Drogensucht führt zu Diebstählen

Um seinen Drogenkonsum zu finanzieren, hat ein 33-jähriger Großenkneter mehrere Diebstähle in Wildeshausen und Cloppenburg begangen. Nun stand er deswegen vor Gericht.
Wildehausen/Cloppenburg – Wegen dreifachen Diebstahls musste sich am Montag ein 33-jähriger Großenkneter vor dem Amtsgericht Wildeshausen verantworten. Der Mann hatte in Cloppenburg und Wildeshausen Parfüm, Pullover und Nahrungsergänzungspillen gestohlen. Das räumte er ohne jeden Vorbehalt ein. Er soll aber auch Supermarkt-Mitarbeiter bedroht haben, als diese ihn erwischten. Um diesen Vorwurf zu klären, fehlte allerdings, entschuldigt, ein wichtiger Zeuge, sodass das Verfahren am 6. März fortgesetzt wird.
Der 33-Jährige hat eine Drogen- und Alkoholvorgeschichte, hatte seine Abhängigkeit aber eigenen Angaben zufolge im Griff. „Ich war clean.“ Wegen einer anderen Sache hatte er in Haft gesessen und war nach seiner Entlassung bei seiner Großmutter untergekommen. Zu dieser habe er ein sehr gutes Verhältnis gehabt, sagte er. Doch als die Frau gesundheitliche Probleme bekam und ins Krankenhaus musste, rutschte der Angeklagte in alte Verhaltensmuster ab. Er konsumierte wieder Alkohol sowie Drogen. „Ich wollte meine Gefühle betäuben“, sagte er.
Parfüm gestohlen, um Drogen zu finanzieren
Allerdings musste der Großenkneter seine Sucht ja auch finanzieren und hatte wenig eigene Mittel. Früher hatte er schon gestohlen. Und da sein Dealer bereit war, Sachmittel als Bezahlung zu akzeptieren, suchte der Mann verschiedene Geschäfte in Wildeshausen und Cloppenburg auf. „Ich bin dafür verantwortlich und will das nicht schönreden“, so der Angeklagte zu den Taten und seiner Vorgeschichte.
Die drei Diebstähle ereigneten sich im Frühjahr 2022. Der Mann begab sich nach Cloppenburg, wo er in einer Parfümerie teure Duftstoffe mitgehen ließ. „Ich habe mich in eine Ecke gestellt, in der ich mich unbeobachtet fühlte“, sagte der 33-Jährige. Das erste Parfüm habe er so einstecken können, beim zweiten habe ihn eine Frau angesprochen. Daraufhin habe er den Laden schnell verlassen. Die Polizei traf ihn dann allerdings auf dem Weg zum Bahnhof an und stellte das Diebesgut sicher.
Außerdem hatte der Angeklagte im gleichen Zeitraum noch zwei Pullover in Cloppenburg gestohlen. Er ging in eine Umkleidekabine, zog sich die Textilien über und versteckte sie unter seinem eigenen Pulli. Der Alarm am Laden-Ausgang ging nicht los. Auch diese Beute stellte die Polizei nach dem Parfüm-Diebstahl sicher.
Berauscht von Amphetamin und Cannabis sowie unter Alkoholeinfluss
Eine der Beamtinnen sagte vor Gericht aus, der Mann habe sich erst ein wenig gewehrt, dann aber alle Anweisungen befolgt. Auf der Wache habe er sich sehr ruhig verhalten. Ihr sei weder eine Alkoholisierung noch eine Drogenbeeinflussung aufgefallen.
Schließlich die dritte Tat. Berauscht von Amphetamin und Cannabis sowie unter Alkoholeinfluss sei er ziellos im Rewe-Markt in Wildeshausen umhergeirrt, sagte der Angeklagte. Irgendwie habe er den Gedanken gehabt, seiner Großmutter mit den Nahrungsergänzungspillen etwas Gutes tun zu können. „Es war total bescheuert“, so der 33-Jährige rückblickend. Ein Mitarbeiter hatte den Diebstahl per Kamera beobachtet. Draußen stellten er und ein Kollege den Angeklagten. Dieser riss sich jedoch los und lief weg, konnte jedoch später identifiziert werden.
Laut Staatsanwalt soll der Großenkneter bei der Rangelei vor Rewe gerufen haben: „Lass‘ mich los. Ich steche dich ab.“ Daran konnte er sich vor Gericht nicht mehr erinnern. Er habe auch kein Messer dabei gehabt. „Ich wollte niemandem wehtun, sondern nur raus aus der Situation.“
Einer der zwei Markt-Mitarbeiter sagte zwar am Montag aus, aber er konnte nicht sagen, ob der Angeklagte mit einem Messer gedroht hatte. Deswegen soll nun noch sein Kollege gehört werden, der entschuldigt fehlte.