleuchtung sind, kam sehr gut an.

Allerdings wünschen sich die Zwischenbrücker, dass die Schönheit der Bauwerke mit einer ganzjährigen Beleuchtung noch stärker zur Geltung gebracht wird. Und auch was die Sicherheit der Schulwege angeht, wird eine bessere Ausleuchtung gewünscht.

Baudezernent Manfred Meyer ist auf der Suche nach einem Förderprogramm, um den Radweg an der Hunte mit Lampen zu versehen. Und Bürgermeister Jens Kuraschinski verwies auf das neue Leader-Programm der EU, mit dessen Hilfe die Brücken-Beleuchtung eventuell finanziert werden könne.

Altglas-Container bleiben erst mal

An ein Ärgernis müssen sich die Zwischenbrücker allerdings wohl gewöhnen. Die Altglas-Container am Mühlendamm bleiben erst einmal stehen. Gespräche der Stadt mit dem Rewe-Markt haben bisher zu keiner Einigung geführt.

Dafür tut sich etwas an der Landskrone. Die Stadt erneuert, wie berichtet, die Abwasserleitung. In diesem Zuge wird die bisher asphaltierte Straße gepflastert. Der Fuß- und Radweg Richtung Melkerbrücke wird derweil mit Splitt befestigt.

Ein Dauerthema bleibt die Sauberkeit im Stadtteil. Hier sei Stadtmanager Ralf Möllmann schon sehr engagiert, sagte Kuraschinski. Allerdings gelte es da zum Teil auch, „dicke Bretter zu bohren“.

Arne Siemers (von links) ist Bürgermeister der „Pielepoggen“, Fabian Rang ist Jungbürgermeister und Jens Kuraschinski Bürgermeister der Stadt Wildeshausen.
Arne Siemers (von links) ist Bürgermeister der „Pielepoggen“, Fabian Rang ist ihr Jungbürgermeister und Jens Kuraschinski ist Bürgermeister der Stadt Wildeshausen. © bor

Damit die Tradition fortgesetzt wird, wählen die „Pielepoggen“ jedes Jahr einen neuen „Jungbürgermeister“, der dann nach einem Jahr an die Spitze rückt. Diese Ehre wurde nun Fabian Rang zuteil. Ihr Bürgermeister ist Arne Siemers.

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