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Märktezentrum Harpstedt: Inkoops Erwartungen haben sich voll erfüllt

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Von: Jürgen Bohlken

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Entfaltet auch in Richtung Wildeshausen Magnetwirkung: das noch neue Märktezentrum in Harpstedt.
Entfaltet auch in Richtung Wildeshausen Magnetwirkung: das noch neue Märktezentrum in Harpstedt. © Bohlken

Harpstedt – Die Entscheidung, den Harpstedter Inkoop-Standort an die Wildeshauser Straße zu verlegen und den dort realisierten Neubau neben einem neuen Aldi anzusiedeln, hat Geschäftsführer Bernd Oetken nicht bereut. Das verriet er unserer Zeitung in einem Interview.

Frage: Noch nicht ganz ein Jahr liegt die Inkoop-Eröffnung an neuer Stelle in Harpstedt zurück, Herr Oetken. Eine Zeit kräftig steigender Preise folgte. Wie reagieren die Kunden auf die Inflation?

Oetken: Als wir gestartet sind, tobte der Krieg in der Ukraine bereits. Die damit in Verbindung stehende Inflation hat ohne Frage Kaufzurückhaltung in einigen Bereichen bewirkt. Die Preissteigerungen bewegten sich ja in ungekannten Größenordnungen. Wir haben nicht nur am Standort Harpstedt, sondern in sämtlichen Märkten gespürt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher versucht haben, ihr Haushaltsbudget im Lot zu halten.

Frage: Wie genau hat sich das bemerkbar gemacht?

Oetken: Etwa durch das Wechseln von Markenartikeln zu Eigenmarken – oder von Eigen- zu Einstiegs- und Discountmarken wie „Gut & günstig“.

Frage: Sind auch Kundinnen und Kunden zu Discountern abgewandert?

Oetken: Unsere Kundenzahl und die Kundenfrequenzen sind konstant geblieben. Wer in der Phase der stark anziehenden Inflation den Parkplatz mit den Augen „scannte“, sagte sich: „Hier ist immer noch ordentlich was los.“ Ein genauerer Blick in die Einkaufswagen hätte die Unterschiede gegenüber der Zeit stabiler Preise erkennen lassen. Kunden sind zum Beispiel weniger oft an Käse- und Fischtheke gegangen und haben sich eher einen SB-Käse aus dem Regal oder ein Schlemmerfischfilet aus der Tiefkühltruhe genommen. Solche Verschiebungen innerhalb unserer Sortimente gab es schon.

Erste Bewährungsprobe im Dezember 2022

Frage: Dieser Trend könnte sich fortsetzen. Denn die Preise stagnieren nicht. Sie legen immer noch zu.

Oetken: Ja, aber es lässt etwas nach. Auf das ursprüngliche Niveau werden die Preise sicher nicht zurückgehen. Sie werden – je nach Konjunkturlage – auf einem relativ hohen Niveau verharren. Wie sich das weiterentwickelt, lässt sich aber kaum vorhersagen.

Frage: Ist die Entscheidung, mit dem Harpstedter Inkoop vom Junkernkamp an die Wildeshauser Straße zu wechseln, Seite an Seite mit Aldi, die richtige gewesen – und zwar aus heutiger Sicht, knapp ein Jahr nach der Eröffnung?

Oetken: Unbedingt. Dieses neue Märktezentrum hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Das kann ich uneingeschränkt so sagen. Es ist für die ganze Region ein Magnet und zugleich ein architektonisches Highlight. Das hat sich nach dem Start sehr rasch herumgesprochen. Die Verbraucher haben auch die Anfahrbarkeit des neuen Standortes schätzen gelernt. Unser Team hat sich relativ schnell eingearbeitet. Die erste große Bewährungsprobe kam nach einem guten halben Jahr, im Dezember, und dauerte von der Nikolauszeit bis Silvester. Da hat sich zum ersten Mal so richtig gezeigt, wie gut die Kunden den neuen Standort akzeptiert haben.

Wildeshauser kaufen vermehrt in Harpstedt ein

Frage: Hat sich der Einzugsbereich vergrößert? Kommen etwa vermehrt Wildeshauser zum Einkaufen nach Harpstedt?

Oetken: Ja, das beobachten wir durchaus. Der Osten Wildeshausens ist von Harpstedt nicht so furchtbar viel weiter weg als vom Westring. Der Handwerksfleischer unter unserem Dach, Behrens aus Twistringen, ist für viele auch ein handfestes Argument. Der Kundenanteil aus dem Postleitzahlbereich Wildeshausen liegt inzwischen bei gut zehn Prozent. Eine so starke Magnetwirkung konnten wir am alten Standort am Junkernkamp nicht entfalten. Die hinzugewonnene Anziehungskraft erklärt sich mit der Marktgröße, dem deutlich erweiterten Sortiment, der guten Erreichbarkeit des neuen Märktezentrums sowie den zahlreichen Parkplätzen, der Ladestation und anderem mehr.

Frage: Inkoop hat sich in Harpstedt auch zu einem sehr bedeutenden Arbeitgeber gemausert. Wie viel Personal beschäftigen Sie im neuen Markt?

Oetken: Etwa 80 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Fleischer und der Bäcker kommen mit jeweils weiteren fünf bis sechs Beschäftigten dazu.

Frage: Denken Sie mit 64 Jahren so langsam an einen Generationenwechsel in der Geschäftsführung?

Oetken: Ja, meine Tochter Gesa, die sich ja auch schon bei der Gestaltung des neuen Marktes in Harpstedt stark eingebracht hat, bereitet sich auf die Nachfolge vor. Die Inkoop-Geschäftsführung wird in guten Händen bleiben.

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