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Umfrage in Harpstedt: Klare Meinung zum Rosenfreibad

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Von: Holger Rinne

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Im Sommer dich bevölkert: Das Rosenfreibad erfreut sich großer Beliebtheit. Archivfoto: Bohlken/
Im Sommer dich bevölkert: Das Rosenfreibad erfreut sich großer Beliebtheit. Archivfoto: Bohlken/ © RInne(4)

Harpstedt – Im Moment ist in Harpstedt das Rosenfreibad in aller Munde. Der Sanierungsaufwand für die Erneuerung von Schwimmerbecken-Technikkeller, Sprungturm und Badeaufsichtsgebäude wird auf deutlich mehr als zwei Millionen Euro geschätzt. Fördermittel sind bislang nicht in Sicht. Der Zuschussbedarf für den laufenden Betrieb liegt bei jährlich mindestens 300 000 Euro (wir berichteten).

Vor diesem Hintergrund stellte unsere Zeitung Harpstedtern am Samstagvormittag vor dem „Inkoop-Markt“ an der Wildeshauser Straße eine schlichte Frage. „Sollte sich die Samtgemeinde Harpstedt das Freibad trotz des hohen Kostenaufwands weiterhin leisten?“ Obwohl die Umfrage selbstverständlich nicht repräsentativ ist, ergibt sich doch ein einheitliches Meinungsbild.

„Schulsport“: Nadine Lübbing mit Josephine
„Schulsport“: Nadine Lübbing mit Josephine © Rinne

„Wir haben in der Samtgemeinde so viel Familien mit Kindern, die dort mal abschalten können. Die Samtgemeinde muss das Freibad erhalten. Die Gemeinde gibt jede Menge Geld für andere Dinge aus. Da sollte das Geld für das Freibad auch über sein“, machte Benny Reichel aus Dünsen den Anfang.

„Wäre unmöglich“: Rolf Bobring
„Wäre unmöglich“: Rolf Bobring © Rinne

Nadine Lübbing schlug in die gleiche Kerbe. „Alleine schon wegen der Kinder muss das Freibad erhalten werden. Früher konnte man noch mal zum Schwimmen zur Großen Höhe. Das geht heute auch nicht mehr. Das Team hat immer tolle Aktionen auf die Beine gestellt. Das würde uns echt fehlen“, meinte die zweifache Mutter. Ihre zehnjährige Tochter Josephine fügte einen weiteren Aspekt hinzu. „Wir gehen im Sommer immer mit der Schule zum Schwimmen“, ergänzte die Schülerin die Bedeutung der Anlage um den Punkt Schulsport.

„Kaputtgespart“: Frank Brüning
„Kaputtgespart“: Frank Brüning © Rinne

„Ich würde es unmöglich finden, wenn es geschlossen würde“, musste Rolf Bobrink gar nicht lange überlegen und brachte den finanziellen Beitrag der Steuerzahler ins Spiel. „Wir zahlen so viel Steuern und Abgaben. Für alles haben sie Geld. Dann sollte das Geld für die Freizeit der Bürger auch da sein“, befand der Winkelsetter. Er stelle sich die Frage, wo all das Geld geblieben sei, das in den vergangenen Jahrzehnten ins Schwimmbad geflossen ist, und schloss mit der Frage „Kontrolliert das denn niemand?“

„Regionale Bedeutung“: Cornelia Wolter
„Regionale Bedeutung“: Cornelia Wolter © Rinne

„Lebensqualität kostet was, wie Museen und andere kulturelle Einrichtungen. Überall wird genau diese Lebensqualität kaputtgespart“, brachte Frank Brüning aus Groß Henstedt die Diskussion auf eine grundsätzliche Ebene, während Cornelia Wolter aus Stiftenhöfte durchaus Verständnis für die finanziellen Nöte der Gemeinde zeigte: „Ich weiß, dass der Badbetrieb für die Kommunen sehr viel Geld kostet“, gab die Bankkauffrau zu bedenken, hob aber im selben Moment die Bedeutung des Rosenfreibads für die Region hervor. „Wo kann man denn sonst in der Umgebung schwimmen gehen? Delmenhorst ist fast zu weit und Wildeshausen hat die gleichen Probleme. Eine Gemeinde wie Harpstedt muss so etwas für seine Bürger vorhalten. Die Kinder müssen ortsnah schwimmen lernen können und nicht jede Familie kann sich eine Urlaubsreise leisten. Schließlich gehört ein Bad zur Freizeitgestaltung dazu und kann auch einen Beitrag zur Integration leisten“, führte sie einige Argumente für die Sanierung des Bades aus eigenen Mitteln an und verwies auf die eigene Kindheit. „Ich verbinde mit dem Rosenfreibad so viel schöne Erinnerungen.“

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