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Wildeshausen – Die Wildeshauser Stadtverwaltung schlägt vor, dass auch an der Straße „Immenthun“ eine Veränderungssperre gilt, die den Bau von Gebäuden mit Staffelgeschossen verhindert. Diese stehen zurzeit in der Kritik, weil Anwohner sogenannte „Wohnklötze“ in Gegenden befürchten, die von Einfamilienhäusern geprägt sind. Ein Staffelgeschoss ist ein zweites Obergeschoss und baurechtlich in vielen Fällen auch legal, aber dadurch wirken viele Mehrparteienhäuser recht monströs, was einen Wertverlust der Nachbargrundstücke nach sich ziehen kann.
Deswegen hatte sich im Herbst 2020 eine Bürgerinitiative gebildet, woraufhin eine erste Veränderungssperre für den Bereich Haferweg beschlossen worden war. Inwiefern diese ausgeweitet werden soll, ist Thema bei der Bauausschuss-Sitzung am Mittwoch, 17. März, ab 19.15 Uhr in der Turnhalle der Wallschule.
Hans Rüger, Sprecher der Initiative, begrüßt den Verwaltungsvorschlag. „Wichtig ist, dass für den Bereich Immenthun Lösungen gefunden werden.“ Dort gebe es besonders an der Ecke zur Straße „Weizengrund“ ein größeres, unbebautes Grundstück, das für Investoren interessant sein könnte. „Im Moment wird ja Monopoly gespielt“, kritisiert der 68-Jährige Bauherren, die große Mehrparteienhäuser in normalen Wohngebieten errichten wollen.
Des Weiteren schlägt die Stadt vor, die Veränderungssperre im Bereich der Hermann-Ehlers-Straße und „Am Luftschiffhafen“ aufzuheben. Auch das findet Rügers Zustimmung, der im Herbst knapp 100 Unterschriften von besorgten Anwohnern gesammelt hatte. „Diese Bereiche rauszunehmen macht Sinn.“ Sie hätten gar nicht erst Teil der Veränderungssperre werden müssen.
Grundsätzlich marschiere die Stadt gerade in die richtige Richtung, findet Rüger, denn am kommenden Mittwoch geht es auch um eine Neuordnung der übergeordneten Bebauungspläne Nr. 4.3 „Düngstruper Straße/Bargloyer Straße“ und Nr. 12 „An der Visbeker Straße“. Allerdings liegen noch keine Detailinformationen zu der Begrenzung von Trauf- und Firsthöhen vor. Das soll sich aber bis zur Sitzung ändern.
Planungsbüro erfasst den Bestand in der Stadt
Der Bauausschuss wird sich nicht nur mit der Lage im Bereich „Immenthun“ sowie Hafer- und Kornweg befassen, sondern auch einen Blick in alle Wohngebiete der Stadt werfen. Dazu war ein Planungsbüro gesucht worden, das die Situation analysieren sollte. Am Ende soll in etwa einem Jahr ein Dichtemodell stehen, das deutlich macht, in welchen Bereichen der Stadt weitere Mehrparteienhäuser gebaut werden sollten und in welchen besser nicht.
Das Rennen gemacht hat der international tätige Architektur- und Ingenieur-Dienstleister „SWECO“, der unter anderem in Bremen vertreten ist und seine bisherige Arbeit sowie die weiteren Schritte im Ausschuss vorstellen wird.
Das Büro führe „gegenwärtig die vorbereitenden Aufgaben wie die Ermittlung des Bestands sowie die Lokalisierung der Bereiche mit einem Nachverdichtungspotenzial durch, sodass im Folgenden unter der Beteiligung von Politik und Öffentlichkeit mit der Erarbeitung der Zielkonzeptionen begonnen werden kann“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Da wird nicht nur Rüger genau hingucken, denn das Problem der „Wohnklötze“ gibt es auch in anderen Bereichen Wildeshausens.
Von Ove Bornholt