„Teilweise verzweifelt“ – Verein für ganzheitliches Lernen eröffnet neues Bildungshaus

Lange lief nicht alles glatt beim Bau der neuen Bildungsstätte im Prinzhöfter Ortsteil Schulenberg. Noch immer sind nicht alle Baumaßnahmen fertig. Dennoch ist die Vorsitzende Sabina Dalg-Vinken sehr froh, das Haus am Samstag eröffnen zu können.
Schulenberg – Sabina Dalg-Vinken ist ihre Erleichterung und gleichzeitige Freude anzumerken. Sie kommt aus dem Strahlen kaum heraus, als sie bei einem Treffen mit unserer Zeitung das neue Bildungshaus ihres Vereins für ganzheitliches Lernen und ökologische Fragen im Prinzhöfter Ortsteil Schulenberg präsentiert. Die neue „Scheune“ wird heute im Rahmen einer Eröffnungsfeier (ab 16 Uhr) eingeweiht. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, erklärt Dalg-Vinken. Sie bildet zusammen mit Anneke Stuijt den Vorstand des Vereins.
„Die Küche kommt erst Ende des Monats. Und wir warten noch auf die Erdwärmepumpe zum Heizen der Räume“, sagt Dalg-Vinken mit Blick auf die Rest-Arbeiten, die noch anstehen. Seit eineinhalb Jahren sei die Pumpe nicht lieferbar. „Das ist unter anderem der Grund, warum sich die Eröffnung des Hauses um etwa neun Monate verzögert hat. Wir hatten viel mit Lieferschwierigkeiten zu tun. Es war zum Verzweifeln“, gibt Dalg-Vinken schmunzelnd zu. Umso glücklicher ist sie nun, dass alte Öfen vorübergehend helfen, die Räume zu wärmen. Für Warmwasser wurden provisorisch Durchlauferhitzer installiert.

200 Jahre alte Scheune musste weichen. Zwei Seminarräume auf zwei Etagen wurden gebaut.
Eine 200 Jahre alte Scheune musste dem neuen Haus auf dem Grundstück des „Zentrums Prinzhöfte“ an der Schulenberger Straße weichen. „Sie war baufällig“, sagt Dalg-Vinken. Vom neuen Gebäude ist sie begeistert. Zwei Seminarräume auf zwei Etagen sind entstanden. Behindertengerechte Toiletten, Duschen und eine Küche bieten „alles, was es braucht für Seminare oder Tagungen“, ist sich Dalg-Vinken sicher.
Das gesamte Haus sei in ökologischer Bauweise errichtet worden. „Wir haben zum Beispiel Holzweichfasern und Lehmfarbe benutzt und auf Kunststoff oder Plastik verzichtet. Die Tische und Stühle waren gebraucht und sind von uns aufgearbeitet worden“, erzählt die Vereinsvorsitzende. Das Gebäude bietet Platz für Gruppen mit etwa 20 Teilnehmern. Erste Anmeldungen für Tagungen sind bereits eingegangen.

Etwa 550 000 Euro hat der Neubau gekostet. 100 000 Euro förderte das EU-Leader-Projekt, 10 000 Euro kamen vom Landkreis Oldenburg und je 7 500 Euro steuerten die Samtgemeinde Harpstedt und die Gemeinde Prinzhöfte bei. „Den Rest haben wir selbst bezahlt“ so Dalg-Vinken. Sie hätte gerne ein noch größeres Bildungshaus gebaut, dafür reichten aber die finanziellen Mittel nicht.
Neues Tagungshaus als Low-Budget-Variante
Mit dem „Mikado“ in Horstedt existiert schon lange eine vereinseigene Tagungsstätte für größere Gruppen und Übernachtungsgäste. Dalg-Vinken sagt, dass der Neubau eine „Low-Budget“-Variante sei. „Hier können Tagesseminare stattfinden. In den Sommermonaten ist es möglich, nebenan auf dem Feld zu zelten. Das spart den Leuten zum Beispiel die Kosten für Übernachtungen, wie es im ,Mikado‘ der Fall wäre“, erklärt Dalg-Vinken das Konzept des Vereins, der sein Augenmerk auf Pädagogik, Kunst, Kultur und Natur legt.
Bei der Vorsitzenden herrscht große Vorfreude auf den Eröffnungstag, der gleichzeitig eine Feier zum 40-jährigen Bestehen des Vereins sein wird. „Wir haben da ein tolles Programm.“ Der „Gemischte Chor“ aus Harpstedt wird Musik spielen. Außerdem haben die Kinder der benachbarten Kita ein Theaterstück eingeübt. Samtgemeindebürgermeister Yves Nagel und Prinzhöftes Bürgermeister Hans-Hermann Lehmkuhl werden zudem vor Ort sein. Anmeldungen zum Eröffnungstag sind nicht mehr möglich. Wer Interesse hat, sich das neue Gebäude anzuschauen, kann sich melden – per E-Mail an kontakt@tagungshaus-mikado.de oder unter Telefon 04224/95066.