Grüne EU-Abgeordnete kritisiert Arbeitsmarkt: „Behinderte in Armut gehalten“

Wildeshausen – Die Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention, die auch von der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet wurde, sind bei Weitem noch nicht erfüllt.
Das zeigte sich bei einem Besuch der Grünen-Europaabgeordneten Katrin Langensiepen zusammen mit Stadtrats- sowie Kreistagspolitikern in der Diakonie Himmelsthür. Im Gespräch mit der Bewohnervertretung sowie Pädagogen und Geschäftsleitung wurde deutlich, dass Menschen mit Behinderungen weiter in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden.
„Wenn ich in einer Werkstatt für Behinderte arbeite, werde ich immer in Armut gehalten“, so Langensiepen. Die Angestellten bekämen nicht mal Mindestlohn und schon gar keine vernünftige Rente.
Die Grünen-Politikerin machte deutlich, dass es ihrer Parteil nicht darum gehe, Werkstätten für Behinderte aufzulösen, sondern deren Arbeit in die Gesellschaft zu integrieren.
Großes Lob gab es in diesem Zusammenhang für den Konversionsprozess der Himmelsthür, in dessen Rahmen viele Menschen vom Zentralgelände in dezentrale Wohnformen umziehen. „Wir sind auf einem guten Weg“, betonte Regionalgeschäftsführer Jörg Arendt-Uhde. „An den Orten, an denen wir agieren, werden wir gut aufgenommen.“ Die Frage der Entlohnung von Mitarbeitenden sei ein Thema, das auch die Diakonie beschäftige. Allerdings sei das Thema fehlender Wohnraum für dezentrale Angebote aktuell viel drängender. Außerdem beschäftigte die Einrichtung die Frage, wie die angekündigten explodierenden Heiz- und Strompreise beglichen werden können.