Harpstedt - Von Harro HartmannDÜNSEN · In der Nacht zu gestern ist im Gewerbegebiet Dünsen eine 20 mal 20 Meter große Lagerhalle mit 120 000 gelagerten Obstkisten komplett abgebrannt. Laut Polizei wurde das Feuer offenbar von einem unbekannten Brandstifter gelegt, der innerhalb weniger Stunden insgesamt sieben Brände im Landkreis Oldenburg verursachte.
Nach einem Notruf löste die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Ganderkesee gegen 22 Uhr Alarm für die Freiwilligen Feuerwehren Groß Ippener, Kirch- und Klosterseelte sowie Harpstedt aus. Bereits während der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte einen hellen Feuerschein über dem Waldgebiet der ehemaligen Bundeswehrliegenschaft.
Vor Ort stellte sich heraus, dass die am südöstlichsten gelegene „Halle 7“ in Flammen stand. Für die Löscharbeiten musste eine Wasserversorgung vom Überflurhydranten an der Kirchseelter Straße zum Brandobjekt sichergestellt werden. Mittels Rollschläuchen wurden zwei rund 500 Meter lange Druckrohrleitungen verlegt.
Die Besatzung eines Tanklöschfahrzeuges aus Kirch- und Klosterseelte brach die Kette des Schlosses am Tor zum Gewerbepark mit einem Bolzenschneider auf. Zu diesem Zeitpunkt brannte die Lagerhalle schon in voller Ausdehnung. Durch das Bersten von Wellasbestplatten waren laute Knallgeräusche zu hören, weshalb die Einsatzkräfte sehr vorsichtig agierten.
Feuerwehrleuten gelang es unter Atemschutz und mit Hilfe einer sogenannten Schnellangriffseinrichtung eine Abriegelung zu einer etwa 20 Meter weiter nördlich gelegenen Halle zu schaffen.
Sobald weitere Löschtrupps aus Groß Ippener und Harpstedt eintrafen, widmeten sich die Einsatzkräfte der Brandbekämpfung von allen Seiten. Nördlich der „Halle 7“ breitete sich das Feuer teilweise auf den Waldboden aus, wodurch kurzzeitig Gefahr bestand, dass auch die nahe gelegene „Halle 6“, ebenfalls mit Obstkisten beladen, in Brand geraten könnte. Durch gezieltes Ablöschen konnte dies jedoch verhindert werden. Gegen Mitternacht rückten die Einsatzkräfte aus Groß Ippener und Harpstedt mit ihren Fahrzeugen wieder ab, während die Kirchseelter Einsatzkräfte die Nachlöscharbeiten fortführten und eine Brandwache stellten. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Henning Buhlrich leitete den Einsatz, und Gemeindebrandmeister Günter Wachendorf unterstützte ihn dabei.
Inzwischen hat die Polizei Ermittlungen aufgebommen. Der Schaden wird auf rund 100 000 Euro geschätzt. Das Kistenlager ist komplett eingezäunt und kann nur über die Straße „Zum Gewerbegebiet“ von der Landesstraße L 338 angefahren werden.