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Unicycle-Team Harpstedt: Mit zwei Paarungen zur WM

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Von: Jürgen Bohlken

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Sie haben sich in der U19-Paarkürenklasse für Grenoble qualifiziert: Rieke Bahrs (links) und Maren Bovensiepen.
Sie haben sich in der U19-Paarkürenklasse für Grenoble qualifiziert: Rieke Bahrs (links) und Maren Bovensiepen. © -

Harpstedt/Grenoble – Zum dritten Mal mischen Freestyle-Einradfahrerinnen des Unicycle-Teams Harpstedt auf internationalem Wettkampfparkett mit: Für die Weltmeisterschaft in allen erdenklichen Einraddisziplinen, die vom 26. Juli bis zum 6. August in Grenoble/Frankreich ausgetragen wird, haben sich im baden-württembergischen Willstädt nach wochenlangem Training in der Paarklasse der unter 19-Jährigen (U 19) Maren Bovensiepen und Rieke Bahrs qualifiziert. Zusätzlich werden sich Leni Neumann und Marit Isern im Verlauf der WM mit den Besten in der Altersklasse U 11 messen.

Die älteren Mädels trainiert Hannah Allmandinger zusammen mit Celina Kreye. Diesmal beschränkt sich die Weltmeisterschaftsteilnahme des Harpstedter Einradvereins auf die beiden Paarküren. In den Gruppendisziplinen startet das Unicycle-Team indes nicht. Die WM in Grenoble hätte eigentlich schon 2020 über die Bühne gehen sollen. Corona machte es aber erforderlich, sie zu verschieben.

Kür in Kleid und Frack

Drei WM-Startplätze pro Disziplin und Altersklasse bekommen die Einrad-„Freestyler“ in Deutschland zugestanden. Ein darüber hinausgehendes Platzkontingent verteilt sich auf diejenigen Wettbewerbe, in denen sich besonders viele Aspirantinnen qualifizieren wollen. Aus diesem Grund genügte es Rieke Bahrs (16) und Maren Bovensiepen (17), in ihrer Altersklasse unter die besten sechs von insgesamt zehn Paarungen zu kommen. In Kleid und Frack fuhren sie in Willstädt ihre Kür „The Power of Love“. Sie und ihre Trainerinnen wissen, worauf es der Jury ankommt: auf möglichst wenige „Abstiege“ bei möglichst zahlreichen und anspruchsvollen Tricks, gern auch „Rückwärts- und Hüpftricks“, die ausgeklügelt miteinander verbunden werden müssen, um den Eindruck einer stimmigen Gesamtperformance zu unterstreichen. Aller Nervosität zum Trotz machten Rieke Bahrs und Maren Bovensiepen ihre Sache so gut, dass sie die redensartliche „Fahrkarte“ nach Grenoble lösten.

Sie starten im Verlauf der WM mit ihrer Paarkür in der Altersklasse U11: Marit Isern (links) und Leni Neumann.
Sie starten im Verlauf der WM mit ihrer Paarkür in der Altersklasse U11: Marit Isern (links) und Leni Neumann. © -

Die Altersklassen im Freestyle-Einradfahren umfassen jeweils zwei Jahrgänge. Bei den Paarküren orientiert sich die Einstufung immer nach dem Alter der älteren Fahrerin. „Da Maren schon 17 ist, konnten sie und Rieke nicht mehr in der U 17-Klasse starten“, erläutert Hannah Allmandinger.

Es ist schon das Nonplusultra, auf einer Weltmeisterschaft starten zu dürfen.

Hannah Allmandinger

Den Paarungen in der Klasse U 11 reichten drei Startplätze für die WM, weil es mehr Anmeldungen gar nicht gab. Leni Neumann (9) und Marit Isern (10) waren daher praktisch „gesetzt“, allerdings unter Vorbehalt. Dafür, dass ihre Leistungen dem Niveau einer Weltmeisterschaft genügen, mussten sie nämlich den „Videobeweis“ erbringen – heißt: einen Clip von ihrer mit Trainerin Alexandra Allmandinger einstudierten (vorläufigen) Paarkür einreichen.

Ein Traum, der Disziplin voraussetzt

„Die erneute WM-Teilnahme, diesmal in Grenoble, macht uns vom Unicycle-Team Harpstedt sehr stolz. Es ist schon das Nonplusultra, auf einer Weltmeisterschaft starten zu dürfen“, spricht Hannah Allmandinger aus Erfahrung. 2012 war sie mit den „Wildcats“ in Brixen/Südtirol sogar selbst Weltmeisterin geworden. 2014 mischte sie abermals bei der WM mit, damals im kanadischen Montreal. „Das ist der Traum vieler Fahrerinnen, erfordert aber eben auch ganz viel Training, Disziplin und Ehrgeiz. Gerade die älteren Sportlerinnen, die auch in unserer Großgruppe fahren, können das teilweise gar nicht mehr leisten. Letztlich ist dies dem Zeitmangel geschuldet, weil viele schon studieren oder im Arbeitsleben stehen“, weiß die 24-Jährige. Sie selbst ist dem Einradsport treu geblieben, und zwar sogar als Fahrerin und Trainerin.

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