Colnrader Unternehmer kommen ins Gespräch

Colnrade – Speziell an örtliche Unternehmerinnen und Unternehmer richtete sich am Sonnabend ein Neujahrsempfang der Gemeinde Colnrade. „Wir haben uns überlegt, ob es nicht möglich wäre, die Gewerbetreibenden mal zu einem Gedankenaustausch zusammenzuholen“, umriss Bürgermeisterin Anne Wilkens-Lindemann die Intention des Rates. Es war möglich. Mehr als 30 Teilnehmer fanden sich im Dorfgemeinschaftshaus ein.
„Wir wollten das eigentlich schon vier Wochen früher machen, doch dann verließ uns der Mut. Wir haben uns noch einmal zusammengesetzt und alles durchgesprochen“, erklärte die Bürgermeisterin den recht späten Neujahrsempfang.
In ihrer Begrüßung ging sie auf einige Eckdaten der Gemeinde ein. Bei rund 800 Einwohnern seien in den Ortsteilen ungefähr 100 Betriebe angemeldet – inklusive der Nebenerwerbsbetriebe. Dabei handele es sich fast ausschließlich um kleinere und mittlere Unternehmen. Das Spektrum reiche vom Handwerks- über den Dienstleistungs- bis hin zum landwirtschaftlichen Betrieb.
„Wir haben keine Autobahn vor der Tür. Unser Vorteil ist die Insellage in direkter Nachbarschaft zu den Landkreisen Diepholz und Vechta“, sagte die Bürgermeisterin. „Es gibt einen weiteren Vorteil. Es ist einfach schön hier“, ergänzte eine Unternehmerin im Veranstaltungsverlauf. Samtgemeindebürgermeister Yves Nagel hob in seinem Grußwort hervor, dass die Wirtschaftsförderung nicht in den Zuständigkeitsbereich der Samtgemeinde falle, sondern den Mitgliedskommunen obliege, auch wenn er diesen Umstand manches Mal bedaure. Das besondere Colnrader Neujahrsempfang-Format gefalle ihm sehr gut.
Die materielle Wirtschaftsförderung des Landkreises Oldenburg dient im Wesentlichen dazu, mögliche Lücken in den Fördertatbeständen der EU, des Bundes und Landes zu schließen.
Anne Wilkens-Lindemann hatte in ihrer Einladung die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg (WLO), Christine Gronemeyer, mit dem Vortragsthema „Mittelständische Betriebe – Herausforderungen in diesem Jahrzehnt“ angekündigt. Die Referentin fiel krankheitsbedingt aus. Für sie sprang Andreas Dalinghaus ein – seit Januar 2023 bei der WLO beschäftigt. Nachdem er seinen eigenen Werdegang ausführlich dargestellt hatte, erläuterte der Wirtschaftsförderer das Projekt „MUT:Zu 2030“ („Mittelstand, Unternehmen, Transformation: Zukunft 2030“).
„Die materielle Wirtschaftsförderung des Landkreises Oldenburg dient im Wesentlichen dazu, mögliche Lücken in den Fördertatbeständen der EU, des Bundes und Landes zu schließen“, sagte Dalinghaus.
Explizit ging er auf die Unterstützung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen ein. Pro neu geschaffener Vollzeitstelle ist eine Förderung von bis zu 5 000 Euro möglich, wenn das Unternehmen gleichzeitig Investitionen in Höhe von 33 000 Euro nachweisen kann. „Ich kann nicht alles wissen. Ich sollte aber wissen, an wen ich mich wenden kann“, warb Dalinghaus für Netzwerkbildung und bot gleichzeitig Hilfe bei der Antragstellung und Recherche von EU-, Bundes- und Landesmitteln an.
Anne Wilkens-Lindemann bat im Anschluss an den Vortrag alle anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer, sich und ihre Firma in einer Vorstellungsrunde zu präsentieren. Damit hatte die Bürgermeisterin das redensartliche Eis gebrochen – auch mit Blick auf Gespräche, die später bei einem kleinen Imbiss geführt wurden.