Es tut sich was beim Bahnhof in Wildeshausen

Öffentlich zugängliche Toiletten und mehr Sauberkeit im Umfeld: Beim Bahnhof in Wildeshausen soll sich etwas tun.
Wildeshausen – Eine Woche, nachdem die Wildeshauser Politik Bahnhofsbesitzer Frank Stöver im Bauausschuss öffentlich heftig wegen der Zustände auf dem Areal kritisiert hat, deutet sich in Sachen Toilette und Sauberkeit des Geländes Bewegung an. „Ich überlege, ob ich die WC-Anlage jetzt erst mal während der Öffnungszeiten der Diakonie öffne. Vielleicht sind dann ja alle glücklich“, so Stöver in einer E-Mail von Donnerstag, die auch an unsere Redaktion ging. Das wäre dann montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr. „Die Toilette wird heute oder morgen geöffnet“, teilte der Hanstedter auf Nachfrage mit.
Die Toiletten sind seit längerer Zeit ein Streitpunkt. Vertraglich ist Stöver verpflichtet, der Öffentlichkeit Zugang zu gewähren. So hatte es die Stadt mit ihm vereinbart, als er den maroden Bahnhof vor gut zehn Jahren erworben hatte, um ihn aufwendig und – nach allgemeiner Einschätzung – ansprechend zu sanieren. Die Toilette war zuletzt während der Betriebszeiten des Bahnhofskiosks von 6 bis 10 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet. „Anders ist ein WC auch gar nicht anzubieten“, so Stöver. Allerdings lohnte sich das Geschäft nicht, sodass der Kiosk geschlossen wurde.
Toilette bald täglich zugänglich?
Alternativ treibt er mit Wirt Reelf Berding („Kleine Kneipe“) die Einrichtung einer Gastronomie im Bahnhof voran. In Stövers Augen die Lösung, denn so könnten lange WC-Öffnungszeiten bis in die Nacht gewährleistet werden. „Wir haben die alte Hotelküche neben der Wartehalle in eine komplette Behinderten-WC-Anlage umgebaut. Dies wurde vom Rat dann auch so für gut befunden“, blickt Stöver zurück. Allerdings steht nach wie vor die Genehmigung für den Betrieb einer Gastronomie aus. Zuständig ist der Landkreis Oldenburg, der Ende vergangenen Jahres eine Lärmprognose forderte.
Das Gutachten liegt mittlerweile vor, wie Stöver mitteilt. „Und es ist bombig ausgefallen“, freut er sich. Bald könnten die Besucher ihr Bier in der Kneipe trinken, hofft er nun auf eine schnelle Genehmigung durch den Landkreis. Dass das Gutachten in Stövers Augen gut ausgefallen ist, sei für ihn keine Überraschung gewesen. „Wir sind am Bahngleis – da gibt es Lärm durch die Bahn und Fahrgäste. Wir sind in der Innenstadt, da gibt es noch das ,zeitlos‘, Zorbas, die Brasserie, das ,Jimmy‘s‘ sowie weiterhin das Krankenhaus und die Feuerwehr. Da ist eine kleine Kneipe, die ja bis zum Jahr 2000 im Bahnhof schon existierte, doch gar nicht relevant vom Geräuschpegel“, so Stöver.
Auch in Sachen Sauberkeit rund um den Bahnhof zeigte der Hanstedter zuletzt Kompromissbereitschaft. „Ich nehme die Kritik jedenfalls zum Teil auch an. Den Letzten beißen die Hunde, und das ist der Eigentümer“, schrieb er auf der Facebook-Seite unserer Zeitung als Reaktion zum Bericht über die Ausschusssitzung mit der Kritik der Politik. „Denkt ihr, ich schmeiße den Sperrmüll da hin? Mich ärgert das mehr als euch, immerhin muss ich das wegmachen, obwohl es nicht meiner ist“, kommentiert er die Zustände auf dem Gebiet der ehemaligen Viehverladerampe an der Ladestraße. „Natürlich kann ich die Aufräumfrequenz dort erhöhen und auch eine Kamera aufhängen. Mal sehen, wie sich das entwickelt.“