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Harpstedt – Als Praxisanleiter für die Breitenausbildung fungiert Maximilian Oebker in der Malteser-Ortsgliederung Harpstedt. Seit Kurzem arbeitet der 24-Jährige als examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger im Krankenhaus Johanneum in Wildeshausen. „Aktuell werde ich auf der Intensivstation eingearbeitet“, verrät er im Interview.
Frage: Was sagt dir, Maximilian, an deinem Ehrenamt zu?
Oebker: Das Wunderbare daran ist: Ich kann Menschen zeigen, wie sie ohne großes medizinisches Wissen und Equipment ein Menschenleben retten können.
Frage: Wie bist du dazu gekommen, selbst auszubilden und zudem Praxisanleiter zu werden? Und was hat dich zu den Maltesern gebracht?
2013 übernahm ich den Schulsanitätsdienst der Oberschule Harpstedt.“
Oebker: Ich habe schon in meiner Kindheit den Wunsch gehabt, in einem medizinischen Bereich zu arbeiten. Als Schüler habe ich es geliebt, Vorträge zu halten. Als Ausbilder kann ich beides miteinander verbinden. Mein früherer Lehrer und Ausbilder im Schulsanitätsdienst, Christian Brandt, hat mich dazu inspiriert, Ausbilder zu werden. Später bin ich dann sein Nachfolger als Ausbilder und Leiter des Schulsanitätsdienstes geworden. Praxisanleiter bin ich heute, weil ich gerne andere Ausbilder auf ihrem Weg begleiten wollte. Ich hatte damals in meiner Qualifizierung selbst einen sehr guten Praxisanleiter. Mit zwölf Jahren bin ich in die Malteser-Jugend eingetreten. Ich war Schulsanitäter an der Oberschule Harpstedt. Später absolvierte ich dann meine Ausbilderausbildung sowie meine Sanitäterausbildung. 2013 übernahm ich den Schulsanitätsdienst der Oberschule Harpstedt.
Frage: Was lernt ein Ausbilderanwärter während seiner Ausbildung?
Oebker: Er erhält eine notfallmedizinische Grundausbildung. Außerdem bekommt er methodische und didaktische Fähigkeiten vermittelt, um Inhalte der Ersten Hilfe auf professioneller Ebene vermitteln zu können.
Frage: Welche Aufgaben hast du als Praxisanleiter?
Oebker: An erster Stelle die Begleitung von Ausbilderanwärterinnen und -anwärtern während ihrer Qualifikation. Aktuell begleite ich Lisa Seeck und Paula Wöbse. Am Anfang ihrer Ausbildung stand eine Hospitation in einem meiner Erste-Hilfe-Kurse. Dann folgen eine Assistenz sowie später, am Ende der Ausbildung, eine begleitete Durchführung. In beiden Stufen erhalten die Nachwuchsausbilderinnen eine Bewertung ihres vorgetragenen Unterrichtes. Bei Bedarf bekommen sie noch Tipps. Das ist für die weitere Qualifikation oder ihre Zulassung wichtig. An Praxisanleitertagen können Unsicherheiten ausgeräumt werden. Auch fertige Ausbilder berate ich bei Fragen oder Problemen.
Frage: Wie wird man Praxisanleiter?
Oebker: Durch eine Weiterbildung. Voraussetzung für den Bereich Breitenausbildung ist eine gewisse Erfahrung und Routine auf diesem Feld.
Frage: Welche Hürden gibt es aktuell – unter dem Einfluss des Corona-Infektionsgeschehens?
Oebker: Wegen der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen fallen leider die Ausbildungsmodule aus oder werden verschoben. Folglich verschiebt sich die Qualifikationsphase.
Frage: Was sollte ein Ausbilder in spe an Grundvoraussetzungen mitbringen?
Oebker: Grundsätzlich kann das jeder werden. Wichtig sind die Fähigkeit, vor Menschen sprechen zu können, Spaß am Unterrichten und Interesse an Erster Hilfe beziehungsweise Notfallmedizin.
Frage: Wer saß schon alles in deinen Kursen?
Oebker: Sehr verschiedene Menschen und Charaktere. Von Führerscheinanwärtern, Handwerkern und Lehrern bis hin zu Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr reicht die Bandbreite. In Ägypten habe ich an der deutschen Europaschule in Kairo während eines Aufenthaltes sogar mal einen Vortrag für ägyptische Lehrkräfte mit Dolmetscher über die Erste Hilfe in Deutschland sowie Sofortmaßnahmen bei Herzkreislaufversagen gehalten. Und 2020 hatte ich Gelegenheit, Kommissar-Anwärter der Polizeiakademie Bremen auszubilden. Am Ende des Ausbildungstages zeigten mir Mitglieder der Technischen Einsatzeinheit der Polizei ihr Equipment und erklärten die Besonderheiten von Fahrzeugen, Wasserwerfer und dergleichen. Diesen Einblick fand ich sehr interessant und lehrreich.
Ich bin derzeit der amtierende, aber auch scheidende Ortsjugendsprecher, denn noch im März gebe ich mein Amt ab.“
Frage: Wie sehen Familie und Freunde dein Ehrenamt – insbesondere deine Aufgabe als Ausbilder?
Oebker: Sie unterstützen mich in meinem Job als Ausbilder. Einige saßen schon in einem meiner Kurse oder sind sogar aktuell selbst Ausbilderanwärter geworden.
Frage: Nimmst du weitere Aufgaben innerhalb der Malteser-Gliederung wahr?
Oebker: Ja, ich bin derzeit der amtierende, aber auch scheidende Ortsjugendsprecher, denn noch im März gebe ich mein Amt ab. Zusätzlich fungiere ich als „Leiter Schulsanitätsdienst“ und „stellvertretender Leiter Ausbildung“.
Frage: Deine Wünsche mit Blick auf die Zukunft im Ehrenamt?
Oebker: Nachwuchs für unsere Ortsgruppe! Und dass generell das Interesse am Ehrenamt wieder wächst. Dies gilt nicht nur für den Erwachsenen-Verband, sondern auch für die Malteser-Jugend.
Frage: Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit – jenseits der Malteser?
Oebker: Mit vielen Dingen, die Corona aktuell erschwert oder gar nicht möglich macht: Ich unternehme gern was mit Freunden. Zudem bin ich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Harpstedt als Feuerwehrmann aktiv.