1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Oldenburg

B+F-Metallbautechnik in Wildeshausen feiert 25-jähriges Bestehen

Erstellt:

Von: Ove Bornholt

Kommentare

Foto der gesamten Belegschaft in Wildeshausen: Jörg Vogelsang (l.) wurde als Mann der ersten Stunde geehrt.
Foto der gesamten Belegschaft in Wildeshausen: Jörg Vogelsang (l.) wurde als Mann der ersten Stunde geehrt. © Vorwerk

Wildeshausen – Mit gebraucht gekauften Maschinen, zwei Mitarbeitern und einer kleinen, dunklen Halle am Reepmoorsweg in Wildeshausen haben Michael Frank (61) und Karl-Heinz Büsing (58) vor 25 Jahren angefangen. Nun feiert das Unternehmen B+F-Metallbautechnik Jubiläum.

Aus dem kleinen Betrieb, heute würde man Start-up dazu sagen, ist ein großes mittelständisches Werk mit zurzeit etwas mehr als 60 Beschäftigten geworden.

Hergestellt werden kann so ziemlich alles, was aus Blech besteht. Hauptsächlich produziert das Unternehmen Bauteile für den deutschen Anlagenbau, zum Beispiel für die Kaffeeröstung sowie die Fertigung in der Lebens- und Futtermittelindustrie. Exportiert wird je nach Auftraggeber auch nach Amerika und Asien. Von Anfang an musste sich das Unternehmen gegen preisgünstige Konkurrenz aus dem osteuropäischen Raum durchsetzen, setzt aber auf Geschwindigkeit und Qualität. „Manche Kunden haben auch mal günstiger eingekauft, sind dann aber zurückgekommen“, berichtet Frank.

Sonderanfertigungen als Spezialisierung

Besonderes Merkmal sind Sonderanfertigungen, die auch im Unternehmen geplant werden können. Darauf wollten sich Frank und Büsing von Anfang an spezialisieren, als sie ihre eigene Firma aufmachten. Zuvor waren sie bei einem anderen Unternehmen angestellt, dass eben diesen Weg nicht habe gehen wollen, berichten die beiden im Gespräch mit unserer Zeitung. Die beiden plünderten das sprichwörtliche Sparschwein und gingen ins Risiko. Mit Freunden und Bekannten wurde die erste Halle hergerichtet. Und dann ging es an die Arbeit. Sieben-Tage-Wochen gehörten zum Standard.

Ein Unternehmen im Wandel: In einer kleinen Halle am Reepmoorsweg (links) fing das Unternehmen an. Dann zogen Michael Frank (Mittleres Bild, links) und Karl-Heinz Büsing an die Wilhelm-Maybach-Straße um. Dort stehen zwei Hallen mit 5 500 Quadratmetern Produktionsfläche.
Ein Unternehmen im Wandel: In einer kleinen Halle am Reepmoorsweg fing das Unternehmen an. Dann zogen Michael Frank (links) und Karl-Heinz Büsing an die Wilhelm-Maybach-Straße um. © B+f

Der Einsatz sollte sich lohnen. Schon nach ein paar Jahren zog die Firma an die Wilhelm-Maybach-Straße im Gewerbegebiet Düngstruper Straße um. Nach der insgesamt vierten Erweiterung am Standort stehen nun rund 5 500 Quadratmeter Produktionsfläche in zwei Hallen und 500 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung. Hinzu kommen Bereiche zum Lagern des Materials und für Parkplätze.

Mitarbeiterzahl ging zurück

Lange Zeit ging es bergauf. Wegen der Pandemie wurde dann allerdings so manches Projekt überraschend nach hinten geschoben. Hinzu kamen die seit gut einem Jahr massiv gestiegenen Energiepreise. Die Belegschaft hat sich infolgedessen um rund 20 Personen verkleinert, weil Mitarbeiter in Rente gegangen oder gewechselt sind und die Stellen in der Folge nicht neu besetzt wurden. Letzteres ist jedoch auch auf den Mangel an Fachkräften zurückzuführen, der sich in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Das fängt bei den Auszubildenden an. So werden zurzeit drei angehende Metallbaukonstruktionstechniker beschäftigt. Es könnten doppelt so viele sein. Frank und Büsing machen das auch am öffentlichen Ansehen vieler Handwerksberufe fest.

Dabei ist die Arbeit ohne Computer gar nicht mehr denkbar. Bei B+F steht zum Beispiel ein großer Laser, der in Sekunden Blechteile zurechtschneidet. Andere Arbeiten wie das Schweißen werden hingegen noch von Hand ausgeführt. Erste Schritte in Richtung Roboter-Fertigung werden zwar gegangen, aber wegen des hohen Anteils an Sonderanfertigungen sei das nicht immer praktikabel, sagen Büsing und Frank.

Das Unternehmen hat Corona-Hilfen für die Modernisierung genutzt. Davon wurden bessere Absaug-Einrichtungen fürs Schweißen angeschafft. Und auch rund 1 000 Lampen sind auf sparsame Dioden umgerüstet worden. Angestrebt wird ebenfalls die Installation von Fotovoltaikanlagen auf den Hallendächern. „Das wäre dann schon ein kleines Kraftwerk“, sagt Sebastian Frank. Er ist vor vier Jahren für Büsing in die Geschäftsführung aufgerückt. Seitdem führt er den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater. Der 36-Jährige hofft, dass die Bundesregierung bürokratische Hürden abbaut, um das Fotovoltaik-Projekt bald umzusetzen.

Erweiterung am Standort nicht möglich

Eine Erweiterung am jetzigen Standort ist nur eingeschränkt möglich. Derzeit gibt es allerdings keine Pläne, das Unternehmen zu verlagern – entsprechende Flächen stünden in Wildeshausen zurzeit ja sowieso nicht zur Verfügung.

Gefeiert wurde das Jubiläum am Mittwoch im Kreise der Mitarbeiter auf dem Werksgelände. „Auf die Belegschaft sind wir wirklich stolz“, sagen Büsing und Frank senior. Exemplarisch sei Jörg Vogelsang erwähnt, der seit dem Beginn vor 25 Jahren bei B+F-Metallbautechnik beschäftigt ist und damit nun sein eigenes Betriebsjubiläum feiern konnte.

Auch interessant

Kommentare