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Wildeshausen – Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat den Landkreis Oldenburg am Montag darüber informiert, dass die Probe einer Wildgans in Wildeshausen positiv auf H5N5 getestet wurde. „Damit ist leider die Geflügelpest nunmehr endgültig im Landkreis Oldenburg angekommen“, stellt Dr. Dirk Claussen, Abteilungsleiter Tierseuchen im Veterinäramt des Landkreises, fest.
Die Gans war an der Gutenbergstraße tot aufgefunden worden. Das Veterinäramt hatte Proben genommen und diese zunächst im Labor in Oldenburg beim Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) untersuchen lassen. Der dortige Befund war schon positiv, musste aber rechtlich zwingend vom FLI nachkontrolliert werden. Auch diese Nachuntersuchung war positiv, sodass nunmehr amtlich feststeht, dass die Geflügelpest im Landkreis Oldenburg umgeht.
Virus ist hochaggressiv
„Das Virus ist in diesem Jahr hochaggressiv. Das ist in dieser Ausprägung wirklich ungewöhnlich“, sorgt sich Dr. Carsten Görner, Leiter des Veterinäramtes des Landkreises, in einer Pressemitteilung. Besorgniserregend seien insbesondere die mit mehreren Tausend Stück gemeldeten, enorm hohen Zahlen von tot aufgefundenen Wildvögeln an den Küsten, insbesondere in der Wesermarsch und in Nordfriesland.
Auch wenn der aktuelle Geflügelpesterreger des Typs H5N8 oder H5N5 bisher nicht für den Menschen gefährlich ist, sollten tote oder lebende Tiere nicht von den Bürgern eingesammelt werden, so der Landkreis. Wichtig sei auch, sich den Tieren nicht zu nähern, denn dies bedeute sehr viel Stress für die Vögel. Besser sei es, die Wildtiere in der Natur in Ruhe genesen oder eventuell sterben zu lassen.
Hygienemaßnahmen einhalten
„Bei einem festgestellten Ausbruch bei Wildvögeln sind keine Sperrbezirke oder Beobachtungsgebiete einzurichten“, erläutert Claussen weiter. „Dies ändert aber nichts am Ernst der Lage“, betont er. Jeder Geflügelhalter sei aufgerufen, unbedingt seine Hygienemaßnahmen einzuhalten, beispielsweise Kleidung und Schuhe beim Betreten des Stalles zu wechseln. „Es möchte sicher niemand mit ansehen müssen, wie seine Tiere unter dem Virus leiden und sterben“, ist sich Claussen sicher. „Das mit durchmachen zu müssen, belastet enorm.“
Im Landkreis Oldenburg muss Geflügel seit dem 14. November aufgestallt, also unter Dach gehalten werden. Diese Maßnahme soll eine Ansteckung der Geflügelbestände verhindern helfen. Nun ist die Gefahr mit dem positiven Befund bei der Wildgans noch viel schneller greifbar geworden als ohnehin befürchtet.
Die Geflügelpest bedroht alleine im Landkreis Oldenburg in fast 1 300 Haltungen etwa 8,3 Millionen Stück Geflügel. dr