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Harpstedt - Von Jürgen BohlkenGROSS IPPENER/STUHR · Die in einem Waldstück in Groß Ippener entdeckte Leiche ist identifiziert: Es handelt sich um die 38-jährige Nicole S. aus Stuhr, die seit rund neun Monaten vermisst wird. Unterdessen verdichten sich die Hinweise auf ein mögliches Gewaltverbrechen.
Die Leiche war in einem Laubwäldchen unweit des Birkenwegs in Groß Ippener nicht nur oberflächlich verscharrt worden. Sie habe vielmehr in einer „regelrechten – 85 Zentimeter tiefen und 1,7 Meter langen – Grabstätte“ gelegen, sagte gestern Staatsanwalt Dr. Rainer du Mesnil de Rochemont auf Nachfrage der Kreiszeitung. Mit Ausnahme von Kleidungsstücken fanden sich keine weiteren Gegenstände am Fundort.
Lange, wahrscheinlich Monate, blieb die Tote unentdeckt. Tiere des Waldes hatten an der Grabstelle offenbar gescharrt und einen Arm der toten Frau freigelegt, dessen Knochen Spaziergänger am Pfingstmontag entdeckten, weil sie aus dem Erdreich heraus ragten.
Weiterhin arbeitet die Gerichtsmedizin in Hamburg mit Hochdruck an der Klärung der Todesursache. „Das gestaltet sich wegen des starken Verwesungszustandes der Leiche recht schwierig“, verhehlte Staatsanwalt du Mesnil de Rochemont nicht.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun unter anderem auf das Umfeld der Toten. Sie werden geführt von einer gemeinsam von den Polizeiinspektionen Delmenhorst/Oldenburg-Land und Diepholz gebildeten Mordkommission.
Nicole S. war zuletzt am 18. August vergangenen Jahres in Bassum lebend gesehen worden. Sie kehrte nicht wieder in ihre Stuhrer Wohnung zurück. Am 19. August machte sich die Vermieterin Sorgen und rief bei der Polizei an. Mitglieder der Tierschutzgruppe Wildeshausen griffen zu dieser Zeit die Schäferhündin der Vemissten im Bereich Traher Weg in Dötlingen auf; das Tier hatte einen Futterbeutel bei sich. Am 20. August sei das Auto von Nicole S. am Bremer Hauptbahnhof gesichtet und sichergestellt worden, berichtete du Mesnil de Rochemont. Möglicherweise war die gelernte Krankenschwester, die recht zurückgezogen lebte, zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr am Leben. Der Todeszeitpunkt habe sich aber noch nicht genauer eingrenzen lassen, so der Staatsanwalt.