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Auszeichnungs fürs Ehrenamt: Bundesverdienstkreuz für Dirk Faß aus Sage

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Von: Ove Bornholt

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Übergabe: Dorothee Otte-Saalfeld (Gemeinde Großenkneten, von links), Landrat Christian Pundt, Bundesverdienstkreuzträger Dirk Faß und seine Frau Marietta.
Übergabe: Dorothee Otte-Saalfeld (Gemeinde Großenkneten, von links), Landrat Christian Pundt, Bundesverdienstkreuzträger Dirk Faß und seine Frau Marietta. © bor

Heimatforscher, Ratsmitglied, Archivar, engagierter Christ: Dirk Faß aus Sage engagiert sich stark in Großenkneten und hat jetzt das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Ahlhorn – Er macht eigentlich nicht viel Aufhebens um seine Person, aber am Dienstagabend stand Dirk Faß im Mittelpunkt, denn die Gemeinde Großenkneten ist nun um einen Bundesverdienstkreuzträger reicher: Der Senior aus dem kleinen Dorf Sage hat die hohe Auszeichnung erhalten. Mehr als 30 Jahre hat sich der 1955 geborene Autor, Heimatforscher, gläubige Christ und Lokalpolitiker für die Menschen in seiner Kommune engagiert. Seine Verdienste stellte Landrat Christian Pundt bei der Verleihung der Auszeichnung in der St.-Petri-Kapelle beim Blockhaus Ahlhorn heraus. „Wir brauchen Menschen, die Probleme nicht nur beklagen, sondern angehen“, lobte er den „Macher Dirk Faß“. „Vielleicht müssen Sie mir mal erklären, wie Sie es schaffen, zwischendurch auch mal zu Hause zu sein“, kommentierte der Landrat die vielen Ehrenämter.

Faß blickte auf die Anfänge seines Engagements zurück. „Ich war gerade 19 geworden, da überredete mich Arthur Widermann aus Huntlosen doch in die SPD einzutreten. Ehrlich gesagt, davon hatte ich vorher keine Ahnung“, so der Ausgezeichnete. Unter anderem setzte er sich für das erste Jugendzentrum in der Gemeinde ein. Auch heute sitzt er im Großenkneter Rat – inzwischen allerdings für die Grünen.

Gläubiger Christ und Ratsmitglied

Mit den Jahren kam die Lust zu schreiben. Als freier Mitarbeiter unserer Zeitung öffnete sich für Faß so manche Tür. Und er konnte sein Interesse an der Heimatgeschichte pflegen. „Es war um 1990, da blockierte ich im Rathaus den Kopierer. Ich lieh mir aus den Bibliotheken heimatliche Bücher aus und kopierte Hunderte von Seiten, die sich mit der Geschichte unserer Gemeinde beschäftigten. Dabei kam mir die Eingebung, ich könnte ja auch Archivpfleger der Kommune werden, zu dem ich dann auch bestellt wurde“, so Faß, der mittlerweile mehr als 35 Bücher über die Lokalgeschichte und die Menschen der Region verfasst hat. Außerdem pflegt er auch das Archiv unserer Zeitung.

Vor 14 Jahren kam Faß die Idee, einen eigenen Pilgerweg ins Leben zu rufen. „Dazu lernte ich die Geschichte unserer Urkirchen auswendig, wie auch die des Heiligen, der uns das Christentum ins Land brachte: Gebert Castus.“ Auf den Spuren dieses Abtes wandelt der Sager seitdem regelmäßig mit interessierten Teilnehmern.

„Oft in meinem Leben habe ich gedacht, das kann ich nicht, das traue ich mir niemals zu oder das steht mir nicht zu. Doch dann, unverhofft, gibt mir jemand einen Schubs nach vorne. Kurz danach schaue ich in den Himmel und sage: Danke lieber Gott“, nahm Faß Bezug auf seinen Glauben, der ein wichtiger Antrieb für ihn ist.

Der Bundesverdienstkreuzträger dankte zahlreichen Menschen für ihre Unterstützung. „Bei all meinen Tätigkeiten hatte ich das große Glück, immer wieder Menschen kennenzulernen, die auf vielfältige Weise meine Wegbegleiter wurden“, sagte er. „Natürlich möchte ich mich auch bei meiner Frau Marietta, mit der ich seit 44 Jahren glücklich verheiratet bin, sowie meinen Söhnen Steffen und Matthias und ihren Familien bedanken, die manches Mal auf mich verzichten müssen oder auch viele Aktionen mit mir mitmachen mussten und hoffentlich weiterhin mitmachen“, richtete sich Faß an seine Familie, die wie viele Wegbegleiter an dem Termin teilnahm. Bleibt abzuwarten, was der umtriebige Sager als Nächstes anstößt.

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