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Wildeshausen – Am 4. April ist in Wildeshausen Wahlsonntag. Allerdings sind die meisten Bürger der Kreisstadt davon nicht betroffen. Lediglich Menschen, die einen bulgarischen Pass haben, werden jetzt zur Wahlurne gerufen.
Weil das EU-Mitgliedsland sein Parlament wählt, gibt es im Land Niedersachsen für dessen Staatsangehörige drei Wahllokale und zwar in Wildeshausen, Papenburg und Hannover. In der Kreisstadt befindet sich die Stimmabgabe im Hotel „Wildeshauser Hof“. Es ist die einzige Möglichkeit für die Bulgaren, sich zu beteiligen, denn in ihrer Heimat gibt es keine Briefwahl.
Landkreis hat Gesuch vergeblich abgelehnt
In der Verwaltung des Landkreises Oldenburg sieht man es gar nicht so gerne, dass die Wahl auf Wildeshausen gefallen ist. „Wir hatten es wegen der Corona-Pandemie abgelehnt, dass hier abgestimmmt wird“, erklärt Ralf Wiechmann, Leiter des Hauptsamtes, auf Nachfrage. Das niedersächsische Innenministerium habe die Bedenken zwar zur Kenntnis genommen, sich aber dennoch für die Wahl in Wildeshausen entschieden. Auch die Anregung des Landkreises, mehr Wahllokale im Land einzurichten, um potenzielle Wähler wegen der Infektionsgefahr in der Fläche zu verteilen, sei nicht berücksichtigt worden.
Nach Wiechmanns Angaben leben in Niedersachsen rund 29 .000 Bulgaren. Der Landkreis hat überschlagen, dass etwa 23. 000 Bulgaren wahlberechtigt sind. Von daher wäre es denkbar, dass weit über tausend Wähler – zum Teil mehrere in einem Auto – aus weiterer Entfernung in die Kreisstadt kommen.
Allein in Wildeshausen leben 1.500 Bulgaren
Allein in Wildeshausen leben 1. 500 Bulgaren. Sie bilden dort die mit Abstand größte ausländische Gruppe. Viele der EU-Bürger arbeiten in den Schlachthöfen.Von daher könnten allein aus Wildeshausen einige Hundert Wähler zum „Wildeshauser Hof“ strömen. Das aber ist hypothetisch, denn das Innenministerium und die Botschaft rechnen nur mit rund 220 wahlwilligen Bürgern, die dort erwartet werden.
„Wir haben das im Blick“, so Wiechmann. Der Landkreis habe ein Hygienekonzept gefordert und werde deren Einhaltung überwachen. So müssten die Wähler in einem Rundverkehr durch die Räume geführt werden, damit die Ansteckungsgefahr relativ gering ist.
Die Kreisverwaltung hat mit der Wahl organisatorisch nichts zu tun. Im „Wildeshauser Hof“ wird ein Vertreter der bulgarischen Botschaft erwartet.