1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Oldenburg
  4. Hude

Belange Behinderter im Alltag besser berücksichtigen

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Die „Regio-Gruppe“ tagt: Janina Wintjen (Delmenhorst), Claudia Holthaus (Stadt Oldenburg), Dr. Silke Bednarz und Sprecherin Maren Merl (Ammerland), Hermann Nölcke (Wesermarsch), Rita Rockel (Kreis Oldenburg), Bürgermeister Jörg Skatulla und Reiner Lüllmann (Harpstedt, v.l.)
Die „Regio-Gruppe“ tagt: Janina Wintjen (Delmenhorst), Claudia Holthaus (Stadt Oldenburg), Dr. Silke Bednarz und Sprecherin Maren Merl (Ammerland), Hermann Nölcke (Wesermarsch), Rita Rockel (Kreis Oldenburg), Bürgermeister Jörg Skatulla und Reiner Lüllmann (Harpstedt, v.l.) © Budde

Hude/Landkreis – In Hude trifft sich regelmäßig die „Regio-Gruppe-Nordwest“, ein Zusammenschluss aus Behindertenbeiräten und -beauftragten der Landkreise Oldenburg, Wesermarsch und Ammerland sowie der Städte Oldenburg und Delmenhorst. Sie ist eine von acht Regio-Gruppen, die dem Inklusionsrat Niedersachsen angehören. Bei dem jüngsten Treffen des Zusammenschlusses hat auch Jörg Skatulla, Bürgermeister der Gemeinde Hude, teilgenommen, wie der Landkreis Oldenburg jetzt berichtet.

Die Runde beschäftigte sich mit Hörübertragungsanlagen, die bei öffentlichen Veranstaltungen zum Einsatz kommen könne. „Die Verwendung einer mobilen induktiven Hörschleife kann hörbeeinträchtigten Menschen die aktive Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen ermöglichen. Ohne technische Hilfsmittel ist es für hörgeschädigte Menschen schwierig, sich aktiv an einer Diskussion in größerem Kreis zu beteiligen“, beschreibt die Verwaltung den Nutzen des Apparates. Hintergrundgeräusche oder eine Raumakustik mit Echo wie zum Beispiel in Kirchen und größeren Sälen seien für Personen mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten extrem störend. Des Weiteren seien viele Menschen mit Hörschädigungen darauf angewiesen, die Lippen- und Mundbewegungen des Sprechenden deutlich zu sehen. In einer größeren Diskussionsrunde sei dies allerdings meist nicht möglich.

Der Test einer mobilen induktiven Hörschleife im Behindertenbeirat des Landkreises Ammerland habe gezeige, dass dadurch die Sprache der Gesprächsteilnehmer verlustlos auf die Hörsysteme hörgeschädigter Menschen übertragen werden könne und so ein Gespräch im größeren Kreis sowohl für hörgeschädigte Menschen als auch für alle anderen Teilnehmenden deutlich erleichtert wird.

Insbesondere Landkreis- und Gemeindeverwaltungen sollen „vorbildhaft ihre Möglichkeiten prüfen und gegebenenfalls nachbessern, um eine Barrierefreiheit in der Kommunikation zu erreichen“, heißt es weiter. Höreinschränkungen fangen zunehmend durch geräuschintensive Umwelteinflüsse schon in jüngeren Jahren an und begleiten Betroffene bis ins hohe Alter. Da es sich um eine kaum sichtbare Beeinträchtigung handelt, werden die Einschränkungen oft von Dritten als solche nicht wahrgenommen. Behindertenvertretungen sähen ihre Aufgabe darin, sich für eine barrierefreie Teilnahme von Menschen mit Behinderungen einzusetzen, und weisen deshalb hier auf einen dringenden Handlungsbedarf hin.

Weitere Themen des Treffens waren der fehlende barrierefreie bezahlbare Wohnungsbau und der hohe Fachkräftemangel in der ambulanten Unterstützung behinderter Menschen und ihrer Familien, heißt es in der Mitteilung abschließend.

Auch interessant

Kommentare