Harpstedt / Brixen - Von der Einrad-WM in Brixen berichtet Martin Siemer - Die „Wildcats“ des Unicycle-Teams Harpstedt haben die Krallen ausgefahren und in Brixen die WM-Sensation perfekt gemacht: Gestern Abend gegen 21 Uhr standen sie als Weltmeister im Freestyle-Einradfahren in der Altersklasse bis einschließlich 14 Jahre fest.
Mit einer großartigen Disco-Kür verwiesen sie zwei weitere Mannschaften, die ebenfalls die deutschen Farben vertraten, auf die Plätze: Silber ging an den Junior-Kader Schleswig-Holstein, Bronze an den Bayrischen Junior-Kader Kür. Außerdem mischten der SV Gleißenberg-Lixenried, die „Gummibären“ aus Italien und „Jo-won“ aus Südkorea im Feld der Wettbewerber mit.
Um 5 Uhr früh war die Nacht für die „Wildcats“, ihre Trainer, Betreuer und einige Eltern vorüber gewesen. Es galt die letzten Vorbereitungen für die WM-Kür zu treffen. Das Haus St. Georg Sarns glich einer einzigen großen Garderobe. Die „Wildcats“ verwandelten sich mit Hilfe des Schminkteams in Disco-Queens und -Boys. Um kurz nach 8 Uhr traf die Gruppe am Sportzentrum Fischzucht ein, dem Mittelpunkt der Einrad-WM „Unicon 16“. Vor ihrem Auftritt schworen sich die Mädchen in ihrer Garderobe ein. Der Wettbewerb begann – wie schon am Sonnabend bei den Paarküren – mit erheblicher Verspätung.
Fast schon skandalös und einer WM unwürdig: Wieder einmal war die Jury nicht komplett! Kurzerhand sprang Gabi Matz als Wertungsrichterin ein. Mit drei weiteren Juroren notierte sie die technischen Fehler, etwa die „Absteiger“.
Die Zuschauer in der Freestyle-Halle des Sportzentrums sahen ausnahmslos hochklassige technische und künstlerische Leistungen. Mit den „Wildcats“ fieberten bei ihrer Kür mehr als 50 Fans mit, die rund 1 000 Kilometer Anreise nicht gescheut hatten.
In ihren pink- und lilafarbenen Disco-Kostümen wirbelten die 16 Mädchen durch die Halle. Dabei strahlten sie, als hätten sie den Titel bereits in der Tasche. Schon am frenetischen Beifall ließ sich erahnen, dass die „Wildcats“ es wohl in die Medaillenränge geschafft hatten. Als sie erfuhren, dass sie Weltmeister geworden waren, kannte der Jubel keine Grenzen.
Heute tritt das Unicycle-Team die Heimfahrt an. Einige Mitglieder sind mit ihren Eltern direkt in die verdienten Ferien gereist.