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Hauptschule Wildeshausen ab Sommer wahrscheinlich dreizügig

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Von: Ove Bornholt

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An der Hauptschule wird ein neues Lehrerzimmer gebaut. Das alte soll als Unterrichtsraum dienen.
An der Hauptschule wird ein neues Lehrerzimmer gebaut. Das alte soll als Unterrichtsraum dienen. © bor

Weil die Hunteschule ab Sommer nicht mehr einschulen darf, rechnet die Hauptschule Wildeshausen mit mehr Schülern. Der Rektor geht sogar von einer Dreizügigkeit aus.

Wildeshausen – Die Schullandschaft in Wildeshausen verändert sich, wenn ab Sommer an der Hunteschule keine Förderschüler mehr eingeschult werden. Deswegen rechnet die Hauptschule damit, künftig drei- statt wie bisher zweizügig zu sein. Das zieht einen höheren Raum- und Personalbedarf nach sich. Derweil überlegt der Landkreis Oldenburg als Schulträger schon, wie es mit den drei Förderschul-Standorten im Kreis weitergeht. Denn perspektivisch laufen diese ohne Einschulungen in ein paar Jahren aus.

„Wir gehen von zehn bis zwölf Förderschülern mehr aus“, sagt Hauptschul-Rektor Dr. Andreas Everinghoff auf Nachfrage unserer Zeitung. Das klingt erst einmal nicht nach viel, aber bei der Berechnung der Klassengrößen werden Jungen und Mädchen mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung doppelt gezählt. Heißt: Rechnerisch gesehen sind es 20 bis 24 Schüler mehr. Und da eine Klasse ab 26 Schülern geteilt wird, plant Everinghoff erst einmal dreizügig. Wohl wissend, dass es noch dauert, bis die Anmeldungen vorliegen.

Mehr Räume und mehr Personal gebraucht

Normalerweise werden an der Hauptschule zwei fünfte Klassen eingeschult. Also braucht es ab Sommer wahrscheinlich zusätzliche Räume. Everinghoff blickt deswegen gespannt auf die Bauarbeiten für das neue Lehrerzimmer über der Mensa und hofft, dass diese bis zum Spätsommer abgeschlossen sind. Dann könnte aus dem alten Lehrerzimmer, das viel zu eng für die rund 60 Pädagogen war, ein Unterrichtsraum werden. Perspektivisch werde das aber nicht reichen, sagt der Rektor. „Die Dreizügigkeit zieht sich ja durch.“ In einem zweiten Bauabschnitt sollen weitere Klassenzimmer geschaffen werden. Wann dies geschieht, ist allerdings zurzeit unklar. Für den Doppelhaushalt 2023/24 hat der Stadtrat die Maßnahmen in Millionenhöhe nicht berücksichtigt, sondern erst einmal zurückgestellt. Wie viele kommunale Etats steht auch die Stadt Wildeshausen zurzeit unter einem gewissen finanziellen Druck.

Unabhängig von der Raumfrage bedeutet der vermehrte Zufluss von Förderschülern auch eine Veränderung des Unterrichts. „Die Idee der Inklusion ist ja eine Durchmischung“, kündigt Everinghoff eine Aufteilung auf alle neuen fünften Klassen an. „Dann gucken wir genau, welche Unterstützung benötigt wird.“ Der Rektor geht davon aus, dass die Hauptschule in Wildeshausen künftig stärker mit Personal unterstützt wird.

Wenn die Förderschulen Lernen, wie von der Landesregierung gewollt, auslaufen, könnten die Eltern ihre Kinder natürlich auch an der Realschule oder am Gymnasium anmelden. Bei der Realschule rechnet man allerdings nicht mit deutlich mehr Förderbedarfs-Schülern. „Wir bereiten uns nicht gezielt darauf vor“, sagt Rektor Jan Pössel. Gleichwohl gebe es auch an der Realschule Förderschüler. „Den ersten haben wir jetzt bis zum Abschluss gebracht“, freut er sich über den Bildungserfolg. Insgesamt seien immer zehn bis 20 Förderschüler an der Realschule. Und für diese „ergreifen wir Maßnahmen, um inklusiv besser zu werden“. Gemeint ist zum Beispiel differenziertes Lernmaterial, das individuellen Eigenschaften Rechnung trägt.

Derweil beschäftigt sich der Landkreis mit der Abwicklung der Förderschulen Lernen, von denen die Hunteschule in Wildeshausen mit 85 Schülern die größte im Kreis ist. Die Kreisverwaltung hält einen Betrieb „bis zur letzten Klasse“ an allen drei Standorten (Wildeshausen, Ganderkesee und Wardenburg) für jeweils einen Jahrgang für kaum realisierbar. Hier gelte es, in enger Abstimmung mit den Schulleitungen und dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung einen Weg zu finden, der einerseits einen sachgerechten Umgang mit den Liegenschaften/Räumen ermöglicht, auf der anderen Seite allerdings auch den Belangen der Schüler und der Lehrkräfte gerecht wird. Theoretisch könnte die Hunteschule einen anderen Schwerpunkt erhalten, praktisch sei das jedoch wenig wahrscheinlich, so die Kreisverwaltung.

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