Weg vom Krieg, rein in den Naturpark Wildeshauser Geest

Im Blockhaus Ahlhorn präsentierten am Donnerstag ukrainische Flüchtlinge und Vertreter aus dem Landkreis Oldenburg eine Ausstellung über ein deutsch-ukrainisches Naturparkprojekt.
Ahlhorn – Einmal mehr erweist sich das Blockhaus Ahlhorn aktuell als Zufluchtsort für Menschen aus der Ukraine, einmal mehr entsteht dort mehr als nur Gemeinschaft und Verständigung: Geflüchtete Frauen aus der Stadt Trostianetz (Ost-Ukraine) saßen am Donnerstag strahlend im Haupthaus an den Ahlhorner Fischteichen. Sie präsentierten – gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Hauses Niels-Christian Heins, Oliver Knagge vom Naturpark Wildeshauser Geest und der Archäologin Svea Mahlstedt – das Gemeinschaftsprojekt „Trostianetz und Wildeshauser Geest“.
Kriegsflüchtlinge seien „interessante und gebildete Menschen“
Zum Hintergrund: Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, der sich heute zum ersten Mal jährt, nahm das Blockhaus Ahlhorn 50 ukrainische Mütter und Kinder auf. „Nach einiger Zeit haben wir gemerkt, dass da richtig interessante und vor allem gebildete Menschen dabei sind“, erzählte Heins. Unter anderem erfuhr er, dass sich bei Trostianetz ein Naturpark, viel größer als der Naturpark Wildeshauser Geest, befindet und sich Experten dafür unter den Flüchtlingen befinden.

Beide Seiten hatten im Dezember die Idee, ein Projekt zu entwickeln. „Weitere Mitarbeiter des Naturparks aus der Ukraine sind gekommen und haben uns ganz viele Dinge gezeigt, die wir auch hier im Naturpark umsetzen können“, sagte Heins. Die Ukrainer hätten zum Beispiel Kekse für Vögel oder Tee aus bestimmten Blättern hergestellt.
Knagge sagte: „Im Naturpark bei Trostianetz gibt es einen Fluss, wie bei uns die Hunte. Sie sind ebenfalls vom Klimawandel betroffen. Wir stehen vor den gleichen Herausforderungen. Das macht einen Austausch so spannend.“ Die Ukrainerin Olena Dziuba erzählte, dass sie stolz sei, an der Aktion mitgewirkt zu haben. „Wir haben viele interessante Eindrücke von der Wildeshauser Geest bekommen“, schwärmte sie.
Am 26. März geht das Projekt in die nächste Runde
Das Projekt ist mit Arbeiten und Bildern im Blockhaus ausgestellt. Ukrainische Schüler nahmen daran teil. Jeder könne vorbeikommen und die Ausstellung ansehen, sagte Heins. Die nächste Aktion zu den Naturparks stehe schon vor der Tür und startet am 26. März. Dafür kommen Schüler aus der Ukraine und Deutschland zusammen, um sich darüber auszutauschen und zu lernen. „Auch Schüler aus Polen, die aus dortigen Naturparkregionen kommen, werden dabei sein“, so Heins.
Kreis-Baudezernentin Eva-Maria Langfermann vom Landkreis Oldenburg freue sich, dass die „beeindruckende Archäologie“ der Wildeshauser Geest für Menschen aus anderen Ländern sichtbar gemacht wird. Landrat Christian Pundt lobte: „Das ist das, was das Blockhaus ausmacht – der Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener europäischer Kulturen.“