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Wildeshausen – Der plötzliche harte Shutdown während des Weihnachtsgeschäftes hat viele Kunden und Ladeninhaber unvorbereitet getroffen. Am Montag und Dienstag erlebte der Einzelhandel in der Wildeshauser Innenstadt, aber auch am Westring deshalb einen wahren Ansturm der Kunden.
Jetzt dürfen viele Geschäfte nicht mehr betreten werden. Dennoch läuft der Handel weiter, wie mehrere Inhaber in der Kreisstadt übereinstimmend berichten. Allerdings nur noch über Bestellung und Abholung oder Zusendung der Waren. Das aber wird von den Kunden offenbar gut genutzt.
Geschäfte am Montag förmlich überrannt
„Am Montag wurden wir förmlich überrannt“, berichtet Peter Gebhardt von der Gildebuchhandlung. „Es war der umsatzstärkste Tag unserer Firmengeschichte.“ Seit Mittwoch ist das Ladenlokal geschlossen, aber die Kunden können sowohl im Internet als auch per Telefon Bücher, Kalender und weitere Artikel bestellen. „Wir haben eine Abholstation eingerichtet“, erzählt Gebhardt. „Wir verschicken die Waren zwar auch, aber die meisten Kunden sind sehr glücklich darüber, dass sie eben vorbeikommen können.“
Auch Johannes Lenzschau, Inhaber von Schnittker am Markt, gibt bestellte Ware an der Ladentür heraus. Am Montag und Dienstag hätten die Kunden bereits morgens vor dem Geschäft gewartet. „Sie waren sehr diszipliniert, haben die Abstände eingehalten und sind oft auch nur alleine gekommen“, berichtet Lenzschau. Am Mittwoch und Donnerstag sei es mit dem Shutdown sehr ruhig geworden.
Im Geschäft liegen die Telefone bereit
Im Geschäft liegen die Telefone bereit, regelmäßig werden die online aufgegebenen Bestellungen aufgerufen und verpackt. „Wir liefern auch aus, doch die meisten Leute wollen die Ware geschickt haben“, so seine Erfahrung der ersten Tage. Besonders beliebt sind Lenzschaus Angaben zufolge Gesellschaftsspiele. „Die Leute haben realisiert, dass sie über Weihnachten in kleinem Kreise zu Hause sein und Zeit haben werden.“ Was seinen Online-Shop betrifft, sagt Lenzschau: „Wir sind ja schon ein wenig trainiert, weil wir im Frühling eine Weile schließen mussten.“ Nun sei er gespannt, wie sich der Verkauf in Richtung Heiligabend entwickelt. Er könne aber jetzt schon feststellen, dass der Vertrieb von Gutscheinen anlaufe. Dann hätten die Kunden die Möglichkeit, wieder bei ihm einzukaufen, wenn geöffnet werden dürfe.
Schmuck vor dem Schaufenster aussuchen
Insbesondere für Schmuckläden ist das Weihnachtsgeschäft extrem wichtig. So erlebten Inge und Tom Lagerpusch von Meyer und Rademacher zu Beginn der Woche einen wahren Ansturm. Doch auch jetzt, wo der Verkaufsraum geschlossen bleiben muss, ist die Belegschaft damit beschäftigt, Waren zu verpacken. „Wir haben vor der Eingangstür einen Tisch mit einer Klingel“, erzählt Inge Lagerpusch. „Die Leute können uns dann gleich sagen, welches Stück aus dem Schaufenster sie haben möchten.“ Die Kollektion werde aber selbstverständlich auch verschickt. Das Geschäft hat einen eigenen Internet-Shop, in dem sich die Kunden das Gewünschte in den virtuellen Warenkorb legen können.
Überall in der Stadt hängen in den Schaufenstern Hinweise, wie trotz der Schließung eingekauft werden kann. Die gastronomischen Betriebe liefern ebenfalls Speisen aus oder haben eine Abholstation eingerichtet. 41 Geschäfte des Handels- und Gewerbevereins hatten zudem im Rahmen einer Sonderveröffentlichung in unserer Zeitung auf ihre Angebote und Kontaktdaten hingewiesen.
Infos zu den Wildeshauser Unternehmen unter: