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Hanstedt/Bissel – Zu einer richtigen Weihnachtsgeschichte mit Maria, Josef, Jesus und Krippe gehört auch ein Esel. Doch, was macht man, wenn man ein Weihnachtsvideo drehen möchte und einem plötzlich der Esel abhandenkommt? So ging es dem Filmteam des Oldenburger Lokalsenders Oeins, das in Bissel (Gemeinde Großenkneten) das Video für die oldenburgische Kirche drehen wollte.
Den Ersatzesel fand das Team in Hanstedt in der Landgemeinde Wildeshausens. Dort lebt Esel Pico bei Karin Sandkuhl auf dem Hof. Der graue Vierbeiner bewegt sich aber oft nur vom Fleck, wenn sein Kumpel, das Shetlandpony Felix, dabei ist. Das allerdings sorgte bei den Aufnahmen für einigen Trubel.
Esel musste kurzfristig einspringen
Hier die Geschichte: An einem Freitag im Oktober rief Manfred Scholz von Oeins bei Sandkuhl an. Er hatte über Kontakte erfahren, dass in Hanstedt ein Esel lebt. Die ursprünglich eingeplante Stute war tragend geworden und durfte nicht mehr an den Filmaufnahmen teilnehmen.
„Ich war total perplex“, erzählt Sandkuhl. „Und ich habe gleich gesagt, dass Pico nur mitmachen kann, wenn sein Freund Felix dabei ist.“ Sie sagte zu, dass die Tiere am nächsten Tag abgeholt werden, hatte jedoch eine schlaflose Nacht. „Ich weiß ja, wie bockig sich Pico manchmal anstellt“, erinnert sie sich.
Schafe knabbern am Beleuchter
Pastor Hans-Werner Kögel, Pressereferent der evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg, beschreibt die Szenerie vor Ort: „Als die Schafe für die Stallszene am Morgen kamen, waren sie kaum zu bändigen. Schnell hatten sie entdeckt, dass die Barriere aus Strohballen auch übersprungen werden konnte. Und die Beleuchter, die dahinter für gutes Gegenlicht sorgen sollten, fand der Bock der Herde einfach zum Anknabbern. Auch der Esel hatte seine Eigenarten. Er war nämlich nur bereit, die gewünschten Wege zu gehen, wenn sein bester Freund, das Shetlandpony Felix, voranmarschierte. Da ein Pony in der biblischen Geschichte nicht vorkommt, konnte der Dreh immer erst dann beginnen, wenn Felix mit Karin Sandkuhl aus dem Bild gelaufen war. Hinzu kam eine typische Eigenschaft von Eseln: das Bocken. Das tat auch Pico in einer Sequenz, nur, um dann so schnell hinter seinem besten Freund hinterherzurennen, dass die Maria buchstäblich durch den Dornwald flog.“
Esel zieht Maria hinter sich her
„Pico hatte wohl Felix aus den Augen verloren“, erinnert sich Sandkuhl. „Dann musste er schnell hinterher.“
Nach der Mittagspause war der Esel dann wohl auch die Bewegung vor der Kamera leid. Er hatte sich mit Heu im Schafkoben, der als Krippe diente, vollgefressen, und als dann in der Ferne auch noch Schüsse von Jägern erklangen, bockte er komplett.
„Glücklicherweise waren da die wichtigsten Aufnahmen erledigt“, so Sandkuhl erleichtert. Die beiden Tiere wurden nach Hanstedt zurückgebracht und hatten offenbar genug von ihrer Zeit als Filmstars. „Als ich Pico wenige Tage später das Halfter umlegen wollte, weil der Hufschmied da war, nahm er Reißaus“, erzählt Sandkuhl. „Er dachte wohl, dass er wieder los muss. Das wollte er nicht noch mal erleben.“
Sendetermine:
Das Weihnachtsvideo ist bei Oeins an folgenden Tagen zu sehen: Donnerstag, 24. Dezember, um 15, 17 und 20 Uhr; am Freitag, 25. Dezember, um 15 und 17 Uhr; am Sonnabend, 26. Dezember, um 15 und 17 Uhr sowie am Sonntag, 27. Dezember, um 16 und 20 Uhr.