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Gnadenhof Düngstrup sammelt für Erweiterung

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Von: Ove Bornholt

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Dackel-Terrier-Mix „Lea“ lebt auf dem Hof.
Dackel-Terrier-Mix „Lea“ lebt auf dem Hof. © Stay Forever

Weil es sehr viele Anfragen gibt, soll der Gnadenhof „Stay Forever“ in Düngstrup erweitert werden. Der Betreiber-Verein bittet um Spenden.

Düngstrup – Wenn Hundebesitzer dement werden, keinen Platz mehr für das Tier haben oder die Vierbeiner schwer krank sind und sich niemand um sie kümmern kann: Auf dem Gnadenhof „Stay Forever“ in Düngstrup finden sie ein – letztes – Zuhause. Allerdings ist die Nachfrage zurzeit so groß, dass der Verein nicht mehr hinterherkommt. Deswegen planen die Ehrenamtlichen, ein bestehendes Gebäude des Resthofs so weit zu ertüchtigen, dass dort neue „Hundezimmer“ eingerichtet werden können. Dafür sammeln sie momentan Spenden.

„Wir haben so viele Interessenten wie noch nie“, berichtet die Vorsitzende des Vereins, Eva-Maria Liersch, im Gespräch mit unserer Zeitung. Fast täglich käme eine neue E-Mail, ein neuer Anruf und jede Nachricht sei dringender als die vorherige.

Viele Anfragen lehnen die Tierschützer ab, da sie aus dem Ausland kommen. „Das tut mir zwar in der Seele weh“, sagt sie. „Aber wir betreiben Tierschutz mit Verstand.“ Oft würden die Hunde aus Rumänien und Co. nach Deutschland gebracht und sollten dann bei Gnadenhöfen unterkommen. Wenn das nicht möglich sei, müssten die Tiere zurück, heiße es dann oft. Auf diese Art von Erpressung lasse man sich nicht ein, so Liersch.

Zumal die Nachfrage aus dem Inland zuletzt auch deutlich gestiegen sei. Sie berichtet von zehn Anfragen in den vergangenen zwei Monaten. „Wir versuchen, mit all unseren Möglichkeiten zu helfen. Wenn jedoch der Platz nicht ausreicht, sind uns die Hände gebunden“, sagt sie. Beispielhaft nennt die Vereinsvorsitzende zwei Labradorhunde. „Ihr Halter ist schwer an Krebs erkrankt. Und seine Frau hat ein Hüftproblem, kann sich also nicht um die beiden kümmern.“ Allerdings gebe es in Düngstrup keinen Platz für das Duo. Die Hintergründe für die Bitte um eine Aufnahme seien sehr verschieden. Von alten Menschen mit gesundheitlichen Problemen über Personen, die finanziell nicht mehr in der Lage seien, sich um die Tiere zu kümmern.

Um langfristig Abhilfe zu schaffen, soll das Angebot vergrößert werden. Momentan stehen dem Verein zehn „Hundezimmer“ zur Verfügung. Genau so viele sollen hinzu kommen, plus eine Betriebsleiterwohnung, damit sich jemand um die Tiere kümmern kann. Es gebe ein altes Gebäude, das nicht abgerissen werden dürfe, aber das der Verein dafür nutzen könne.

„Dracu“ ist ein Shar-Pei-Mischling und schon älter.
„Dracu“ ist ein Shar-Pei-Mischling und schon älter. © Stay Forever

Allerdings sind noch einige Hürden zu überwinden. „Der Hof ist groß, die Manpower ist da, fehlt nur noch das Geld“, sagt Liersch und ergänzt, man sei mit Handwerkern im Gespräch. Um die finanziellen Mittel zu erhalten, geht der Verein nun aber in die Öffentlichkeit und hat vergangene Woche auch eine Spendenkampagne im Internet gestartet. Bis zum Ziel (100 000 Euro) ist es allerdings noch ein weiter Weg. „Bitte helft uns, mit einem kleinen oder auch großen Beitrag noch mehr Hunden und auch Menschen zu unterstützen“, sagt Liersch.

Die Kampagne ist auf der Internetseite www.gofundme.com zu finden. Infos zu dem Düngstruper Verein gibt es auf der Seite www.stayforever-gnadenhof.de. Die Iban lautet DE65 2806 6214 0024 8010 00. Es können Spendenqittungen ausgestellt werden.

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