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Versuchter Mord in Delmenhorst: Ehemann und Bekannter in Haft

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Von: Dierk Rohdenburg

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Polizisten untersuchen einen PKW.
Ein Fahrradfahrer hat in Delmenhorst einer Autofahrerin in den Kopf geschossen und diese schwer verletzt. Mit der Frau saßen drei Kinder zusammen im Auto. © Jörn Hüneke/dpa

Delmenhorst – Nach dem versuchten Tötungsdelikt in Delmenhorst wurden Haftbefehle gegen zwei dringend tatverdächtige Männer erlassen. Es handelt sich um den Ehemann der angeschossenen Frau und einen Bekannten der Familie. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.

Am Freitag, 10. Februar, gegen 16.05 Uhr, wurde eine 35-jährige Delmenhorsterin schwer verletzt. Sie befand sich in der Moltkestraße in Delmenhorst in einem Auto, als ein Radfahrer aus kurzer Distanz einen Schuss auf den Wagen abgab und ihr dadurch Verletzungen im Gesicht zufügte.

Von Beginn an gingen die Ermittler von einer gezielten Tat gegen die Frau aus. Noch am selben Abend wurde ein 41-jähriger Delmenhorster mit Verbindungen zur Familie vorläufig festgenommen. Auch gegen den zunächst als Zeugen befragten 35-jährigen Ex-Ehemann wurde im weiteren Verlauf ein Tatverdacht begründet.

Die kurz nach der Tat vorhandene Beweislage reichte für die Begründung eines dringenden Tatverdachts zunächst nicht aus. Das Vorliegen dieses Verdachts ist aber zwingende Voraussetzung für die Anordnung einer Untersuchungshaft. Beide Männer mussten folglich am Samstag, 11. Februar, aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen werden.

Direkt im Anschluss an die Tat wurde in der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch eine Mordkommission eingerichtet. Mit großem Aufwand gingen die Ermittler weiteren Hinweisen nach, befragten Zeugen und werteten Beweismittel aus. Aufgrund der umfangreichen polizeilichen Maßnahmen besteht gegen beide Männer mittlerweile nicht mehr nur der einfache, sondern der dringende Tatverdacht für die Begehung bzw. Beteiligung an der Tat.

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg beantragte Haftbefehle gegen beide Männer, die am Donnerstag, 9. März 2023, erlassen wurden.

Artikel vom 6. März: Die Mordkommission der Polizei ist nach der versuchten Tötung einer Frau in Delmenhorst am 10. Februar einen Schritt weitergekommen.

„Nach der Befragung von vielen Zeugen und weiteren Ermittlungen ist der mögliche Fluchtweg des Schützen rekonstruiert worden“, teilte die Pressestelle am Montag mit. An diesen Fluchtweg grenzende Gewässer seien am Donnerstag, 2. März, von Tauchern der Zentralen Polizeidirektion (Bereitschaftspolizei) nach Beweismitteln abgesucht. Ob etwas gefunden wurde, teilte die Polizei nicht mit. Die Ermittlungen der Mordkommission dauerten an, hieß es.

Am 2. März hatte die Polizei mitgeteilt, dass ein gesuchter Zeuge, der einen auffälligen Jutebeutel bei sich trug, ausfindig gemacht werden konnte. Die Polizei bedankte sich für die eingegangenen Hinweise.

Unbekannter schießt auf Autofahrerin

Wie berichtet, war der Polizei am 10. Februar gegen 16.05 Uhr über Notruf ein Verkehrsunfall in der Moltkestraße mitgeteilt worden. Ein Auto war von der Fahrbahn abgekommen und mit einem Poller kollidiert. Vor Ort mussten die Rettungskräfte feststellen, dass die Fahrerin durch einen Schuss schwer im Gesicht verletzt wurde. Zum Zeitpunkt der Tat befand sich die 35-jährige Frau aus Delmenhorst zusammen mit ihren drei Kindern im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren im Auto. Den Ermittlungen zufolge wurde die Verletzung durch einen Fahrradfahrer verursacht, der auf den Wagen der Frau zugefahren war und mit einer Schusswaffe auf sie geschossen hatte. Die Frau wurde mit schweren Verletzungen in eine Klinik gefahren.

Ein dringend Tatverdächtiger konnte in der Nähe seiner Wohnanschrift vorläufig festgenommen werden. Hierbei handelt es sich um einen 41-jährigen Mann aus Delmenhorst. Er wurde jedoch wenig später wieder aus der Untersuchungshaft entlassen.

Wenig später meldete die Staatsanwaltschaft, dass der Ehemann der Frau als Beschuldigter vernommen wurde. Beide Männer sind jedoch weiterhin auf freiem Fuß.

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